Pressemitteilung vom 24.05.2023
Patientenbegleiter entlastet Pflegekräfte im DRK-Krankenhaus Altenkirchen
Wer Marcel Linka auf dem Flur des DRK-Krankenhauses Altenkirchen begegnet, mag ihn für eine ganz normale Pflegekraft halten. Freundlich, hilfsbereit, zupackend. Ganz selbstverständlich geht er seiner Arbeit nach. Schiebt Betten von A nach B und hilft, wo immer er gebraucht wird. Doch so ganz selbstverständlich ist das Ganze nicht.
Altenkirchen. Marcel Linka ist eigentlich bei der "Lebenshilfe"-Werkstatt in Flammersfeld beschäftigt. Dass er kürzlich seinen Arbeitsplatz gewechselt hat, liegt an einer gewissen Tradition in der Altenkirchener Klinik: Seit vielen Jahren bietet man hier Schwerbehinderten die Möglichkeit, im sogenannten ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen - und zwar weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
Marcel Linka leistet dabei sogar Pionierarbeit, besetzt er doch die neue Stelle des Patientenbegleiters. Der Betriebsrat um den Vorsitzenden Andrei Badiu und das Krankenhausdirektorium hatten zuvor Überlegungen angestellt, wie man die Pflegekräfte im Haus unterstützen und entlasten kann. So entstand die Idee des Patientenbegleiters. Das Konzept ist denkbar einfach: Er packt zum Beispiel mit an, wenn Patienten zu bestimmten Untersuchungen oder auch in den OP gebracht werden müssen. Dadurch kann eine Fachkraft mehr auf der Station bleiben und sich anderen Aufgaben widmen.
Dank der guten Kooperation mit der "Lebenshilfe" im Kreis Altenkirchen konnte die Stelle schnell besetzt werden. "Den Fachkräftemangel werden wir dadurch nicht beheben, dennoch ist es eine große Erleichterung, wenn die Pflege durch Hilfskräfte entlastet wird", sind sich Andrei Badiu und seine Stellvertreterin Anke Wengenroth einig.
"Die Arbeit von Herrn Linka leistet einen wichtigen Beitrag, um Krankenversorgungsprozesse der ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter zu unterstützen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Schwerbehindertenvertretung, Betriebsrat und Direktorium konnte die Beschäftigungsquote übertroffen werden. Auch in Zukunft werden wir Menschen mit Handicap fördern und ihnen ermöglichen, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", so das Krankenhausdirektorium.
Das Altenkirchener Krankenhaus legt mit dem Patientenbegleiter einen weiteren Mosaikstein bei der Beschäftigung von Menschen mit Handicap. Die gesetzlich vorgeschriebene Norm bei einem Unternehmen dieser Größenordnung ist eine Beschäftigungsquote von fünf Prozent bei Schwerbehinderten. Die Klinik erreicht aber mit rund elf Prozent mehr als den doppelten Wert. Darauf sind nicht nur das Direktorium und der Betriebsrat stolz, sondern vor allem auch Hans-Jürgen Lenski. Er ist seit vielen Jahren als Schwerbehinderten-Beauftragter dafür zuständig, dass Integration und Inklusion Tag für Tag gelebt werden.
Bereits 2016 hat das Krankenhaus für sein besonderes Engagement einen 2. Preis auf Landesebene eingeheimst. "Das geht aber noch besser", dachte sich Lenski seinerzeit - und so sprang drei Jahre später der 1. Platz heraus. Gewürdigt wurden in diesem Zusammenhang auch die Leistungen im Bereich des betrieblichen Wiedereingliederungsmanagements. Zu den Angeboten des Beauftragten zählen unter anderem Rentenberatung und Maßnahmen zur Gesundheitsprävention.
Lenski verweist darauf, dass die Beschäftigung von Schwerbehinderten natürlich auch mit Herausforderungen verbunden ist. Manche Mitarbeitende benötigten etwa eine 1:1-Betreuung. Letztendlich sei es aber ein Gewinn für beide Seiten. "Die Schwerbehinderten fühlen sich hier sehr wohl und gut aufgehoben. Es gibt keinerlei Ängste", betont Lenski. Auf der anderen Seite beweist das DRK-Krankenhaus so, dass bei aller Hektik und dem Fokus auf Wirtschaftlichkeit die Menschlichkeit im alltäglichen Miteinander immer noch an erster Stelle steht. (PM)
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