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Nachricht vom 25.02.2023    

GFO-Einrichtungen in Wissen: Essen und Personalveränderung beschäftigen das Gemüt

Von Katharina Behner

Die GFO ist Träger von mehr als 100 Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Rheinland-Pfalz. In Wissen gehören das St. Antonius-Krankenhaus, das Seniorenzentrum St. Hildegard und die Kirchliche Sozialstation Hamm/Wissen zur GFO. Nun sorgen anstehende Personal-Veränderungen für Irritationen und der Wechsel auf einen Caterer für Unmut.

In den GFO-Einrichtungen am Standort Wissen steht das Thema "Essen" und "Personal" aktuell auf dem Plan. (Foto: KathaBe)

Wissen. Wie den Kurieren durch Reiner F. (Name von der Redaktion geändert) zugetragen wurde, stehen und standen in den Einrichtungen der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) in Wissen einige Veränderungen an. So heißt es in dem Schreiben "… nicht nur, dass die Küche im Krankenhaus Wissen jetzt nur noch Essen aus der Packung machen muss. Die Mitarbeiter der Küche sowie des Hauswirtschaftlichen Dienstes im Krankenhaus und des Seniorenzentrums werden an eine Fremdfirma übergeben." Dabei handele es sich Mitarbeitende, die teils mehr als 30 Jahre in der Einrichtung arbeiteten. "Nun sollen sie an einen 'Billigdienstleister' vergeben werden." Das schaffe Ängste und Unsicherheiten, zumal nicht mit den Mitarbeitenden gesprochen wurde. Weiter sagt Reiner F.: "Die Küche des St. Antonius-Krankenhauses war bisher ein Aushängeschild des Hauses. Selbst Firmen aus der nahen Umgebung kamen zu Mittag in die Cafeteria. Mit der Belieferung des Essens durch einen Caterer ist das nun Geschichte."

Die Kuriere haben sich zu der Angelegenheit umgehört und mit verschiedenen Personen zu den Themen gesprochen.

Seit November Speiseversorgung umgestellt
Wie uns auf Nachfrage seitens der GFO Pressestelle mitgeteilt wurde, erfolgte die Umstellung der Speiseversorgung im November 2022 auf den Serviceanbieter "GourmetPlan", der zahlreiche weitere Einrichtungen der GFO beliefert. Bei GourmetPlan handelt es sich um eine Tochtergesellschaft der GFO mit Sitz in Bergisch Gladbach. Man sei sich bewusst, dass eine Umstellung natürlich "immer auch lieb gewonnene Gewohnheiten" berühre, was manchmal etwas der Gewöhnung bedürfe, heißt es in der Mitteilung der GFO. Die Erfahrungen zeigten allerdings eine hohe Zufriedenheit mit dem Angebot. Insbesondere durch eine große Vielfalt und besondere Frische infolge des eingesetzten "Cook and Chill"-Verfahrens.

Bewohner sind unzufrieden
Dem widerspricht allerdings ein Beschwerdebrief, den Susanne M. (Name von der Redaktion geändert) an die GFO sandte, nachdem sich die sonst hohe Zufriedenheit ihrer seit 2019 im Seniorenzentrum St. Hildegard lebenden Mutter zum Negativen entwickelt hatte. Das sei auf die geänderte Verköstigung zurückzuführen, erklärt Susanne M. Denn wie ihr bekannt geworden sei, habe die Küche vor Ort geschlossen und das Essen würde nun angeliefert. Seither habe die Mutter zudem berichtet, dass unverzehrte Mahlzeiten anderer Bewohner komplett in die Rückgabe gingen. Das Essen habe einen faden Geschmack, entweder sei es nicht gar, überkocht oder das Fleisch zäh. Teils könnten die Bewohner nicht erkennen, um was für ein Gericht es sich überhaupt handele. Das Kuchen- und Obstangebot sei aus Kostengründen reduziert worden, wie man schriftlich durch das St. Hildegard-Haus mitgeteilt habe.

Nach Information der GFO handele es sich lediglich um eine einzige Beschwerde zum Essen. Susanne M. allerdings erklärte, dass ihre Mutter von Mitbewohnern gebeten worden sei, diesbezüglich mit der Hausleitung zu sprechen. Damit sei ihre Mutter absolut kein Einzelfall. Da sich nach diesen Gesprächen allerdings nichts getan habe, sendete sie den Beschwerdebrief direkt an die GFO in Olpe.

