Krankenkasse wechseln – Worauf ist zu achten?
Die meisten Menschen beschäftigen sich nicht mit ihrer Krankenkasse. Das kann ein Fehler sein, denn auch wenn die Grundversorgung bei jeder gesetzlichen Krankenkasse gleich ist, kann es große Unterschiede bei den Leistungen geben. Der bürokratische Aufwand ist bei einem Wechsel sehr gering. Wer gesetzlich krankenkassenversichert ist, sollte sich also die Mühe machen, die Angebote verschiedener Krankenkassen zu vergleichen.
Lohnt sich der Wechsel der Krankenkasse?
Gesetzliche Krankenkassen nutzen immer häufiger Möglichkeiten, ihre Versicherten an sich zu binden. Ob Wahltarife, Zusatzleistungen oder Bonusprogramme – es kann sich lohnen, die Leistungen verschiedener Krankenkassen miteinander zu vergleichen. Insbesondere seit der Erhöhung der Krankenkassen-Beiträge ab 2023 sollte man bei einer Krankenkasse versichert sein, welche den bestmöglichen Leistungskatalog bereithält. Im Zuge der Erhöhung der Zusatzbeiträge wurde gleich eine weitere Änderung bei den Krankenkassen eingeführt: Die Krankschreibung funktioniert jetzt digital, sodass die Meldung von Arztpraxen oder Krankenhäusern direkt an die zuständige Krankenkasse übermittelt wird. Immerhin spart man sich so Porto und Zeit.
Worauf sollte beim Wechsel der Krankenkasse geachtet werden?
Knapp 95 % der Leistungen einer Krankenkasse werden gesetzlich vorgeschrieben. Ferner steht es den Versicherern frei, Zusatzleistungen anzubieten, welche über den gesetzlichen Schutz hinausgehen. Neben Zuschüssen für eine professionelle Zahnreinigung oder die Erstattung von Osteopathie-Behandlungen bieten einige gesetzliche Krankenkassen auch die Kostenübernahme für Früherkennungsuntersuchungen an. Wichtig ist, dass die Zusatzleistungen zum eigenen Lebensstil passen. Spezielle Bonussysteme sehen etwa vor, dass Versicherte für die Mitgliedschaft in einem Sportverein, Schutzimpfungen oder Vorsorgeuntersuchungen einen finanziellen Bonus erhalten. Abgesehen von lukrativen Zusatzleistungen, sollte auch ein Augenmerk auf die Höhe des Zusatzbeitrags geworfen werden. Im Fall der Fälle ist es gut, wenn die Krankenkasse eine persönliche Beratung vor Ort bietet, aber auch via Telefon und Internet erreichbar ist.
Übrigens gibt es nicht nur im System der deutschen Krankenversicherung Spielraum bei den Leistungen. Krankenkassen vergleichen ist in der Schweiz ebenso wichtig. Bei unseren Nachbarn können sich die Prämien und Leistungen in der Grundversicherung stark unterscheiden. Je nachdem, für welches Modell man sich entscheidet, gibt es unterschiedliche Merkmale bei Leistungen und Kosten.
So funktioniert der Wechsel der Krankenkasse
Mittlerweile ist der Krankenkassen-Wechsel so einfach wie noch nie, denn seit dem 1. Januar 2021 ist dafür nicht mal mehr eine Kündigung notwendig. Die neu gewählte Krankenkasse kümmert sich um alles und informiert die bisherige Krankenkasse über den Wechsel. Den Arbeitgeber muss man nach wie vor selbst schnellstmöglich über den Krankenkassen-Wechsel informieren.
Einen guten Überblick über Kosten und Leistungen der Anbieter kann man bei einem Krankenkassen-Vergleichsrechner erhalten. Dieser listet die allgemeinen Mehrleistungen sowie zusätzliche Leistungen und Vorteile in den Bereichen Vorsorge & Gesundheit sowie Service auf.
In der Regel bindet man sich immer für zwölf Monate an eine gesetzliche Krankenkasse und kann danach zu einem anderen Anbieter wechseln. Die Kündigungsfrist bei einer regulären Kündigung liegt bei zwei Monaten zum Monatsende. Außerdem gibt es ein Sonderkündigungsrecht, wenn die Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöht. Wenn man bei der Krankenkasse einen Wahltarif abgeschlossen hat, ist man während dieser Laufzeit an den Versicherer gebunden. Üblicherweise liegt die Laufzeit bei einem Jahr – bei einem Selbstbehalttarif oder dem Krankengeldtarif sind es drei Jahre. (prm)
Agentur Artikel