PSAG-Fachtagung: Macht Arbeit psychisch krank?
Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft im Landkreis Altenkirchen führt am 13. September in der Stadthalle Altenkirchen eine Fachtagung zum Thema "Macht-Arbeit-Psychisch-Krank" durch. Interessierte Bürger sind ebenso wie das Fachpublikum dazu eingeladen, sich über die Hintergründe zu informieren und neue Ansätze zur Prävention und Intervention zu diskutieren.
Altenkirchen. Immer häufiger hört man von Beschäftigten, die schlichtweg ausgebrannt sind. Von Menschen, die durch ihre Arbeit und die Bedingungen am Arbeitsplatz psychisch krank werden, dem Leistungsdruck im Beruf nicht mehr standhalten. Diese aktuelle Problematik nimmt die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft im Kreis Altenkirchen (PSAG) zum Anlass, am 13. September 2011, 9 bis 16 Uhr, eine Fachtagung zum Thema "Macht-Arbeit-Psychisch-Krank" in der Stadthalle Altenkirchen durchzuführen. Ziel der Veranstaltung ist es, Arbeitgeber, Institutionen und die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren und Verbesserungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen anzuregen. So soll der Fachtag über Chancen und Risiken des Arbeitsmarktes informieren und neue Ansätze der psychosozialen Präventions- und Interventionsmöglichkeiten aufzeigen. Zur Fachtagung sind ausdrücklich auch alle interessierten Bürger eingeladen, die sich über die Hintergründe psychischer Erkrankungen informieren wollen.
Eine Podiumsdiskussion steht ebenso auf dem Programm wie verschiedene Fachvorträge. Dr. Hilmar Schneider, Direktor Arbeitsmarktpolitik beim Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA), referiert zum Thema "Veränderung der Arbeitsorganisation und ihre Folgen", Wiebke Ahrens wird als Koordinatorin des Aktionsbündnisses "Seelische Gesundheit" die "Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz" näher beleuchten. Im Anschluss hält Uli Schmidt vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales einen Vortrag zum Thema "Integrationsfirmen als Chance der beruflichen Integration von psychisch kranken Menschen". Landrat Michael Lieber und Roswitha Beck, Kuratoriumsvorsitzende des Vereins für Gemeindenahe Psychiatrie in Rheinland-Pfalz, werden die Tagung eröffnen.
Bereits auf dem Kreisheimattag in Betzdorf hatte die PSAG 133 Besucher nach dem Thema der Fachtagung befragt, um ein Meinungsbild der Bevölkerung zu ermitteln, wie Klaus Gerhardus, Sprecher der PSAG, erläuterte. Allein die Ergebnisse dieser nicht repräsentativen Umfrage lassen auf Defizite im Umgang mit psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz schließen. Nach ausreichenden gesundheitsfördernden Maßnahmen in den Betrieben befragt, antwortete über die Hälfte der Befragten mit "Nein". Um psychische Erkrankungen durch den Beruf zu verhindern, halten die meisten Teilnehmer der Umfrage eine "generelle Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen", "Aktionen zur Verbesserung des Betriebsklimas" und die "Akzeptanz unterschiedlicher Leistungsfähigkeit" für notwendig. Den Organisatoren um Doris Lindlohr, ehemalige Psychiatriekoordinatorin und Geschäftsführerin der PSAG im Kreis Altenkirchen, und ihren Nachfolger Werner Hollmann geht es daher nicht zuletzt darum, das Thema in den Blickpunkt von Firmen und Öffentlichkeit zu rücken. Sie wolle man aufrütteln, betonte Eberhard Köhler von der Caritas Betzdorf, und so sei die Tagung bewusst sehr offen gestaltet worden, um unterschiedliche Aspekte zur Sprache zu bringen.
Interessierte Bürger werden gebeten, sich bis zum 5. September bei Werner Hollmann per E-Mail unter werner.hollmann@kreis-ak.de oder unter Telefon 02681/812724 anzumelden. Es ist ein Tagungsbeitrag in Höhe von 20 Euro (inklusive Getränke und Mittagessen) fällig. (Thorben Burbach)
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