5 Fehler auf dem Weg zur Selbstständigkeit – Thema: Finanzen
Viele Menschen möchten den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen, doch wagen sich nicht diesen Schritt zu gehen. Durch die geringe Aufklärung über freiberufliche Tätigkeiten machen angehende Entrepreneure häufige Fehler, die ihren Traum ins Wanken bringen. Deshalb gibt es hier die häufigsten Fehler in der Selbstständigkeit zum Thema Finanzen, die man definitiv vermeiden kann.
Deutschland ist ein Angestelltenland
Selbst wenn die Aussicht auf eine selbstständige Beschäftigung für viele Angestellte attraktiv scheint, nimmt nur ein kleiner Prozentsatz der jungen Berufstätigen die Herausforderung an. Denn die meisten 16- bis 25-Jährigen können sich vorstellen, freiberuflich zu arbeiten, doch nur jeder Fünfte versucht es dann tatsächlich. Dies könnte auf einen Mangel an Wissen über die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit sowie auf die Angst vor einem möglichen Scheitern zurückzuführen sein. Aus diesem Grund müssen angehende Selbstständige sich umfangreich informieren, um aus dem Angestellten Alltag herauszukommen. Folgend sind die 5 häufigsten Fehler aufgeführt.
1) Privatkonto statt Geschäftskonto nutzen
Gerade neue Freiberufler lassen ihre beruflichen Finanzflüsse über ihr Privatkonto laufen, obwohl ein Geschäftskonto viele Vorteile für Selbstständige bietet. Zum einen kann man Dispozinsen für das Firmenkonto einrichten, was im unternehmerischen Alltag mehr finanzielle Flexibilität ermöglicht. Zudem schafft es Transparenz und einen vereinfachten Nachweis der Zahlungen gegenüber dem Finanzamt.
Zusätzlich verschafft das Geschäftskonto Unternehmern einen besseren Überblick über verfügbare Mittel und ermöglicht ihnen eine klare Unterscheidung zwischen privaten und betrieblichen Kosten. Gleichzeitig ermöglicht das Business Konto eine verbesserte Buchhaltung, effiziente Budgetierung und Prognosen sowie eine kostengünstigere Zahlungsabwicklung. Ferner kann die Bank als Geschäftspartner agieren, um Zugang zu Darlehen und Kreditlinien zu erhalten, die zur Ausweitung der geschäftlichen Aktivitäten erforderlich sind.
2) Buchhaltung selbst übernehmen
Auch wenn die Buchhaltung durch ein Firmenkonto erleichtert wird, sollten Selbstständige die Zeit und Mühe lieber in den Erfolg des Unternehmens investieren. Aufgrund der Komplexität der modernen Steuergesetze und Finanzvorschriften kann es zu kostspieligen Fehlern kommen, die teure Nachzahlungen mit sich ziehen. Generell ist die Buchhaltung eine komplexe Aufgabe, die entsprechendes Know-how von Experten erfordert. So fehlen unerfahrenen Freiberuflern möglicherweise die Kenntnisse, um diese Aufgabe effizient zu erledigen. So kann ein qualifizierter Fachmann Ratschläge geben, wie man die Steuervorteile maximieren und gleichzeitig mögliche Fallstricke vermeiden kann. Außerdem haben sie Zugang zu spezieller Software und Tools, welche die Arbeit erleichtern.
3) Stundensatz zu niedrig ansetzen
Daneben sollten Freiberufler bei der Festlegung ihres Stundensatzes die Kosten und Ausgaben für ihre Selbstständigkeit berücksichtigen. Dazu gehören zusätzliche Steuern, Versicherungskosten, Buchhaltung oder Kundenakquise, was den Kunden nicht direkt als Leistung berechnet wird. Deshalb sollte man bei der Berechnung der Arbeitskosten bedenken, dass Freiberufler auch in dieser Zeit bezahlt werden müssen, die nicht mit der Rechnungsstellung an Kunden zusammenhängen. Daher sollte der Stundensatz nicht nur die Zeit für ein Projekt widerspiegeln, sondern auch die Gemeinkosten für die selbstständige Tätigkeit. Dadurch kann man einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten und dennoch auf dem Markt wettbewerbsfähig bleiben.
4) Finanzielle Rücklagen vernachlässigen
Allgemein benötigen Selbstständige finanzielle Rücklagen, weil ihre Einkünfte unvorhersehbar und schwankend sind. Je nach Art und Dauer der Projekte können Freiberufler entweder lange Arbeitsperioden oder mehrere kurze Phasen zwischen den Projekten haben. Dies kann zu einem schwankenden Einkommen führen, wodurch Lebenshaltungskosten wie Miete, Lebensmittel und Versicherungszahlungen schwer vorauszuplanen sind. Hierbei helfen finanzielle Reserven, diese Lücken zu überbrücken und bieten eine gewisse Sicherheit gegen mögliche Flauten im Geschäft.
Gleichzeitig bieten Rücklagen Freiberuflern mehr Flexibilität, wenn sie mit einem Kunden über Preise verhandeln oder neue Projekte in Erwägung ziehen.
5) Schlechtes Zahlungsverhalten der Kunden tolerieren
Daneben sollte man ein schlechtes Zahlungsverhalten der Kunden nicht tolerieren, da verspätete oder ausbleibende Zahlungen den Cashflow eines Freiberuflers erheblich stören können. Dies kann zu Stress führen, der sich in verminderter Produktivität, angespannten Beziehungen zu Kunden und möglicherweise kostspieligen Rechtsstreitigkeiten niederschlägt. Je länger sich der Zahlungsverzug hinzieht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass ein Freiberufler überhaupt eine Vergütung erhält. Letztlich ist es für den Schutz der finanziellen Stabilität unerlässlich, im Vorfeld eine klare Zahlungspolitik festzulegen und an Fälligkeitstermine zu erinnern. (prm)
Agentur Artikel