Umwelt-Zahnmedizin & Ganzheitlichkeit – moderne Ansätze in Zahnarztpraxen
Bei der Suche nach einer neuen Zahnarztpraxis kann man verschiedene Entscheidungsfaktoren betrachten. Wichtige Punkte sind die Spezialisierung und der Fokus der Angestellten. Speziell, wenn man besondere Bedürfnisse hat, erfährt man nur so, ob es dort den passenden Leistungsumfang gibt. Im Laufe der Zeit sind hier neue Begriffe entstanden. Noch vergleichsweise jung sind die Umwelt-Zahnmedizin und ein ganzheitlicher Ansatz. Was genau beschreiben diese Bezeichnungen und was kann man von Ärzten erwarten, die diesen Fokus besitzen?
Spezialisierungen und Behandlungsansätze von Zahnärzten
Wer nach einer Praxis mit einem spezifischen Fokus Ausschau hält, kann online danach suchen, etwa mit Schlagworten wie „Ganzheitlicher Zahnarzt München“. Auf der Webseite einer Zahnarztpraxis erhält man Informationen zu dem dortigen Leistungsumfang.
• Spezialisierung: Eine Spezialisierung beschreibt einen spezifischen Fachbereich der Zahnmedizin. Während man in allen Zahnarztpraxen die Grundversorgung für Zähne erwarten kann (z. B. Kariesbehandlungen) sind für andere Heilverfahren zusätzliche Ausbildungen und Ausrüstung notwendig.
➔ Ein Beispiel ist die Zahnchirurgie. Nicht jede Zahnarztpraxis besitzt die geeigneten Räume für Operationen und Ärzte mit dem notwendigen Fachwissen.
• Behandlungsansatz: Ein Behandlungsansatz beschreibt stattdessen den Fokus, den die Angestellten im Umgang mit Patienten und bei Behandlungen legen. Er kann als die Philosophie verstanden werden, mit der die Ärzte an ihren Job herangehen.
➔ Dazu gehört unter anderem die Behandlung von Angstpatienten. Sie benötigt nicht zwangsweise anderes Fachwissen, das Ärzte im Studium erlernen mussten. Durch die Angabe dieses Fokus auf der Webseite erfahren Patienten aber, dass die dortigen Ärzte und Helfer Geduld und Nachsicht für Menschen haben, die sich vor Zahnarztbehandlungen fürchten.
Spezialisierungen und Behandlungsansätze überschneiden sich häufig.
Behandlungsansätze: Was steckt dahinter?
Bei Spezialisierungen wie der Oralchirurgie sind die Fachausbildungen notwendig. Hier müssen die Ärzte besondere Techniken und den Umgang mit anderen Medikamenten lernen, bevor sie sie anwenden dürfen. Ein Arzt mit der entsprechenden Ausbildung erhält danach einen neuen Jobtitel, z. B. Implantologe. Für Patienten ist es daher leicht zu erkennen, welche Ärzte die geeigneten Fähigkeiten für ihr Problem haben.
Behandlungsansätze sind etwas undurchsichtiger und werden auf den Webseiten von Zahnarztpraxen nicht zwangsweise detailliert aufgeführt. Das liegt unter anderem daran, dass dafür nicht immer Zertifikate vorliegen müssen. In den meisten Fällen gibt es hier Weiterbildungen und einzelne Kurse, die Ärzte nach dem Studium freiwillig besuchen können.
➔ Häufig werden diese Ansätze zwar auch in Kursen während des Studiums gelehrt, sie sind danach aber nicht in dem abschließenden Zeugnis und der Berufsbezeichnung erkennbar.
Zu modernen Behandlungsansätzen gehören die heute immer häufiger auftretenden Bereiche der Umwelt-Zahnmedizin und der ganzheitlichen Zahnmedizin. Beide beschreiben eine Denkweise, welche die Behandlungen der durchführenden Personen beeinflusst.
Ganzheitliche Zahnmedizin: Was bedeutet das?
Der Begriff Ganzheitlichkeit beschreibt in der gesamten Medizin ein spezifisches Vorgehen bei Diagnosen, Behandlungen und dem Umgang mit Patienten. Dort wird nicht nur das akute Problem einer Person betrachtet, sondern der gesamte Mensch.
➔ Ein anderer Begriff für die ganzheitliche Zahnheilkunde ist die systemische Zahnmedizin. Durch diesen Namen wird betont, dass der Körper ein System bildet, das zusammenarbeitet. Dadurch können sich Probleme an manchen Stellen auf andere, scheinbar unverknüpfte Bereiche auswirken. Wenn ein Mediziner aber nur auf seinen Fachbereich achtet, können hier Lösungen verborgen bleiben.
