Pressemitteilung vom 16.02.2023
Rattenhaus in Wissen ist nun weitgehend leer: Veterinäramt rettete insgesamt 1200 Ratten
Das Veterinäramt der Kreisverwaltung Altenkirchen hat am Mittwoch (15. Februar) mit einem dritten Einsatz die Auflösung einer private Rattenhaltung in einem Haus in Wissen weitgehend beendet.Insgesamt wurden rund 1200 Farbratten aus dem Haus geholt und an Tierschutzinitiativen und private Pflegestellen, teilweise bundesweit, übergeben.
Wissen, 16. Februar 2023. Die Kuriere hatten über die Ratten in dem Wissener Einfamilienhaus bereits mehrfach berichtet. Auch bei dem voraussichtlich letzten größeren Einsatz des Veterinäramtes hatten die Helfer wieder tatkräftige Unterstützung durch die Initiative Notfallratten Rhein-Ruhr und deren Netzwerk aus etlichen Tierschutzorganisationen.
Wie die Kreisverwaltung Altenkirchen mitteilt, waren die aus dem Haus herausgeholten Tiere zum Teil in schlechtem Zustand und mussten tierärztlich behandelt werden, etliche Weibchen waren trächtig. Zwar gebe es nun noch einen kleinen Restbestand, der jedoch voraussichtlich mit weitaus geringerem Aufwand abgeholt werden könne. Der Tierhalterin, die bei den Räumungseinsätzen kooperativ war, wurde zur Auflage gemacht, dass sie nur noch maximal zehn Ratten männlichen Geschlechts halten darf, um eine erneute Vermehrung zu verhindern. Die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens wird geprüft.
Hintergrund
Das Veterinäramt war in den letzten Monaten durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die große Haltung aufmerksam geworden, die Halterin war allerdings bei ersten Kontakten nicht einsichtig und nicht in der Lage, sich selber um eine notwendige erhebliche Reduzierung des Bestandes zu kümmern. Die Kreis-Veterinäre sprechen in diesem Zusammenhang vom sogenannten Animal Hoarding. Laut Tierschutzbund lässt sich der Begriff mit „Tiersammel-Sucht“ oder „Tierhorten“ übersetzen. Es beschreibt demnach ein Phänomen, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, aber nicht erkennen, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht. Oft fehlt es angesichts der großen Anzahl an Tieren an Hygiene und tierärztlicher Versorgung. (PM)
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