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Nachricht vom 02.01.2023    

Wohin entwickelt sich der Journalismus?

Die ständige Verfügbarkeit des Internets hat unser Leben in sehr vielen Bereichen nachhaltig verändert. Auch der Journalismus ist von dieser Entwicklung nicht verschont geblieben. Wir zeigen Ihnen, welche Trends die Medienwelt derzeit prägen und welchen Weg journalistische Publikationen in naher Zukunft nehmen könnten.

Foto Quelle: pixabay.com / geralt

Was ist Journalismus?
Journalismus hat das Ziel, die Öffentlichkeit über aktuelle Ereignisse und Entwicklungen zu informieren und zu unterhalten. Er übt gleichzeitig eine gesellschaftliche Kontrollfunktion aus, indem Missstände und Fehlentwicklungen aufgedeckt werden.

Die Monetarisierung des journalistischen Unternehmertums hat sich im Internetzeitalter als sehr herausfordernd herausgestellt. Nachdem vor allem in den Nullerjahren viele Inhalte komplett gratis verfügbar waren und durch Werbung finanziert werden sollten, sind heute vorwiegend Abo-Modelle en vogue. Doch auch diese sogenannten Bezahlschranken sind nicht 100-prozentig ausgereift. Paywall umgehen? In vielen Fällen ist das kein großes Problem.

Bevor man sich über die Refinanzierung von Inhalten Gedanken machen kann, sollte man vielleicht zunächst klären, was Journalismus überhaupt ist. Bei klassischen Internetzeitungen ist die Sachlage ziemlich klar. Anders verhält es sich bei anderen Medienformen, die zu einem großen Teil von Laien gestaltet werden. Sind etwa Blogs oder Podcasts zum Journalismus zu zählen?

Das deutsche Medienrecht ist eine Querschnittsdisziplin verschiedener Gesetze und Rechtsgebiete. Die Bestimmungen und Zuständigkeiten verschiedener Regelwerke überschneiden sich und einzelne Normen lassen durch ungenaue Formulierungen mehrere Deutungen zu. Diese Frage lässt sich daher nicht abschließend beantworten. Viele Blogs weisen aber durchaus typische Merkmale journalistischer Medienformate auf.
Journalismus-Trends

Die Zukunft des Journalismus konkret vorherzusagen, ist schwierig bis unmöglich. Diese Trends zeichnen aber einen groben Weg vor.

Zeitgemäße Abo-Modelle
In diversen Branchen werden derzeit verschiedene Abo-Modelle erprobt. Abhängig von angebotenen Inhalten und angesprochener Zielgruppe können sehr unterschiedliche Herangehensweisen erfolgversprechende und attraktive Ansätze darstellen. Zur Finanzierung von Online-Journalismus kommen unter anderem diese Modelle infrage:

Flexible Preisgestaltung
Es kann äußerst sinnvoll sein, verschiedene Preisstufen anzubieten. Ähnlich wie im öffentlichen Nahverkehr ist dabei ein Tagespass teurer als ein Monats- oder gar Jahresabo. Viele Leser wünschen sich auch, einzelne Artikel kaufen zu können.

Um junge Menschen für ein Abo zu gewinnen, gibt es zudem häufig spezielle Angebote für Studierende und Schüler. Große internationale Medien bieten überdies spezielle Abos für ihre Leser im Ausland an.

Exklusive Premium-Inhalte
Um ein Abonnement attraktiver zu gestalten, geben manche Verlage bestimmte Inhalte nur für Abonnenten frei. Das können etwa Hintergrundberichte, Interviews mit Prominenten oder Podcasts sein.

Kombi-Angebote mit Print-Zugang
Für Menschen, die für sie relevante Nachrichten sowohl online als auch in gedruckter Form lesen möchten, können Kombi-Angebote mit Print-Zeitungen sehr interessant sein.

Nutzung von Archiven
Viele Verlage sitzen auf einem immer noch weitgehend ungehobenen Schatz: ihre Archive. Digitalisierte und vor allem im Volltext durchsuchbare Print-Artikel aus den vergangenen Jahrzehnten haben das Potenzial, bei Medienhäusern für einen warmen Geldregen zu sorgen.

Hyperlokale Berichterstattung
Hyperlokaler Journalismus beschäftigt sich mit Vorfällen und Ereignissen, die sich in sehr kleinen geografischen Einheiten abspielen. Das kann ein bestimmtes Stadtviertel oder sogar eine einzelne Straße sein. Diese Art von Journalismus kann online oder in Printmedien stattfinden und den Lesern eine tiefgreifende, detaillierte Berichterstattung über Themen in ihrer unmittelbaren Umgebung bieten.

Diese klare Fokussierung kann unter anderem dazu führen, dass Bürger besser verstehen, wie politische Entscheidungen auf lokaler Ebene ihren Alltag und das Zusammenleben mit anderen Menschen beeinflussen. Zudem kann hyperlokale Berichterstattung dazu beitragen, dass sich Rezipienten stärker mit ihrem Wohnumfeld verbunden fühlen und sich deshalb vermehrt in ihrer Gemeinschaft engagieren.

Quo vadis, Journalismus?
Durch die Digitalisierung und den Aufstieg sozialer Netzwerke haben sich in den letzten Jahren auch die Verbreitungswege von Nachrichten und Informationen verändert. Diese Entwicklung hat ebenfalls Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle von Medienunternehmen und die Art und Weise, wie Journalisten arbeiten. Der Journalismus wird sich anpassen müssen, um auch in Zukunft rentabel sein zu können. (prm)

Agentur Artikel



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