Pressemitteilung vom 13.02.2023
Wie soll klima- und energiepolitische Zeitenwende im Kreis Altenkirchen ankommen?
Die Natur- und Landschaftsschützer hatten bei der Landtagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler Gesprächsbedarf angemeldet, deren Büro dann unter Einbeziehung der beiden (Stadt)-Bürgermeister Andreas Hundhausen und Benjamin Geldsetzer die Zusammenkunft organisierte. Ebenfalls Teilnehmer des gegenseitigen "Updates“ war der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Bernd Becker.
Altenkirchen. Es ging am Beispiel der geplanten B 8-Umgehungen zwischen Kircheib und Altenkirchen um den Verbrauch landwirtschaftlicher und schützenswerter Flächen ebenso wie um die große Bringschuld gegenüber dem eigenen Klimaschutzkonzept des Kreises beim Thema Windkraft. Die SPD-Vertreter würdigten die Bereitschaft der Naturschützer zu neuen Überlegungen und Abwägungen. So sei die Skepsis der engagierten Tier- und Pflanzenschützer Wolfgang Stock und Jürgen Lichte gegenüber Windkraftanlagen, die für die Energiewende und den Klimaschutz dringend erforderlich seien, einer eher am Gelingen der Energiewende orientierten Sichtweise gewichen.
Wenn es um Windkraftanlagen auf dem Stegskopf und die Umwidmung des Siegerlandflughafens in einen Erneuerbare-Energien-Hotspot von bundesweiter Bedeutung gehe, lehnten die BUND-Aktivisten Windkraftanlagen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz weiterhin kategorisch ab, während die Sozialdemokraten von einem "sowohl-als-auch“ sprechen würden. Bürgermeister Hundhausen wies laut Pressemitteilung darauf hin, dass das Land beim Thema Windkraft die Zeitenwende verinnerlicht habe. "Die Landesentwicklung wird künftig vorgeben, welche Flächen den Kriterien für Windkraft entsprechen. Und ich finde das auch gut so, sonst ist die Energiewende nicht zu schaffen", sagte Hundhausen. Nicht selbstverständlich sei, dass die BUND-Aktivisten durchaus lobende Worte für die nachhaltige klima- und energiepolitische Ausrichtung der SPD-Politik im Altenkirchener Kreistag fanden.
Die BI-Vertreter, namentlich Gunnar Lindner sowie Marein und Eckhard Osten-Sacken, legten eine ganze Mappe mit Kompromissvorschlägen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der B 8 vor. "Das sind für uns dicke Kröten, die wir da schlucken", wird Lindner zitiert. Auch Bernd Becker: "Mit diesem Papier haben Sie auch für Skeptiker eine neue Diskussionsgrundlage geschaffen“.
Alle Gesprächsteilnehmer äußerten nach Angaben des Büros von Bätzing-Lichtenthäler die Hoffnung, dass die klima- und energiepolitische Zeitenwende, also der Respekt vor der bedrohlichen Realität, auf allen Seiten dazu führen werde, dass tradierte Positionen hinterfragt würden. "Die B-8-Umgehungen sind 2003 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden. Es hat sich seither an den Umständen und am Erkenntnisgewinn derart viel geändert, dass die Maßnahmen heute neu geprüft werden müssen. Mir persönlich kommen sie vor, wie aus der Zeit gefallen", sagte Bätzing-Lichtenthäler. (PM)
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