Pressemitteilung vom 03.02.2023
Rattenhaltung in Wissen aufgelöst – Veterinäramt geht von Animal Hoarding aus
Das Veterinäramt der Kreisverwaltung Altenkirchen hat am Dienstag dieser Woche damit begonnen, eine private Rattenhaltung in einem Einfamilienhaus in Wissen aufzulösen.
Altenkirchen/Wissen. Dabei wurden rund 400 Tiere gezählt, die mithilfe der Initiative "Notfallratten Rhein-Ruhr“ und mit Unterstützung des Deutschen Tierschutzbundes überregional an Rattenhalter und Pflegestellen vermittelt, teilweise zuvor auch aufgepäppelt werden. Allerdings werde es angesichts der verbliebenen Zahl von Ratten – man geht noch von einer mittleren dreistelligen Zahl aus – zu einem weiteren Einsatz kommen müssen, teilt das Veterinäramt mit.
Das Veterinäramt war in den vergangenen Monaten durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die große Haltung aufmerksam geworden, die Halterin war allerdings bei ersten Kontakten nicht einsichtig und nicht in der Lage, sich selber um eine notwendige erhebliche Reduzierung des Bestandes zu kümmern. Die Kreis-Veterinäre sprechen in diesem Zusammenhang vom sogenannten Animal Hoarding. Laut Tierschutzbund lässt sich der Begriff mit "Tiersammel-Sucht“ oder "Tierhorten“ übersetzen. Es beschreibt demnach ein Phänomen, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, aber nicht erkennen, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht. Oft fehlt es angesichts der großen Anzahl an Tieren an Hygiene und tierärztlicher Versorgung. Das sei, so das Veterinäramt, auch in Wissen erkennbar der Fall, wobei die Tiere in der Masse nicht als unterernährt bezeichnet werden. Die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens werde geprüft. (PM)
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