Zoo Neuwied: Bislang größte Investition steht an
Von Wolfgang Tischler
Der Zoo Neuwied und sein Förderverein hatten zu einer Pressekonferenz geladen, um die bislang größte Investition der Geschichte des größten Zoos in Rheinland-Pfalz anzukündigen. Mit von der Partie ist die Else-Schütz-Stiftung.
Neuwied. Die Seehunde im Zoo Neuwied erfreuen sich großer Beliebtheit, insbesondere wenn die Fütterungen und die spielerischen Vorführungen anstehen, versammeln sich viele Besucher rund um das Becken. Da sich fast ihr ganzes Leben im Wasser abspielt, sind die Beine der Seehunde zu Flossen umgewandelt. Damit erreichen die Tiere Geschwindigkeiten von 35 Kilometern pro Stunde. Während sie an Land kurzsichtig sind, können sie im Wasser gut sehen, und die Tasthaare an der Schnauze helfen beim "Fischen im Trüben". Sie können 20 Minuten lang tauchen, in Notsituationen auch bis zu 40 Minuten.
Die Seehunde-Attraktion des Zoos ist gefährdet, denn das Becken verliert Wasser, und das Leck konnte noch nicht geortet werden. Daneben hat die Scheibe im Tunnel, durch die man die Seehunde unter Wasser beobachten kann, einen Riss. Deshalb ist der Durchgang gesperrt. Somit stand die Frage an: "Was tun?" Hier kam dann die Else-Schütz-Stiftung, die dem Zoo sehr verbunden ist, ins Spiel. Sie hat bekanntlich schon die neue Zooschule finanziert.
Die Stiftung hat einen Architektenwettbewerb zum Bau einer neuen Seehundanlage finanziert. Das Ergebnis wurde jetzt in der Zooschule Neuwied von der Zooleitung, Oberbürgermeister Jan Einig, in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins Zoo Neuwied e.V. sowie dem Architektenbüro vorgestellt. Einig bezeichnete es als die größte Investition des Zoos, die es jemals gab. Die Kosten werden sich im mittleren einstelligen Millionenbereich bewegen. Die Stiftung wird 90 Prozent der Kosten übernehmen, der Rest muss vom Förderverein des Zoos gestemmt werden. Hier werden noch Unterstützer gesucht.
Zum Zeitplan war zu hören, dass derzeit die Detailplanungen anlaufen. Für die fünf Seehunde werden jetzt Ausweichquartiere in anderen Zoos gesucht. Denn das Becken soll an gleicher Stelle entstehen. Die Abrissarbeiten werden voraussichtlich Ende des Jahres beginnen. Die Wiedereröffnung ist für den Herbst 2025 anvisiert. Laut Zoodirektor Thiel wird es für die Besucher keine nennenswerten Einschränkungen während der Bauzeit geben. Da das Becken am Rande des Zoos liegt, kann die Baustelle von außen bedient werden. Eine Visualisierung der neuen Anlage sehen Sie am Ende des Textes.
Dr. Johannes Christian Meier von der Else-Schütz-Stiftung hob hervor, dass es mit der Unterstützung der Zooschule, die den Namen der Stiftung trägt, hervorragend geklappt hat. Die erhoffte Wirkung sei eingetreten. Die Zahlen der Kinder und Jugendlichen, die die Schule besuchen, sind deutlich in die Höhe gegangen. Das neue Projekt wird das bislang größte Projekt der Stiftung werden.
Die neue Anlage, die den Dünen am Nordseestrand ähnelt, wird ein Wasservolumen von 800.000 Kubikmetern (bislang 600.000) haben. Statt des bisherigen Süßwassers wird dann Salzwasser zum Einsatz kommen. Es wird den natürlichen Lebensverhältnissen der Tiere gerechter.
Die gesamte Anlage wird für Besucher behindertengerecht gestaltet und wird die Zoopädagogik unterstützen, zeigten sich Meier und Einig überzeugt. (woti)
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