Altenkirchener Hallenbadneubau: Grünes Licht für weitere Aufträge
Weiter im Text mit den Auftragsvergaben für weitere Gewerke am und im Neubau der Hallenbades auf der Altenkirchener Glockenspitze: Das Millionen-Euro-Projekt soll in gut einem Jahr seine Pforten öffnen, so dass der alte überdachte Pool ausgedient haben wird.
Altenkirchen. Das Wetter ist dieser Tage bestens, deswegen ist der Fortschritt beim Neubau des Altenkirchener Hallenbades auf der Glockenspitze sogar mit bloßem Auge zu erkennen. Dass die Arbeiten nicht ins Stocken geraten und der Terminplan mit der avisierten Eröffnung rund um den Sommer des Jahres 2024 gehalten werden kann, deswegen sorgt der Bauherr, die Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld, dafür, dass die Gewerke immer rechtzeitig vergeben werden, damit kein Stillstand am mit derzeit kalkulierten 18,6-Millionen-Euro-Vorhaben entsteht. Getreu dieser Richtschnur vergab der Umwelt- und Bauausschuss des VG-Rates in seiner Zusammenkunft am späten Donnerstagnachmittag (2. März) einstimmig weitere Aufträge. Die Firma Heribert Gros GmbH & Co. KG aus Hellenhahn-Schellenberg nimmt sich der technischen Wärmedämmung für 133.857 Euro an. Die Kostenberechnung hatte nur einen unwesentlich höheren Betrag (141.107 Euro) ergeben. Vier Angebote waren abgegeben worden, davon mussten zwei wegen formeller Fehler noch ausgeschlossen werden. Das zweite gültige war mit einer Summe von 297.492 Euro (!) vorgelegt worden.
13 Prozent der Aufträge fehlen noch
Die Edelstahlschlosserarbeiten sind für 72.478 Euro Sache der Firma Lausitzer Edelstahltechnik GmbH aus Doberlug-Kirchhain (Doppelstadt im Süden von Brandenburg), die Kostenberechnung hatte bei 61.285 Euro gelegen. Die Differenz ließ sich, wie so oft in diesen Tagen und Wochen, insbesondere durch gestiegene Material- und Energiepreise sowie ausgelastete Kapazitäten der Bauwirtschaft begründen. Natürlich gehören in ein Schwimmbad auch Garderobenschränke und Trennwände. Dieser Part wird von der Firma GHK DOMO GmbH aus Bad Gandersheim (Niedersachsen) übernommen und kostet den Bauherren 217.157 Euro (geschätzt 205.700 Euro). Weil der Ausschuss Aufträge letztinstanzlich nur bis zu einer Höhe von maximal 100.000 Euro (Ausnahme Bau des Hallenbades bis maximal 500.000 Euro) erteilen darf, gab er ein erstes Okay für die Zuteilung der Fliesenarbeiten an die Firma Thomas Willwacher aus Nisterau (549.270 Euro/geschätzt 679.133 Euro), die noch vom Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss (HFWA) in der Sitzung am 14. März abgesegnet werden muss, was bekanntermaßen als Formsache gilt. Laut Aussagen von Ulrich Konter, dem Leiter des Fachbereichs Infrastruktur, Umwelt und Bauen der VG-Verwaltung, sind bislang Aufträge in Höhe von 18,53 Millionen Euro vergeben worden, 13 Prozent fehlen noch.