Nach unseren Recherchen gab es bereits einen Beitrag in den Sozialen Netzwerken aus dem November 2022 zum Thema. Darin wurde das Essen auf Rädern, welches durch die Sozialstation Hamm/Wissen ausgeliefert und ebenfalls von GourmetPlan kommt, als "ungenießbar" bezeichnet. Die Aussagen reichen bis dahin, dass eine Dose Hundefutter besser rieche als dieses Essen.



Angehörigenabend noch im März?
"Wir nehmen jedes Feedback und jede Beschwerde ernst", äußert sich Udo Krause, Geschäftsführer von GourmetPlan. Erfreulicherweise habe man "so gut wie keine" erhalten. Krause weist darauf hin, dass das Catererunternehmen lediglich für das Mittagessen inklusive Suppe zuständig sei. In Aussicht stellt Krause einen sogenannten "Angehörigenabend" in den Wissener Einrichtungen zum Thema Speiseversorgung. Dieser soll im März stattfinden. Mit Susanne M. habe er bereits zu ihrer Beschwerde gesprochen.

Bestätigt wird auch, dass die bisher gute Küche des St. Antonius-Krankenhauses von Mitarbeitenden nahegelegener Firmen genutzt wurde. Dies sei allerdings schon seit Anfang der Pandemie und mit den damit verbundenen Hygiene-Auflagen leider nicht mehr möglich gewesen, erklärt einer der Firmeninhaber. Man habe den Mitarbeitern Bescheid geben wollen, sobald die Möglichkeit wieder bestehe. Bisher sei dies nicht geschehen. Für Susanne M. und auch Reiner F. ist es unverständlich, dass die Küche im Krankenhaus quasi aufgegeben wird. Das bisher gute Essen könne doch weiter auch für Außenstehende angeboten werden, um die Wirtschaftlichkeit und damit den Fortbestand sicherzustellen.

Organisatorische Änderung fürs Personal
Ebenfalls zum Thema Personal-Recruting nimmt die GFO durch ihren Pressesprecher Stellung. Es sei richtig, dass es zu September eine organisatorische Änderung geben werde. Für die insgesamt 31 betroffenen Mitarbeitenden (Krankenhaus und Seniorenheim) ändere sich aber grundsätzlich durch den Bestandsschutz nichts. "Das heißt: Weder verliert jemand seinen Arbeitsplatz, noch ändern sich Gehalt, Eingruppierungen und Zusatz- und Sozialleistungen", heißt es in der Pressemitteilung von Mitte Februar. Im Seniorenzentrum könne es in Einzelfällen zu Veränderungen im Tätigkeitsbereich kommen, was aber noch nicht abschließend geklärt sei. In diesem Fall würden die Mitarbeitenden jedoch begleitet und weitergebildet. "Dies zeigt: Die Mitarbeitenden wechseln also keinesfalls zum einem 'Billiganbieter'."

Zum Hintergrund erklärte der Pressesprecher uns, dass die GFO aus einer dezentralen Geschichte komme. Mitarbeitenden mit unterstützenden Tätigkeiten (etwa Service, Reinigung, Hauswirtschaft) seien in der Vergangenheit entweder über die GFO direkt beziehungsweise den zum GFO Trägerverbund gehörenden Rechtsträgern oder über GFO-Servicegesellschaften eingestellt worden. Mit den Betriebsübergängen zur 100-prozentigen Tochter "G-Service" solle dies nun harmonisiert werden, um ein einheitliches Personal- und Organisationskonzept zu erzielen. Nach und nach seien diese Übergänge zur G-Service schon länger geplant. Der Termin 1. September in Wissen wurde allerdings erst kurzfristig gesetzt.

Im Gespräch mit Haus- und Pflegedirektor des St. Antonius-Krankenhauses, Mike Dörnbach, hebt dieser hervor: "Es werden für die Mitarbeitenden keine Nachteile entstehen. Wichtig ist, dass darauf geachtet wird, dass die Vertragsbedingungen wie vorher übernommen werden". Jeder Mitarbeitende werde zu jedem Schritt einzeln begleitet. Insbesondere sollen neben Mitarbeiter-Versammlungen und weiteren Gesprächen auch jeweils Einzelgespräche geführt werden, so Dörnbach. (KathaBe)


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