Hell, bunt, kreativ: Elkenrother Nachtzug begeisterte
Noch heller, noch bunter: Der Nachtzug an Altweiber in Elkenroth lockte diesmal noch mehr Jecke an. Das närrische Treiben in der Dunkelheit hat damit nicht nur an den bislang letzten Nachtzug vor drei Jahren angeknüpft, sondern noch übertroffen. Abertausende Lichter malten die vierte Auflage in die Dunkelheit.
Elkenroth. Bunte Perücken in schillernden Farben auf dem Kopf und buchstäblich vom Kopf bis Fuß beleuchtet: Die Theaterfrauen hatten sich mit beleuchteten Umhängen und Lämpchen in der Perücke in Licht gehüllt. Dem standen die weiteren Zugteilnehmer und die kostümierten Menschen am Straßenrand in nichts nach. Der vierte Nachtzug war noch bunt und noch heller erleuchtet wie seine drei Vorgänger.
Fröhlich und ausgelassen ging es am Straßenrand und im Zug zu. Unzählige Lichterketten waren ideenreich in die Kostüme verbaut und eingeflochten. Kreativität und Fantasie standen hier Pate. Überall leuchtete es, ob bei den Kostümierten am Straßenrand oder im Zug. Alle haben sich übertroffen und den vierten Nachtzug des Jungmännervereins Elkenroth (JVE) in ein Lichtermeer verwandelt. Der Nachtzug an Altweiber hat seine Vorgänger sozusagen in den Schatten gestellt. Mit 23 Zugpunkten knüpft das bunte und helle Spektakel an Altweiber an die dritte Auflage an, die kurz vor der Pandemie mit zwei Dutzend Wagen und Fußgruppe durch die Gassen zog.
Beleuchte Sektgläser und Aquarien auf dem Kopf
Es waren diesmal so viele Menschen am Straßenrand wie noch nie - und die kamen aus einem größeren Umkreis. Den Jecken im Zug und am Straßenrand gehen die Ideen, was sie mit Lichterketten und Lämpchen machen können, nicht aus. Da waren die Damen, die das Sektglas nicht in der Hand hielten, sondern auf dem Kopf trugen. Natürlich mit Lichterkette hübsch in Szene gesetzt, dazu noch zwei Sektkorken als Dekoration auf dem Kopf. Ein Aquarium auf dem Kopf hatten andere Frauen, die mit einer durchsichtige Süßigkeitenkiste, Fisch- und Krebsfiguren und Lichter eine pfiffige Idee umgesetzt hatten. Bunt und hell ging es auch bei den Mädchen und Jungen der Kita Hildburg zu, die das Thema "Kunterbunt ist uns're Welt, weil es uns so gut gefällt. D'rum lasst die Welt erstrahlen, in Regenbogenfarben" hatten: Gesagt, getan.
"Der Ortsgemeinderat und andere Lausbuben"
"Der Ortsgemeinderat und andere Lausbuben", wie es in der Zugaufstellung hieß, waren auch mit von der Partie - wie schon seit der Premiere. Diesmal kam die Gruppe als Scheichs kostümiert des Weges und hatten einen hoch emporragenden Förderturm im Schlepp dabei. Ortsbürgermeister Peter Schwan, die Ratsmitglieder, Landrat a.D. Michael Lieber und Landrat Dr. Peter Enders waren nicht auf der Suche nach Öl. Sie wollen etwas ganz anderes fördern, wie zu lesen war: "Wir fördern unser Erzquell selbst". Ob sie auf dem Weg tatsächlich auf eine Quelle mit Gerstensaft gestoßen sind, das ist nicht bekannt, aber auch das ist ein Streiflicht für die vielen kreativen Motive, die dem Nachtzug des JVE Gestalt und Flair verpassten.
Joachim Brenner: "Es ist super, was die hier auf die Beine gestellt haben."