Tunnel in Peterslahr kommt an die Reihe
Nur das vorletzte, aber einstimmige Wort hatte das Gremium ebenfalls in Sachen Auftragsvergabe für die Tief- und Hochbauarbeiten im Rahmen der Sanierung des ehemaligen Eisenbahntunnels in Peterslahr, der für Radfahrer und Fußgänger hergerichtet werden soll. Die Firma GFB Gesellschaft für Bauwerksanierung und Instandsetzung mbH aus Essen darf für 547.258 Euro „ran“. Die Kostenberechnung hatte 13.430 Euro weniger ergeben. Der Grund für das Plus: siehe oben! Auch für diese Ausgabe ist der HFWA final zuständig. „Der Tunnel ist eine touristische Rarität in unserer Verbandsgemeinde“, sagte Bürgermeister Fred Jüngerich, zumal auch der Westerwaldsteig als auch der Wied-Radweg durch ihn hindurch führen. Die VG hatte die Strecke durch die Unterführung vor geraumer von privat erworben, die Bereiche vor den Öffnungen gehören der Ortsgemeinde Peterslahr. Der TÜV habe darauf hingewiesen, dass aus sicherheitstechnischen Gründen eine Sanierung angeraten sei, erläuterte Jüngerich. Da weitere Ausgaben berücksichtigt werden müssen, stehen unter dem Strich Kosten in Höhe von 604.580 Euro. Das Land schießt 432.000 Euro zu, 172.580 Euro verbleiben bei der VG. „Auf lange Sicht haben wir eine touristische und regional kluge Entscheidung getroffen“, ergänzte Jüngerich. Die Maßnahme soll in den Monaten Juni und Juli realisiert werden.
Beitritt zum Kommunalen Klimapakt
Ohne Widerspruch befürwortete der Ausschuss den Beitritt zum Kommunalen Klimapakt (KKP) Rheinland-Pfalz und bekannte sich mit diesem Schritt zu den Klimaschutzzielen der Landesregierung. Eine Mitgliedschaft ist seit 1. März möglich, das Mitmachen kostenfrei, der KKP zunächst für die Jahre 2023 und 2024 vereinbart. Die teilnehmenden Kommunen erhalten substanzielle und intensive (Umsetzungs-)Beratung in den Bereichen Klimaschutz und Anpassung zu den Folgen des Klimawandels. Fünf Ziele muss die VG noch definieren. In letzter Instanz wird der VG-Rat diesem Weg in der Sitzung am 30. März zustimmen. Das gilt ebenfalls für den Förderantrag in Sachen Kommunale Wärmeplanung (KWP), der bei der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gestellt wird. Als Richtwerte für die Kostenschätzung einer KWP sind ungefähr 3 bis 4,50 je Einwohner anzunehmen, so dass sich für die VG Kosten in Höhe von 109.500 bis 164.250 Euro bei rund 36.500 Einwohnern ergeben. Bei einer Förderung durch den Bund in Höhe von 90 Prozent verbleibt ein Eigenanteil für die VG in Höhe von 10.950 bis 16.425 Euro.
Weitere Klassenraumcontainer für die „Pesta“
Ebenfalls noch abschließende Sache des HFWA wird die Bestätigung einer Eilentscheidung sein, die Jüngerich im Benehmen mit seinen Beigeordneten getroffen hat: Die Pestalozzi-Grundschule in Altenkirchen erhält eine zweite Container-Anlage mit zwei Klassenräumen (insgesamt 140 Quadratmeter), weil die Schule aus allen Nähten platzt. Der Zuwachs soll zum Beginn des nächsten Schuljahres am 4. September einsatzbereit sein. Die erste Erweiterung in Modulbauweise war erst im vergangenen Jahr erfolgt. Nun muss die Ausschreibung für die Lieferung erfolgen, so dass Jüngerich, sollte die Kostenschätzung in Höhe von 195.000 Euro nicht mehr als um zehn Prozent übertroffen werden, den Zuschlag erteilen kann. Die Zahl der Schüler an der „Pesta“ ist von 269 (Schuljahr 2020/21) über 291 (2021/22) auf nunmehr 333 (davon 13 Kinder aus der Ukraine) gestiegen. Da im Sommer die Jungen und Mädchen von nur drei Klassen in Richtung weiterführende Schulen wechseln und vier oder sogar fünf neue Klassen eingeschult werden müssen, ist der Platzbedarf nach derzeitigem Stand nicht ausreichend. Der weitere „Anbau“ wird ebenfalls auf dem hinteren Pausenhof seine Heimstatt finden. (vh)
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