Naturkosmetik und Kreislaufwirtschaft: So wird Kosmetik wirklich nachhaltig
Nachhaltigkeit erfasst alle Bereiche des täglichen Lebens. Gerade in der Kosmetik bleiben jedoch Nachhaltigkeit und Klima oft auf der Strecke: Kosmetikprodukte enthalten Konservierungsstoffe und andere chemische Zusätze. Nicht zu vergessen ist der Verpackungsmüll, der bei Kosmetik anfällt. Dennoch ist es möglich, nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen.
Nachhaltige Kosmetik als ganzheitliches Konzept
Verpackungsmüll, der in der Umwelt landet, ist nur die eine negative Seite in der Kosmetikherstellung. Nachhaltigkeit ist jedoch ein ganzheitliches Konzept. Umweltfreundlich hergestellte, nachhaltige Kosmetikprodukte tragen ein Siegel. Ferner sollen sie ohne Tierversuche hergestellt werden. Die ressourcenschonende Herstellung ist ein weiterer Aspekt. Ferner sollten die Inhaltsstoffe in den Kosmetikprodukten aus Fair Trade stammen.
Herstellung ohne Tierversuche
Der vielleicht erste Schritt für nachhaltige Kosmetik ist der Verzicht auf Tierversuche. Das Logo "Hase mit schützender Hand" sagt aus, dass Kosmetik ohne Tierversuche hergestellt wurde. Allerdings ist damit noch nicht auszuschließen, dass vielleicht einige Inhaltsstoffe mit Tierversuchen getestet wurden, wenn sie außerhalb der EU hergestellt wurden. Auskunft darüber, ob die Kosmetikprodukte tatsächlich komplett frei von Tierversuchen sind, gibt die Positivliste, die der Deutsche Tierschutzbund e. V. veröffentlicht hat. Diese Liste enthält Hersteller von kontrollierter Naturkosmetik, die vollständig auf Tierversuche verzichten.
Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau mit fairen Arbeitsbedingungen
Bei nachhaltiger Kosmetik kann nicht immer auf Inhaltsstoffe verzichtet werden, die im Ausland erzeugt oder angebaut werden. Wichtig ist, dass sie aus biologischem Anbau stammen und unter fairen Arbeitsbedingungen erzeugt wurden. Um den Ausstoß an CO₂ so niedrig wie möglich zu halten, werden viele Kosmetikprodukte auch komplett regional hergestellt.
Auf den Inhalt kommt es an
Es kommt nicht nur auf Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau an, sondern wichtig ist auch, auf welche Stoffe bei der Herstellung der Naturkosmetik-Produkte verzichtet wird. Die Produkte müssen frei von Parabenen, Paraffinen und Silikonen sind. Solche Stoffe führen oft zu Hautirritationen und sind biologisch nur schwer abbaubar. Das gilt auch für Mikroplastik, das ebenfalls häufig in Kosmetikprodukten enthalten ist. Naturkosmetik muss frei von Mikroplastik sein. Tenside sorgen zwar für Sauberkeit und erzeugen einen schönen Schaum, doch sie trocknen die Haut aus und sollten nicht in Naturkosmetik enthalten sein.
Siegel für nachhaltige Naturkosmetik
Naturkosmetik ist frei von Chemie und wurde auf der Basis natürlicher Rohstoffe hergestellt. In den meisten Fällen ist sie nachhaltig, sodass die Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen und ohne Tierversuche hergestellt wurden. Um ganz sicher zu sein, ob die Naturkosmetik-Produkte tatsächlich alle diese Bedingungen erfüllen, sollten Käufer auf Siegel achten. Das Vegan-Label von der Vegan Society steht dafür, dass die Produkte völlig vegan sind. Sie enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe und wurden ohne Tierversuche hergestellt. Das von Naturkosmetik-Herstellern entwickelte NATRUE-Siegel sagt aus, dass die Produkte frei von Chemie sind. Nicht zu vergessen ist das Fairtrade-Siegel für Kosmetikprodukte aus fairem Handel.
Verzicht auf umfangreiche Verpackung
Ganz ohne Verpackung geht bei den meisten Kosmetikprodukten nichts. Allerdings sollten die Produkte über eine biologisch abbaubare oder wiederverwendbare Verpackung verfügen. Die Verpackung sollte möglichst frei von Plastik sein. Häufig wird bereits recycelbares Material oder schon recycelter Kunststoff als Verpackung verwendet. (prm)
Agentur Autor:
Sebastian Meier