Gielerother Heilpraktikerin war Referentin im Burggarten Reichenstein
Tipps für schmackhafte und gesunde Rezepte mit heimischen Kräuterin
Reichenstein/Gieleroth. Nicht nur im eigenen Landkreis arbeiten die Kräuterfrauen von Kräuterwind zusammen. Auch grenzübergreifend ist Teamwork erwünscht - und passiert bereits.
Kenntnisse über die Herbstsaison im Garten und die Nutzung der Teekräuter zur Erkältungszeit konnten die Besucher des Burggartens der Ruine Reichenstein erlangen. Zu Gast bei den Kräuterfrauen war noch einmal Heilpraktikerin Vaiva Zurawski. Zusammen mit Rosita Sell, der Kräuterpädagogin des Gartens der Burg, führte sie die interessierten Gäste durch das Reich der heilkräftigen Kräuter und Stauden.
Während Rosita Sell mehr auf Botanik, Wachstum- und Sammelzeit der Pflanzen einging, erläutere die Gastreferentin den Nutzen der einzelnen Gewächse gegen Erkältung. Dazu konnten sich die Besucher bei den Kräuterfrauen für nur 1 Euro „quer durch den Garten probieren“ - oder sich mit Kaffee und leckerem Kuchen beim Förderverein der Burg Reichenstein stärken. Burgfrau Birgit Klaes-Huppertz lud zudem zu Burgführungen für historisch Interessierte ein.
Die kräuterkundige Vaiva Zurawski aus Gieleroth/Altenkirchen, die bereits im Juli eine der Führungen durch den „Zaubergarten der Burg Reichenstein – Hokus, Pokus, Hollerbusch“ leitete, hatte dieses Mal leckere und nützliche Teerezepte im Gepäck. Gerade richtig für die Herbst- und Wintersaison, wenn viele Menschen anfällig für lästige Viren und Bakterien sind.
Da kann man vorbeugen – wenn das nicht funktioniert und das Kind schon in den Brunnen gefallen ist – mit natürlicher Kraft dagegen vorgehen.
Ein Rezept, für alle Altersklassen geeignet, verriet Vaiva Zurawski auch dem Kurier. Die Zutaten können regional leicht selbst gesammelt und getrocknet oder aber bequem in der Apotheke zusammengestellt und erworben werden:
30 g Hagebuttenfrüchte mit Samen, getrocknet
10 g Lindenblüten, getrocknet
10 g Zitronenmelisse, getrocknet
10 g Kamillenblätter, getrocknet.
2 TL der Mischung werden mit ¼ l siedendem Wasser übergossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Der Tee kann nach Belieben mit Honig gesüßt und mehrmals täglich nach Bedarf getrunken werden (Quellenangabe: Apotheker M. Pahlow, „Meine Heilpflanzentees“, Verlag Gräfe und Unzer).
Gartentipp von den Kräuterfrauen der Reichenstein:
Ein wichtiges Tee- und Würzkraut ist der Salbei (Salvia officinalis). In seinen vielfältigen Formen ist er natürlich auch in dem „Hildegard-von-Bingen-Mottobeet“ zu finden, dass in diesem Jahr den Mittelpunkt des Burggartens bildet. Neben seiner hervorragenden Wirkung gegen Bakterien (z.B. bei Halsentzündung) und seiner Eigenschaft, Nachtschweiß zu hemmen, stellt er auch in der Küche immer eine würzende Kostbarkeit dar. Tomatengerichten und Fisch verleihen die Blätter des Halbstrauchs einen mediterranen Touch und eine kräftige Note.
Nun ist in diesem Jahr die wohl letzte Gelegenheit gekommen, den winterharten Salbeistrauch, der auch in der kommenden Herbstsaison seine wertvollen Blätter spendet, durch Stecklinge zu vermehren. Dazu wird ein Trieb dort abgeschnitten, wo der Stiel schon ein wenig härter und holziger ist, die unteren beiden Blätter entfernt und mindestens bis zu dieser Stelle in Anzuchterde gesteckt.
Salbei ist sehr robust und geht in der Regel sehr gut an, dennoch sollten zum Gelingen mehrere Stecklinge gesetzt werden. Gut angießen, feucht halten und abwarten, ob Wurzeln treiben und ein neuer Salbei anwächst. Auch immer ein schönes Geschenk oder Mitbringsel.
Vorausschau:
Letzter Veranstaltungstermin in dieser Saison für den Reichensteiner Burggarten mit dem Motto: „Hokus Pokus Hollerbusch“ ist Samstag, 1. Oktober 2011. Dann leuchten die Kürbisse beim „Kürbisfest im Schatten der Burg“. Buntes Treiben, Produkte der Region, Kinderbelustigung und vieles mehr werden den Besucher einen zauberhaften Erntedank in der Puderbacher Region erleben lassen. Der Eintritt beträgt 4 Euro für Erwachsene, 2 Euro für Kinder, Burgführung inklusive. (www.puderbacher-land.de). Claudia Heinrich-Börder
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