Pressemitteilung vom 11.05.2023
Heimatbuch-Autoren trafen sich im "Kulturtempel" der Montanindustrie
Die harte Arbeit der früheren Montanindustrie und die hohe Kultur in Form von Musik, Tanz und Theater – krasser können Gegensätze eigentlich nicht sein. Doch ausgerechnet im Kreis Altenkirchen gibt es noch ein Zeugnis, wie einst die perfekte Verbindung geschaffen wurde: in Herdorf, im Hüttenhaus. Der "Kulturtempel" wurde vor Jahrzehnten von der Friedrichshütte erbaut und hat bis heute nichts von seiner Strahlkraft verloren.
Herdorf. Hierhin hatte die Kreisvolkshochschule Altenkirchen jetzt das ehrenamtlich tätige Autorenteam für das Kreisheimatjahrbuch eingeladen. An der Statue der heiligen Barbara rief Stadtbürgermeister Uwe Erner den Heimatfreunden aus dem ganzen Kreisgebiet ein frohes "Glückauf“ zu. Auf Schritt und Tritt sind im Hüttenhaus noch Zeitgeist, Charme und Charakter aus den 1950er Jahren spürbar. Noch heute, 55 Jahre nach Abblasen der Hochöfen, ist die harte Arbeit der Hüttenmänner in der Erinnerung verankert. "Unsere Heimat im Hellertal bietet enorm viel an Geschichte, die wir hier seit alters her im Einklang mit Industrie und Gewerbe leben“, betonte Erner.
Mit dem Wandel seit den Wirtschaftswunderzeiten in Herdorf beschäftigte sich auch Tobias Gerhardus (Herdorf) in einem Bildervortrag: "Im Bergbau und im Hüttenwesen lag die Basis für Kunst, Kultur und Vereine“, hieß es. Aber auch Humorvolles kam zur Sprache: So fragte man beim Betrachten eines Baustellenbilds von 1911 nach den abgebildeten Personen. "Das sind Herdorfer Eckensteher, die, wo gebaggert und gebuddelt wird, überall herumstehen und den Fachleuten Ratschläge geben“, lautete die spontane Erklärung. In seiner Doppelfunktion als Erster Kreisbeigeordneter und Mitautor für das Heimatjahrbuch dankte Gerhardus allen Beteiligten für den gelungenen Wechsel im Zuge der Herausgabe des Jahrbuchs. In der aktuellen 66. Ausgabe tritt nun erstmals der Landkreis Altenkirchen als Herausgeber auf. Die einzelnen Beiträge kommen weiterhin von Heimatfreunden.
Mit der neuen Regelung zeigten sich Bernd Kohnen und Melanie Henn von der Kreisvolkshochschule sehr zufrieden, zumal das Jahrbuch für 2023 bereits zu rund 90 Prozent vergriffen ist. "Hinter all den prima Beiträgen stecken Menschen und Gesichter. Und da ist es Usus, sich einmal jährlich in geselligem Rahmen zu treffen“, erklärte Kohnen und überreichte obendrein ein "Dankeschön“ des Kreises. Stellvertretend für das gesamte Team durften sich freuen: Konrad Schwan (Kausen, früherer Heimatverein-Vorsitzender), die Referenten Uwe Erner und Tobias Gerhardus, Schriftleiterin Dr. Kirsten Seelbach (Almersbach) sowie Bildautor Joachim Weger (Steinebach).
Wichtige Eckdaten für das 67. Jahrbuch, das traditionell im Herbst erscheint, liegen nach Angaben der Kreisvolkshochschule schon vor: So ist für das neue Kalendarium 2024 das Thema Naturdenkmale geplant. Und als Titelbild der Lektüre ist erstmals in der Geschichte des Heimatjahrbuchs ein Wintermotiv vorgesehen. Die Örtlichkeit ist zwar schon bekannt, läuft jedoch noch unter "streng geheim“. Ende Juni ist Redaktionsschluss. Einige Beiträge liegen bereits vor, doch es ist noch Platz. Neben den alten Hasen unter den Autoren sind "Neue“ im Team ausdrücklich willkommen. (PM)
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