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Über Zukunft des Kreises diskutiert
Um die politische und wirtschaftliche Situation des Kreis Altenkirchen ging es in der jüngsten Mitgliederversammlung der CDU Flammersfeld/Lahrer Herrlichkeit. Auch die Politikverdrossenheit vieler Bürger kam zur Sprache.
Flammersfeld. Die Zukunft des Kreises Altenkirchen und die Politikverdrossenheit standen im Mittelpunkt einer Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes Flammersfeld/Lahrer Herrlichkeit im Bürgerhaus in Flammersfeld. Der Vorsitzende Hans Joachim Meggers begrüßte neben den zahlreichen Mitgliedern auch den Landtagsabgeordneten und Gemeindeverbandsvorsitzenden, Dr. Peter Enders, sowie Landrat Michael Lieber.
Kritik an den aktiven Politikern auf Landes- und Bundesebene, aber auch an am oft zu passiven Bürger, übte Meggers in seiner Begrüßungsrede. Die Berufspolitiker würden nicht selten eine Gemeinschaft entwickeln, die an eine eigenständige Koalition erinnere. Leider blieben dabei die Bürger zu oft außen vor und fänden ihre Ideen und Meinungen nicht mehr wieder. Wesentlich dazu trage allerdings auch das verbreitete Verhalten von Bürgern und Wählern bei, die Politiker einfach machen zu lassen. Der unmündige Bürger rufe bei allen Unbequemlichkeiten, auch im Einzelfall, immer gleich nach dem Staat.
Eine Hoffnung auf Rückbesinnung mit aktiven, engagierten Wählern liegt nach Meggers Einschätzung in aktiver Parteiarbeit, die insbesondere auch von Senioren wahrgenommen werden könne.
Nach einigen Begrüßungsworten des Landtagsabgeordneten Dr. Enders berichtete Landrat Lieber über die veröffentlichten Gutachten von "Prognos" und der IHK über die Situation und die Zukunft des Kreises Altenkirchen. Jugend, Familie, Bildung und Infrastruktur sind für Lieber die wichtigen Themen der Zukunft. Als sehr positiv bei der Prognos-Untersuchung zeige sich die außerordentliche Bürgerzufriedenheit mit dem vorhandenen Umfeld. In diesem Punkt nehme der Kreis eine führende Position ein. Die Arbeitslosenzahl liege deutlich unter sechs Prozent, und bewege sich schon Richtung Vollbeschäftigung mit der Folge, dass einige Firmen, unter anderem in Oberlahr, schon dringend Fachkräfte suchten. Allerdings fehlten immer noch Arbeitsplätze vor Ort, da sehr viele Menschen Arbeitspendler in andere Kreise seien. In Sachen Bildung seien vom Kleinkinder-Angebot über die Schulen bis zur Lehre viele gute Ideen schon auf den Weg gebracht.
Der Westen des Kreises schneide mit der Anbindung an die A3 bei der Infrastruktur besonders gut ab. Allerdings lasse die DSL-Versorgung der Telekom zu wünschen übrig. Die Haushaltssituation des Kreises habe sich deutlich verbessert und 2008 hofft der Kreis, mehr Mittel für zusätzliche Projekte zur Verfügung zu haben.
In der IHK-Studie wird die Anbindung der Neben- und Kreisstraßen an die Hauptstraßen bemängelt. Lieber will sich dafür einsetzen, dass künftig auch diese Probleme und ein zügiger Verkehrsfluss auf den Bundesstraßen im Kreis möglich werde.
Als die touristische Entwicklung im Kreis nannte Lieber den Westerwaldsteig, der zu einer Steigerung beim Fremdenverkehr führen könne.
Nach einer lebhaften Diskussion über regionale und landesweite politische Themen mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders, Landrat Michael Lieber und Hans Joachim Meggers nahmen die CDU-Politiker auch konkrete Anregungen zu Vorstellungen der Mitglieder mit nach Hause.