Im Bereich der Zahnmedizin beschreibt das unter anderem Zusammenhänge zwischen dem Kausystem und dem gesamten Stütz- und Bewegungsapparat. Eine Fehlstellung des Kiefers kann dazu führen, dass verschiedenste Symptome entstehen, unter anderem:
● Kopfschmerzen
● Nackenschmerzen
● Schulterschmerzen
● Armschmerzen
● Rückenschmerzen
● Hüftschmerzen
● Knieschmerzen
● Tinnitus
Ein Zahnarzt, der mit ganzheitlichem Fokus arbeitet, nimmt sich daher mehr Zeit für die Patienten. Er versucht sich ein Bild der individuellen Person und ihrer gesamten Gesundheit zu machen. Nur so können scheinbar unabhängige Probleme miteinander in Zusammenhang gebracht werden, um Lösungen zu finden und Fehldiagnosen zu vermeiden.
Umwelt-Zahnmedizin
Im weiteren Sinne ist die Umwelt-Zahnmedizin ebenfalls ein Teil des ganzheitlichen Ansatzes. Hier geht es darum, körperfremde Stoffe nur mit großem Bedacht einzusetzen. Wenn unverträgliche Materialien genutzt werden, kann auch dadurch das gesamte System des Menschen beeinflusst werden, indem sie unter anderem Allergiesymptome auslösen.
Eine Arztpraxis mit dem Fokus auf die Umwelt-Zahnmedizin nutzt deshalb bevorzugt biokompatible Werkstoffe. Dort wird unter anderem nicht mehr mit potenziell gefährlichen Stoffen wie Amalgam gearbeitet. Auch Kunststoffe werden so gut es geht vermieden.
➔ Wie bei dem Bau eines ökologischen Hauses werden nachhaltige „Baustoffe“ gewählt, die möglichst lange halten und ihr Umfeld nicht negativ beeinflussen. Typisch ist die Anwendung körperverträglicher Keramik statt Kompositfüllungen und Prothesen aus Kunststoff.
Die Umwelt-Zahnmedizin ist entstanden, da Menschen heute immer häufiger chronisch entzündliche Krankheiten und Allergien entwickeln. Der genaue Ursprung dieser Probleme ist nicht geklärt. Viele Studien weisen aber darauf hin, dass sie aufgrund verschiedenster Umwelteinflüsse auftreten.
Daher geht es bei der Begrifflichkeit weniger um den Naturschutz. Stattdessen wird durch die Auswahl geeigneter Materialien dazu beigetragen, rundum eine „Umwelt“ für den Menschen zu schaffen, die seine Gesundheit schützt.
Fazit
Zahnmediziner können verschiedene Spezialisierungen besitzen. Dann haben sie in ihrem Studium einen Schwerpunkt gelegt und die entsprechenden Fertigkeiten erlernt. Ihre Berufsbezeichnung weist später darauf hin, welche Fachrichtungen die Arztpraxis bietet.
Daneben können Zahnärzte verschiedene Behandlungsansätze verfolgen. Sie beschreiben eher eine besondere Sichtweise, mit der in der Praxis an Probleme herangegangen wird. Dazu gehören die ganzheitliche oder systemische Zahnmedizin und die Umwelt-Zahnmedizin. Beide Felder führen zusammengenommen zu einer patienten- und körperschonenden Behandlung.
Hier wird sich mehr Zeit genommen, um auf individuelle Menschen einzugehen. Statt sich rein auf die Zähne zu fokussieren, werden auch andere Symptome am ganzen Körper in Betracht gezogen. Dadurch können Fehldiagnosen verhindert und Zusammenhänge aufgedeckt werden – wer falsch aufbeißt, kann mitunter sogar Knieprobleme entwickeln. In der ganzheitlichen Medizin werden solche Verbindungen erkannt und effektiv behandelt.
Bei der Umwelt-Zahnmedizin geht es ebenfalls darum, negative Auswirkungen auf den gesamten Körper zu verhindern. Daher werden dort gezielt biokompatible Materialien verwendet. So soll gegen das Entstehen von Problemen wie Allergien und chronischen Krankheiten vorgegangen werden.
Wer durch Zahnärzte behandelt werden möchte, die solchen Denkansätzen folgen, sollte sich online über die Spezialisierungen und den Fokus einer Praxis und ihrer Angestellten informieren. In der Regel enthalten die Webseiten von Ärzten Angaben zu diesen Faktoren. (prm)
Agentur Artikel