Tierauffangstation in Weitefeld leistet Großes im Sinne der Tiere
Seit 2017 gibt es die Tierauffangstation in Weitefeld, eine Institution des Tierschutzvereins im Kreis Altenkirchen. Es ist eine Menge Arbeit, aber es ist auch pures Glück, das Amneris Bürschel und Geschäftsführerin Daniela Spies-Rübsamen verspüren, wenn sie in die dankbaren Augen der Tiere blicken, denen sie vorübergehend ein zu Hause bieten.
Weitefeld. Die Mitarbeiterinnen der Tierauffangstation Weitefeld, Amneris Bürschel und Daniela Spies-Rübsamen, sind Stolz auf das, was im vergangenen Jahr unter anderem dank der Else Schütz Stiftung in Selters erneuert werden konnte. Das komplette Dach von Haus und Garage wurde erneuert, die Ostwand und die Quarantäne, in der jedes Tier nach seiner Aufnahme drei Wochen verbringt, wärmegedämmt. Zudem verfügt die TAS als erstes Tierheim in Rheinland-Pfalz über eine Photovoltaikanlage, die Strom für den Eigenverbrauch erzeugt. Der Überschuss wird ins Netz gespeist und mit dem Gewinn die Kosten heruntergefahren. Außerdem ist die Homepage komplett neu überarbeitet worden.
Jeder ist willkommen
Ob Hunde, Katzen, Schildkröten, Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen, alle sind willkommen. Sogar ein Siebenschläfer war einmal für kurze Zeit zu Gast. „Die Tiere zeigen durch ihr Verhalten, wenn sie sich nicht wohlfühlen“ erzählen die beiden Mitarbeiterinnen. Sie sind leidensfähig und emphatisch, viele verfügen über Intelligenz und Bewusstsein. Ab Mitte Dezember hat die Tierauffangstation Vermittlungsstopp. Tiere dürfen kein Geschenk sein, das man, wenn es nicht passt, einfach zurückgeben kann. Das ist wohl leider vielen Menschen wohl immer noch nicht klar. Wie lässt es sich sonst erklären, dass zum Beispiel vor ein paar Tagen drei Kaninchen in einer Box im Wald ausgesetzt wurden die eine Spaziergängerin gefunden hat. In Friesenhagen wurde einen Tag vor Silvester eine Katzenmama mit vier wunderschönen Kitten im Alter von drei Monaten ausgesetzt. Es war ein Glücksfall, dass alle Katzenkinder einschließlich Mama direkt ein neues Zuhause gefunden haben. „Die Kätzchen waren total lieb und menschenbezogen, was dafürspricht, dass sie irgendwo in einer Familie waren“, so Bürschel.
Momentan kommen viele Jungtiere zurück, die in der Pandemie als niedliche Babys angeschafft wurden und jetzt ausgewachsen sind. „Leider vergessen manche Leute, dass Tiere einen Bezug zu ihrem Zuhause haben und zur Familie gehören“, so Spies-Rübsamen. Kann ein Tier wirklich einmal nicht vermittelt werden, so haben sich trotzdem immer noch Menschen gefunden, die es aufnehmen, bis es stirbt. So suchte vor Kurzem ein Paar ganz speziell ein altes Tier, dem es noch ein Zuhause geben wollten. Ganz typisch für die Tierauffangstation in Weitefeld ist es, dass verschiedenste Tierarten ein Zuhause finden. Sogar eine kleine Maus wohnt seit zwei Jahren direkt am Eingang in einem getöpferten Schneemann. Das erklärt, dass aus diesem Grund die winterliche Dekoration auch im Sommer bleibt.
Es wohnen verschiedenste Katzenrassen in der TAS. Einige von ihnen müssen spezielles getreide- und zuckerfreies Futter bekommen. Auf jeden Fall fühlen sich Pelle, ein Kater, dem Schlimmes widerfahren ist und der trotzdem jetzt schon recht zutraulich ist, als auch Mia, Miko, Benny, Chris, Hazel, Lucien und alle anderen Artgenossen sichtlich wohl.
40 bis 50 ehrenamtliche Mitarbeiter
Neben einer Tierarzthelferin und Minijobbern helfen 40 bis 50 ehrenamtliche Mitarbeiter im Früh- und Spätdienst mit, auch an allen Feiertagen. Die Tierauffangstation finanziert sich in erster Linie über Mitgliedsbeiträge und Spenden, außerdem gibt es Verträge mit den Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain, Kirchen und Herdorf-Daaden. Die Priorität liegt auf dem Aufnehmen von Fundtieren, die auch tierärztlich versorgt werden. Hygiene wird großgeschrieben. Jeden Tag werden sämtliche Katzenräume geputzt, einmal wöchentlich das komplette Haus desinfiziert. Im Moment fehlt es an Platz, weshalb Pflegestellen mit einbezogen werden.
Erst ab der 12. bis 14. Woche werden kleine Katzen vermittelt. Solange bleiben sie bei der Katzenmutter, weil das die Zeit ist die sie prägt und in der sie lernen. Kastriert werden sie erst ab dem sechsten bis neunten Monat, ansonsten bekommen sie Probleme mit den Harnwegen. Was Katzenbesitzer wissen müssen ist, dass gechipte Katzen unbedingt registriert werden müssen, weil sie sonst keinem zu Hause zugeordnet werden können. Die Registrierung erfolgt kostenlos unter www.tasso.net/tier-registrieren oder unter www.findefix.com.
Wer jetzt Interesse bekommen hat mit anzupacken, auch Jugendliche sind gerne gesehen, der kann sich gerne in der Tierauffangstation in der Sandstraße 29 in 57586 Weitefeld melden.
Flyer mit Mitgliedsantrag liegen in der TAS aus und wer spenden möchte: Sparkasse Westerwald-Sieg, IBAN DE93 5735 1030 0105 0313 63. (ma)
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