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Nachricht vom 20.03.2023    

Westerwald Bank legt für abgelaufenes Geschäftsjahr solides Ergebnis vor

Von Helmi Tischler-Venter

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 der Westerwald Bank war für die regionalen Finanzinstitute ein ganz besonderes. "Die hohe Inflationsrate, insbesondere im Bereich der Energiekosten, stellte Unternehmen und Privathaushalte vor große Herausforderungen", erklärte Vorstandssprecher Dr. Ralf Kölbach bei der Bilanzpressekonferenz.

Von links: Dr. Ralf Kölbach, Markus Kurtseifer und Andreas Tillmanns. Foto: Helmi Tischler-Venter

Hachenburg. Starkes Kreditwachstum und positive Entwicklung der Einlagen meldet die Westerwald Bank für ihr Geschäftsjahr 2022. In diesem Umfeld wuchs die Bilanzsumme um 4,1 Prozent auf rund 3,82 Milliarden Euro. "Entscheidender ist jedoch die Entwicklung des Kreditvolumens, das wir an unsere Kundinnen und Kunden ausreichen konnten. Dieses stieg um insgesamt 9,1 Prozent auf 2,32 Milliarden Euro", sagte Dr. Kölbach. Das sehr gute Neugeschäftsergebnis des Vorjahres konnte nochmals deutlich gesteigert werden: Das Volumen der Neukreditzusagen erreichte mit 678 Millionen Euro einen Rekordwert.

Besonders erfreulich entwickelten sich das Firmenkundengeschäft mit 285 Millionen Euro (Vorjahr: 258 Millionen Euro) und das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft mit 154 Millionen Euro (Vorjahr: 83 Millionen Euro). Aber auch der Privatkundenbereich konnte trotz eines sich im Laufe des Jahres sehr schwierig gestaltenden Umfelds mit rund 239 Millionen Euro (Vorjahr: 254 Millionen Euro) noch ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Das Einlagevolumen wuchs im Vorjahresvergleich um 5,5 Prozent auf 3,09 Milliarden Euro. Dabei konzentrierte sich das Wachstum auf den Bereich der befristeten Einlagen, die von 49 Millionen Euro auf 238 Millionen Euro zulegten. Das von der Bank insgesamt betreute Kundengeschäftsvolumen im genossenschaftlichen Finanzverbund stieg von 7,47 Milliarden Euro um 4,7 Prozent auf nunmehr 7,82 Milliarden Euro.

Solide Ertragslage
"Die Entwicklung der Ertragslage zeigt ein insgesamt solides Ergebnis der Bank auf", freute sich Vorstandsmitglied Andreas Tillmanns."

Das starke Kreditwachstum führte zu einem erhöhten Zinsüberschuss von nunmehr 53,3 Millionen Euro (Vorjahr: 40,7 Millionen Euro). Das Dienstleistungsgeschäft der Bank zeigte sich uneinheitlich. Inflationsbedingt reduzierten viele Kunden ab dem zweiten Quartal 2022 ihre Sparverträge bei der Union Investment, sodass das exzellente Vorjahresergebnis (145,9 Millionen Euro) mit 97,5 Millionen Euro nicht erreicht wurde.

Insgesamt lag der Provisionsüberschuss mit 22,4 Millionen Euro moderat unter dem Vorjahresergebnis. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen von 16,8 Millionen auf 18,5 Millionen Euro. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen gestiegene Energie- und IT-Kosten. Der Personalaufwand reduzierte sich auf 27,2 Millionen Euro nach 29,1 Millionen Euro im Vorjahr. "In Summe erhöhte sich das Ergebnis vor Bewertung auf 29,9 Millionen Euro (Vorjahr: 20,2 Millionen Euro)", berichtete Tillmanns.

Stabile Risikolage im Kreditgeschäft erlaubt weiteren Eigenkapitalaufbau
Die Risikolage bezeichnet die Bank im Kreditgeschäft als unverändert unauffällig. "Jedoch wirken sich die gestiegenen Zinsen zum Jahresende in der Bewertung unserer Wertpapiere aus" so Markus Kurtseifer, Mitglied des Vorstands. "Hierfür habe die Bank jedoch Vorsorge getroffen.

