Altenkirchener Expert-Klein-Filiale zieht vorübergehend in die Kölner Straße um
Diese beiden Altenkirchener Geschäfte haben in diesen Tagen einiges gemein: In beiden läuft jeweils ein Räumungsverkauf, weil größere Räumlichkeiten kurz vor der Vollendung stehen bzw. ein Neubau beschlossene Sache ist und Umzüge geplant sind. Und beide profitieren in wenigen Tagen voneinander.
Altenkirchen. Es war eine kleine Fügung des Schicksals: Während die Inhaberfamilie Hammer der Firma Wäller Sport, derzeit in der Kölner Straße in Altenkirchen in eigenen vier Wänden zuhause, auf die Eröffnung ihres neuen großen Komplexes an der Siegener Straße hinarbeitet, möchte das Unternehmen Expert Klein seine Filiale im Weyerdamm für die Zeit zwischen Abriss und Neubau innerhalb des neuen Fachmarktzentrums nicht schließen. Was lag da näher, als dass die Führung der Technikmarktkette aus Burbach (Siegerland) die in wenigen Wochen leerstehenden Verkaufsräume des Sportbekleidungs- und Fahrradgeschäftes vom 1. April an anmietet, damit eine nahtlose Fortführung des Geschäftsbetriebs möglich wird. Beide Seiten bestätigten den Deal. Expert Klein betreibt als traditionsreiches Familienunternehmen derzeit nach eigenen Angaben 30 Elektrofachmärkte in fünf Bundesländern. Der Ursprung geht laut Wikipedia zurück bis zum 1. September 1882, als Ferdinand Klein, der Ur-Urgroßvater des heutigen Firmenchefs Phillipp Klein, in Burbach eine Klempnerwerkstatt und einen Handel mit Haushaltswaren, die er selbst herstellte, gründete. Expert Klein hatte in Altenkirchen im Jahr 2013 Fuß gefasst, nachdem die Filiale von Pro Markt, einer Tochter der Rewe Goup, die Ende des Jahres 2013 vom Markt verschwand, übernommen worden war.
Behelf bis „Herbst 2024“
„Ja, wird werden vorübergehend in der Kölner Straße 9 in Altenkirchen zu finden sein“, bestätigte Christina Elwert von der Expert-Klein-Marketingabteilung auf Anfrage des AK-Kuriers. Die Verkaufsfläche werde gegenüber der jetzigen deutlich reduziert sein, ergänzte sie und nannte als Zeitraum für den Behelf „bis Herbst 2024. Wir werden von allen Artikeln nicht so viel wie jetzt vor Ort anbieten können. Wenn es jetzt beispielsweise 30 Waschmaschinen sind, werden es vielleicht nur zehn sein können. Aber wir werden die Kunden, die ein bestimmtes Modell kaufen möchten, über unsere Lagerbestände oder aus anderen Filialen beliefern können“. Expert Klein hält, wie bereits mehrfach berichtet, am Standort Altenkirchen fest und ist damit Teil des neuen Fachmarktzentrums im Weyerdamm unter anderem mit dem Discounter Penny oder dem Vollsortimenter Rewe-Petz. Nach aktuellem Stand der Dinge möchte der Altenkirchener Stadtrat den bürokratischen Part in seiner März-Sitzung final beraten und beschließen. Im Anschluss will der Investor, die Widerker-Unternehmensgruppe aus Stuttgart, die Abrissarbeiten des ehemaligen Rewe-Centers, das am 30. April 2020 geschlossen wurde, und des Gebäudes, in dem noch Expert Klein angesiedelt ist, beginnen lassen.
Neubau an der Siegener Straße
Wäller Sport (ehemals Intersport Hammer) vergrößert die Geschäftsfläche im Vergleich zu der im Gebäude in der Kölner Straße vorhandenen erheblich. In direkter Nachbarschaft zum Toom-Baumarkt wird sie rund 4000 Quadratmeter auf drei Etagen mit ebenerdiger Verkaufsfläche (Teststrecke für Fahrräder) und Werkstatt ausmachen, während große Teile des ersten und zweiten Obergeschosses (nicht alle deckungsgleich mit Parterre) dem Lager vorbehalten bleiben. Hinzu kommen Sanitär- und Sozialräume sowie ein Lastenaufzug. Auf dem Dach regiert eine Fotovoltaikanlage, über eine Wärmepumpe wird geheizt, die je nach Wetterlage mit Erdgas kombiniert werden kann. 61 Stellflächen werden ausgewiesen. Die Planung obliegt Guido Rörig vom FOR-Architektenbüro, als Generalunternehmer fungiert Schumann Project (beide Altenkirchen). „Wir brauchen diese Größe, wir haben uns viele Geschäfte in ganz Deutschland angesehen“, hatte Geschäftsführer Volker Hammer beim Richtfest den Grund für den nicht zu übersehenden baldigen neuen Unternehmenssitz genannt. Hammers Tochter Teresa Schreiner, die in einigen Jahren die Geschäftsführung übernehmen wird, war damals dankbar gewesen, dass „alles einwandfrei funktioniert“. Sie sei optimistisch, dass die Eröffnung im Frühjahr - passend zum 45. Geburtstag der Firma Hammer - wie geplant gelingen könne. Für die Umbenennung des Unternehmens sei ein einfacher Grund ausschlaggebend gewesen: „Wir wollen die Regionalität auch in unserem Namen tragen.“ (vh)
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