Auch Pfarrer Rudolf Reuschenbach war in der Gruppe unterwegs, ebenso der hauptamtliche Verbandsgemeindebeigeordnete Joachim Brenner. Für Letzteren war es eine Premiere, und der Gebhardshain war voll des Lobes: "Ein toller Zug. Es ist super, was die hier Beine gestellt haben", sagte Brenner. Und entsprechend viel hatten die Moderatoren Joachim Lehnhäuser und Andreas Brenner von den Motiven und Gruppen zu erzählen. Der Kirchenchor und die Messdiener kamen als Kirchturm daher: Sie griffen damit auf, dass der Kirchturm von St. Elisabeth nun endlich saniert ist. Einige Gruppen waren erstmals überhaupt mit beim Elgerter Nachtzug. Aber auch sie haben alle kreativ und fantasievoll mit Licht den Nachtzug zu dem gemacht, was er ist: Ein Hingucker in der Dunkelheit - und ein Alleinstellungsmerkmal in einem weiten Umkreis.
Riesige, beleuchtete Narrenkappe kündigt Prinzenwagen an
Im AK-Land gibt es viele Karnevalsumzüge, aber keinen vergleichbaren. Der Zug des JVE ist der einzige, der in der Dunkelheit unterwegs ist und dabei im hellen Glanz erstrahlt. Und schließlich zeigte sich über den Köpfen der Zugteilnehmer und Schaulustigen hinweg eine riesige, beleuchtete Narrenkappe auf der Gasse. Prinz Marco I. war darauf zu lesen. Das war ein Blickfang für sich, aber auch zugleich der letzte Programmpunkt im diesjährigen Zug. Prinz Marco I. (Kötting) - der Diakon wird von den Elgertern auch gerne als "Präses der Herzen" bezeichnet - brachte hoch oben vom Wagen aus das karnevalistische Wurfmaterial unter die Leute und reichte galant viele Strüßchen an die Frauen. Auch Kinderprinzessin Clara (Müller) war mit von der Partie. Die Cheforganisatoren des Nachtzuges, Sebastian Hahmann und Benjamin "Bunny" Weyand, standen in den die Vereinsfarben Rot und Weiß gekleidet und warfen auch mit vollen Händen die Kamellen. Das freute vor allem die allerjüngsten Jecken. Ein Hut des Kostüms wurde da auch schon mal zum Auffangen der Kamellen genutzt, was eine gute Chancen war, um eine satte Ladung an karnevalistischem Wurfmaterial abzubekommen.
Rund 500 Leute allein im Zug auf den Beinen
Rund 500 Leute waren im Zug unterwegs, einige auch zum ersten Mal. So zum Beispiel die kfd Rosenheim und die Elgertere Damenmannschaft des SV Hildburg. Einen guten Überblick hat natürlich diejenigen, die auf dem Prinzenwagen unterwegs waren, und Sebastian Hahmann erzählt von dem tollen Gefühl, wenn man von oben die Schaulustigen am Straßenrand sieht und alles hell erleuchtet ist. Diesmal seien noch mehr Leute gekommen, zog Hahmann einen Vergleich zu den drei vorangegangenen Nachtzügen: "Wir sind sehr zufrieden", sagten Hahmann und Weyand einmütig. Auch wenn der Nachtzug als solches sich da schon wieder aufgelöst hatte und nur noch in den Gedanken existierte, so dachte noch niemand daran, nach Hause zu gehen. Im "Dorfkrug" wurde noch lange bei der After-Zug-Party gefeiert, zu den Liedern der Elgerter Haus- und Hofband "Bläck Höhner", die im Vorjahr ihr 25-Jähriges gefeiert haben. Hahmann dankte den Unterstützern und Gönnern, allen voran dem gebürtigen Elkenrother und JVE-Mitglied Christoph Kaiser sowie Ortsbürgermeister Peter Schwan sowie Peter Henrichs.
Rosenmontagssitzung und Kinderkarneval
Auch für den JVE, den Musikverein Harmonie Elkenroth und die Elgerter Jecken geht die heiße das Karnevals noch weiter. Am Samstag ist der JVE mit einer Fußgruppe und einem Wagen gemeinsam mit dem Musikverein beim Karnevalszug in Malberg am Start. Sonntags geht es zum Umzug nach Scheuerfeld. Am Montagmorgen wird eine kleine Delegation runter ins Siegtal fahren und bei der Rathausstürmung in Betzdorf dabei sein. Abends steigt die große Rosenmontagssitzung des Jungmännervereins im "Dorfkrug". Und dort steigt am Dienstag um 11.11 Uhr der Elgerter Kinderkarneval. (tt)
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