Aus dem Ergebnis soll eine weitere Stärkung des Eigenkapitals erfolgen. Ein starkes Eigenkapital ist Grundlage für ein weiteres Kreditwachstum. Wenn die Vertreter dem Vorschlag der Gesamtverwaltung im Rahmen der Vertreterversammlung Ende Juni folgen, wächst das bilanzielle Eigenkapital auf 345,6 Millionen Euro (bisher: 309 Millionen Euro).



Sprengung von Geldautomaten
Auf Nachfrage berichtet Markus Kurtseifer, dass "alle Automaten mit Gasschutz-Systemen und Geld-Einfärbe-Systemen ausgestattet sind. Die Foyers sind nachts von 23 bis 5 Uhr geschlossen. "Wir haben alles getan, was man tun kann."

Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Unterwesterwald eG beabsichtigt

Die Westerwald Bank eG beabsichtigt die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank eG Unterwesterwald - rückwirkend zum 1. Januar 2023 und vorbehaltlich der Zustimmung der Eigentümerversammlungen im Juni. "Mit dieser Fusion wird insbesondere im Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank Unterwesterwald die Vergabe höherer Einzelkredite ermöglicht", merkte Kurtseifer an. Außerdem werden Kunden der bisherigen Raiffeisenbank von einem um zahlreiche moderne und digitale Dienstleistungen erweiterten Service- und Beratungsangebot profitieren.

Nachhaltigkeit: gekommen, um zu bleiben
"Nachhaltigkeit", so Kurtseifer, "ist Teil unserer genossenschaftlichen Werte und stand auch im abgelaufenen Geschäftsjahr für uns im Fokus." Die Zahl der gepflanzten Bäume hat zwischenzeitlich 20.000 überschritten und weiterhin wurde das Blühstreifenprojekt zum Schutz der Fluginsekten verfolgt.

Neue Zukunftsfiliale entsteht
Die Westerwald Bank eG ist bekannt für ihre zukunftsweisenden Bankfilialen. Die erste davon war die gemeinsam mit dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken entwickelte Testfiliale in Bad Marienberg. "Nun eröffnen wir bald eine neue hochmoderne Bankfiliale in den Westerwald Arkaden in Höhr-Grenzhausen", sagte Tillmanns. "Mit ihr setzen wir auch in dieser Region neue Maßstäbe."

Weiterhin starkes Engagement für die Region
Die Westerwald Bank eG war auch im Geschäftsjahr 2022 ein starker Unterstützer für den Westerwald: Über 400.000 Euro wurden gespendet. Crowdfunding, eine moderne genossenschaftliche Methode der Hilfe zur Selbsthilfe, generierte 2022 erneut 15 neue Projekte; das bisherige Spendenvolumen erreicht annähernd 800.000 Euro.

Erneut war auch die Stiftung der Westerwald Bank eG eine wichtige Unterstützerin für Menschen in Not im Westerwald. Zahlreiche Projekte wurden unterstützt, so zum Beispiel die Tafeln im Geschäftsgebiet.

Ausgezeichneter Arbeitgeber
Die Westerwald Bank eG wurde bereits zum dritten Mal mit dem "Top Job"-Siegel für herausragende Arbeitgeberqualitäten ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde vom früheren Bundesaußenminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel überreicht. Dr. Kölbach unterstreicht: "Arbeitgeberattraktivität ist in unserer Unternehmensstrategie fest verankert - sie ist ein entscheidendes Element unserer Unternehmens-DNA."

Positiver Ausblick
"Die Westerwald Bank eG schaut optimistisch in das neue Geschäftsjahr", meinte Dr. Kölbach abschließend in der Pressekonferenz. Zwar bleibt das Inflationsrisiko hoch, aber die Prognosen deuten auf sich abschwächende Preisniveausteigerungen hin. Der Westerwald, so der Bankvorstand, ist mit seinem starken Mittelstand und der hohen Lebensqualität für die Zukunft gewappnet. (htv)



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