Pressemitteilung vom 01.02.2023
Sozialmedizinische Nachsorge der DRK-Kinderklinik Siegen besteht zehn Jahre
2012 hat ein spezielles Nachsorgeangebot für chronisch oder schwer kranke Kinder und Jugendliche an der DRK-Kinderklinik Siegen die Arbeit aufgenommen: Die Sozialmedizinische Nachsorge nach dem Modell "Bunter Kreis“. In den vergangenen zehn Jahren entwickelte sich dieses Projekt zu einem Erfolgsmodell - für Betroffene, Eltern, aber auch für die Mitarbeiter der Abteilung.
Siegen. Viele Kinder und Jugendliche aus der Region erkranken pro Jahr an Krebs, haben bedrohliche Herz- und Nervenerkrankungen, sind chronisch krank oder erleiden aufgrund von Unfällen schwere Schädigungen. Diesen Patienten, deren Eltern aber auch den Geschwistern wird seit 2012 im Rahmen der Sozialmedizinischen Nachsorge in der DRK-Kinderklinik Siegen eine spezielle Hilfe angeboten. Nach dem Modell "Bunter Kreis“ etablierte man damals eine Nachsorgeeinrichtung an der Klinik. Sie leistet ganzheitliche Hilfe, damit diesen Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und ihren Familien ein Leben nach dem Krankenhausaufenthalt besser gelingt.
"Im Mittelpunkt steht die fallbezogene, individuell auf den Patienten und seine Familie zugeschnittene Unterstützungsarbeit zur Installation eines persönlichen Netzwerkes“, meint Case-Managerin Birgit Schlechtingen. Sie ist seit der Gründung des Angebotes mit von der Partie und hat die Leitung inne. Birgit Schlechtingen und ihre fünf Kolleginnen organisieren Leistungen, fördern und steuern die individuellen Ressourcen im formellen und informellen Netz des Patienten und seiner Bezugsperson. Immer im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe". "Wesentliche Ziele sind die Förderung des medizinischen Behandlungserfolges, der medizinisch-pflegerischen Betreuung, der Verkürzung und der Vermeidung von Krankenhausaufenthalten. Hinzu kommt die Bewältigung der Krankheits- oder Beeinträchtigungssituation sowie die Wiederherstellung der Lebensqualität mit Blick auf die Zukunft“, ergänzt die zweite Case-Managerin im Team, Uta Müller. "Das kann ein extremes Frühchen genauso betreffen wie ein Kind nach einem schweren Unfall mit langem Krankenhaus-Aufenthalt.“
2012 begleitete das kleine Team 37 Patientenfamilien auf dem Weg nach Hause. Im Jahr 2022 waren es immerhin 189 neue Familien, um die der "Bunte Kreis“ sich kümmerte. Tendenz weiter steigend. Das Team besteht inzwischen aus zehn Personen (zwei Case Managerinnen mit einer zugrunde liegenden Ausbildung als Kinderkrankenpflegekraft, drei Kinderkrankenschwestern, einer Kinderkrankenschwester mit Zusatzausbildung zur Diabetesberaterin, eine Sozialarbeiterin sowie zwei Ärzten und einer Psychologin).
"Der Bunte Kreis Siegen ist eine Abteilung der DRK-Kinderklinik Siegen. Unsere Fachkräfte haben die unterschiedlichsten Professionen und arbeiten eng vernetzt mit den Stationen, den Abteilungen sowie dem Sozialpädiatrischen Zentrum zusammen“, erläutert Carsten Jochum, Geschäftsführer der DRK-Kinderklinik. "Zusätzlich hat man Netzwerke mit den niedergelassenen Kinderärzten, den Gesundheitseinrichtungen des Kreises Siegen-Wittgenstein, Westerwald, Sauerland, Märkischer Kreis, Hessen sowie den Jugendämtern in der Umgebung aufgebaut, die die Arbeit ebenfalls unterstützen. Zusätzlich erfolgt ein Austausch mit weiteren Nachsorgeeinrichtun- gen.“
Die Einrichtung wurde zu Beginn finanziell unterstützt von der "Aktion Mensch“, hat sich nach Etablierung in der Region aufgrund der stark gestiegenen Fallzahlen dann aber aus den Vergütungssätzen sowie Spendengeldern selbst getragen. Patienten und deren Eltern können die Case-Managerinnen des "Bunten Kreises“ an der DRK-Kinderklinik Siegen per Telefon (0271/2345-373) oder per E-Mail (bunter-kreis@drk-kinderklinik.de) erreichen. (PM)