Pressemitteilung vom 10.03.2023
Genug Betrug: Ungewollt unter Vertrag - Verbraucherzentrale und LKA warnen vor Abzocke per Telefon
Die Verbraucherzentrale erhält viele Beschwerden über lästige Anrufe von Telefon- oder Internetanbietern, Zeitschriftenverlagen, Energieversorgern, Banken oder Versicherungen. Solche Anrufe können ärgerliche Folgen haben: Betroffene erhalten anschließend Rechnungen oder es wird Geld vom Konto abgebucht. Häufig werden auch persönliche Daten abgefragt und weitergegeben, was noch mehr unerwünschte Anrufe von anderen Anbietern nach sich zieht.
Region. Zwar ist Telefonwerbung ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung rechtswidrig, aber Betrüger schert das wenig und telefonisch untergeschobene Verträge können trotzdem wirksam sein. Ausnahmen gelten für Strom- und Gaslieferungsverträge sowie für Telekommunikations- und Gewinnspielverträge. Diese können nicht am Telefon abgeschlossen werden und müssen schriftlich bestätigt werden.
Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale geben Tipps, wie man sich vor unerlaubten Anrufen und untergeschobenen Verträgen schützen kann:
- Bei unerwünschten Anrufen sollte nach dem Namen des Anrufers,
des Unternehmens und am besten auch nach einer Rückrufnummer und
der Geschäftsadresse gefragt werden.
- Auch der Grund des Anrufes sollte erfragt werden.
- Betroffene sollten deutlich darauf hinweisen, dass sie künftig
nicht mehr angerufen werden möchten und sämtliche Daten gelöscht
werden sollen.
- Im Zweifelsfall muss das Unternehmen nachweisen, dass der Kunde
den Vertrag über die Dienstleistung abgeschlossen hat.
Wer einen Abo-Vertrag am Telefon, an der Haustür, auf der Straße oder im Internet abgeschlossen hat, kann diesen innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung widerrufen. Ist der Vertrag unwissentlich zustande gekommen und der Anbieter hat nicht ordnungsgemäß über das Widerrufsrecht informiert, kann das Abo auch länger widerrufen werden. Die Frist beträgt dann ein Jahr und 14 Tage. In anderen Fällen gilt die im Vertrag vereinbarte Kündigungsfrist.
Die Verbraucherzentrale stellt auf ihrer Internetseite einen kostenlosen Musterbrief für den Widerruf bereit.
Weitere Informationen zum Thema bieten die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt unter folgenden Links:
Verbraucherzentrale und Polizei. (PM)