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Nachricht vom 11.03.2023    

Kreisfeuerwehrverband zog Bilanz: Die Feuerwehren im Landkreis sind gut aufgestellt

Von Klaus Köhnen

Zur Delegiertenversammlung des Verbandes hatten die Verantwortlichen am Freitag (10. März) in die Glück-Auf-Halle nach Katzwinkel eingeladen. Nach der langen Pause konnte endlich wieder in Präsenz getagt werden. Der Vorsitzende Volker Hain befürwortete dies sehr.

Unter den Besucher waren auch Vertreter aus Politik und Verwaltung. (Bilder: kkö)

Katzwinkel. Volker Hain konnte neben zahlreichen Feuerwehrleuten auch Vertreter der Politik begrüßen. Hierunter waren neben dem Landrat Dr. Peter Enders, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wissen Berno Neuhoff, der Ortsbürgermeister Hubert Becher, der erste Beigeordnete der VG Altenkirchen Rolf Schmidt-Markoski und der Landtagsabgeordnete Matthias Reuber. Bernd Dillbahner, zuständig für die Region Koblenz, vertrat den Landesfeuerwehrverband. Die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen umrahmte die Veranstaltung musikalisch.

Ortsbürgermeister Becher ging in seinem Grußwort darauf ein, dass die Feuerwehren ausschließlich ehrenamtlich tätig seien. "An sieben Tagen stehen sie 24 Stunden bereit, um den Menschen bei Not und Gefahr zur Seite zu stehen. Hochprofessionell und gut ausgerüstet leisten die Frauen und Männer ihren Dienst für die Gesellschaft. Wir als politisch Verantwortliche müssen dafür Sorge tragen, dass dies auch in der Zukunft möglich sein wird."

Berno Neuhoff als Vertreter der Verbandsgemeinden ging darauf ein, dass die Freiwilligen Feuerwehren immer intensiver "belastet" werden. Wie die gesamte Gesellschaft stehen auch die Feuerwehren vor großen Herausforderungen. Die Freiwillige Feuerwehr sei das "Spitzenamt" im Ehrenamt, so Neuhoff. Die Zeit, die sie alle investieren, steige nicht zuletzt durch den technischen Fortschritt. Gefahren für sie sind aber nicht nur technischer Natur. Wie die Ereignisse der letzten Zeit zeigen, werden immer wieder Rettungskräfte nicht nur verbal angegriffen. Hier müsse der Staat Stärke zeigen, um das System aufrechterhalten zu können.

"Die Landespolitik muss sich darüber klar werden, dass die Aufgaben immer komplexer werden und damit auch die Weiterbildung auf der landeseigenen Akademie ausreichend zur Verfügung stehen muss. Die Feuerwehr ist eine kommunale Pflichtaufgabe, die von allen Verbandsgemeinden wahrgenommen wird, aber die finanzielle Ausstattung hat seit Jahren mit den steigenden Kosten nicht Schritt gehalten. Das teuerste Potenzial ist und bleibt der Mensch, der mit der Technik umgeht. Dies müssen alle Verantwortlichen im Blick behalten und in die Überlegungen einbringen. Ein "weiter so" darf es nicht geben, wenn wir nicht wollen, dass die Mitgliederzahlen in den Wehren sinken", führte Neuhoff weiter aus. Zum Abschluss dankte er den Feuerwehrleuten für ihren unermüdlichen Einsatz.

Landrat Dr. Peter Enders ging auf die Frage der Ehrenamtlichkeit in den Wehren und dem Verband ein. Die Blaulichtfamilie sei immer dann zur Stelle, wenn es "brennt". "Die überwiegende Zahl der Einsatzkräfte in den Katastrophenschutzeinheiten und den Feuerwehren sind ehrenamtlich tätig und verdienen unseren Respekt. Gewalt gegen Einsatzkräfte, egal aus welchem Bereich, ist schlicht zu verurteilen. Hier müssen endlich auch Strafen ausgesprochen werden, die spürbar sind. Um unser System der ehrenamtlichen Hilfe aufrechtzuerhalten, muss die Gesellschaft mitwirken", so Enders. Die völlig neuen Herausforderungen werden die Feuerwehrleute und alle Hilfskräfte vor neue Probleme stellen, die es zu bewältigen gilt. "Hierbei wird der Kreis, soweit möglich, unterstützend tätig werden", so Enders zum Abschluss. Volker Hain konnte bei den Mitgliederzahlen darauf verweisen, dass sich 1426 Frauen und Männer in den Feuerwehren engagieren. Dies sei laut Hain eine der höchsten Zahl in den letzten Jahren. Nicht verschweigen wolle er, dass es in einigen Einheiten personelle Engpässe gebe. Dies bezieht sich nicht nur auf die sogenannte Tagesalarmsicherheit, so Hain weiter.



Es folgten Ehrungen und Ernennungen
Nach den Jahresberichten aus den Fachbereichen gab es dann Ehrungen und Ernennungen. Johannes Ortheil, seit mehr als 20 Jahren in der Stadt- und Feuerwehrkapelle aktiv und dort auch Kreisstabsführer, wurde mit dem Abzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes geehrt. Er stellte sein Amt als Kreisstabsführer zur Verfügung. Neuer Kreisstabsführer ist nun Darian Asbach. Das silberne Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) erhielten Volker Hain, Daniel Freese, Daniel Musall und Steffen Schmidt. Das goldene Ehrenzeichen des LFV erhielt Mathias Grohs.

Die Wahlen zum Vorstand brachten das erwartete Ergebnis. Volker Hain wurde für weitere vier Jahre im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Matthias Hain ist weiterhin als Vertreter der Verbandsgemeinde Hamm im Vorstand. Die Position eines Vertreters der Bambini-Feuerwehren blieb mangels Bewerbern weiterhin unbesetzt.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Fachvortrag zum Thema "Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr" beim Einsatz in der technischen Hilfe nach Verkehrsunfällen. Björn Jestrimsky, stellvertretender Zugführer im Gefahrstoffzug des Landkreises und im Hauptberuf bei der Berufsfeuerwehr Bonn beschäftigt, zeigte die Unterschiede zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr auf. Die letzte Entscheidung über die Form der Rettung trifft der Notarzt. Eine sogenannte "Crashrettung" ist immer dann angezeigt, wenn sich das Unfallopfer in akuter Lebensgefahr befindet. "Der patientenschonenden Rettung ist immer der Vorzug zu geben. Die Abstimmung an einer solchen Unfallstelle sei einer der wichtigsten Punkte, Jestremsky erklärte. Letztendlich sei es das Ziel aller eingesetzten Kräfte, den oder die Betroffenen zügig, aber auch ohne weitere Verletzung aus der Zwangslage zu befreien. Wichtig ist, dass alle eingesetzten Kräfte wissen, was das Gegenüber meint. Der Applaus zeigte, dass dies ein wichtiger Bereich, in dem es noch Weiterbildung geben muss, ist. (kkö)



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