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Nachricht vom 26.05.2023    

Einweihung in Weyerbusch: Freude über Erweiterung der zentralen Sportanlage

Fast Kaiserwetter: Besser hätten sich die Gäste das Drumherum bei der Einweihung der erweiterten zentralen Sportanlage in Weyerbusch gar nicht vorstellen können. Entstanden ist ein Schmuckstück, das nicht unbedingt typisch für eine Ortsgemeinde dieser Größenordnung ist.

Sogar das obligatorische Band wurde bei der Einweihung in Weyerbusch zerschnitten. (Foto: vh)

Weyerbusch. Sportlerherz, was willst Du eigentlich mehr? Ein Kunstrasenspielfeld und ein neues Trio, bestehend aus Sporthalle, Kleinspielfeld und Vereinsheim, sowie erweiterte Parkmöglichkeiten inklusive ausgebauter Zufahrtsstraße sind die Markenzeichen der erweiterten zentralen Sportanlage an der Bürgermeister-Raiffeisen-Grundschule in Weyerbusch, die wahrlich als Schmuckstück der Gemeinde mit rund 1400 Einwohnern gelten kann. Deswegen war die Freude bei den Gästen der Einweihung am Freitagnachmittag (26. Mai) bei fast dauerhaftem Sonnenschein verständlicherweise sehr groß. Während die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld als Träger der Anlage für Leibeserziehung weit ihre Kasse für die Finanzierung öffnen musste, steuerte die Kommune das Geld für die Erneuerung der Straße „Am Sportplatz“ und die „Geburt“ weiterer rund 50 Parkplätze bei. Unter dem Strich beliefen sich die Investitionen auf rund 4,064 Millionen Euro.

Beeindruckendes Gesamtarrangement
„Wenn man das Gesamtarrangement betrachtet, ist das schon beeindruckend“, betonte Bürgermeister Fred Jüngerich, „ich vergleiche es immer mit der Glockenspitze in Altenkirchen und nenne es deswegen hier die kleine Glockenspitze. Warum? Weil sehr viele Komponenten aufeinandertreffen wie in Altenkirchen auch.“ Die Verbandsgemeinde habe natürlich als Pflichtaufgabe, kommunale oder zentrale Sportstätten zu betreiben und zu unterhalten. Das sei ein kostenspieliges Unterfangen, aber bereits die alten beiden Vorgänger-Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld hätten immer mutig mit dem Blick nach vorne investiert, nicht überschwänglich, aber mit Sinn und Verstand. „Ich bin froh, dass uns das in Kooperation mit der Ortsgemeinde Weyerbusch gelungen ist“, ergänzte er, „die gesamte Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für die gelebte kommunale Familie. Wenn man in Kinder investiert, wenn man in Gesundheit investiert, und Sport ist Gesundheit, dann tut man etwas Gutes als Kommune. Dann investiert man in die Zukunft, und das kann nicht falsch sein.“ Weyerbuschs Ortsbürgermeister Dietmar Winhold sprach von einem „weiteren Vorzeigeprojekt der Verbandsgemeinde. Die gesamte Anlage bietet vom Kleinkind angefangen bis für Menschen im hohen Alter Räume und Orte der Begegnungen und Bewegungen“. Mit den jetzigen Investitionen seien weitere Möglichkeiten geschaffen worden, die eigene Freizeit zu gestalten. „Wenn alles nach Plan läuft, werden wir auch in wenigen Jahren die Tennisplätze von der August-Schneider-Straße hier zur Sportanlage verlegen können“, beschrieb Winhold schon die nächste Erweiterungsperspektive. Man könne durchaus erwähnen, dass die jetzt wieder getätigten Investitionen nicht umsonst waren, Steuergelder würden hier zukunftsorientiert und nachhaltig eingesetzt. „Es sind weitere Angebote vor Ort entstanden, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen“, meinte Winhold.

Gedanken ans hölzerne Vereinsheim
„Wenn ich, der schon viele Jahre dem Verein vorsteht, sehe, wie es heute aussieht und wie es vor vielen Jahren war, sehen wir, dass sich einiges geändert hat“, resümierte Friedhelm Kohl als Präsident des SSV Weyerbusch und erinnerte explizit an das „Häuschen. Wir hatten ein wunderbares hölzernes Vereinsheim, was wir mit Eigenleistung aufgebaut hatten.“ Es habe leider weichen müssen, um Platz fürs Kleinspielfeld und die Halle zu schaffen. „Wir haben einen Raum von der Verbandsgemeinde zur Verfügung gestellt bekommen, den wir als Vereinsheim nutzen“, erklärte Kohl, zwar seien nicht alle Wünsche erfüllt worden, aber dennoch sei der Bereich gut geworden. „Wir als Kreis sind stolz auf Vereine wie den SSV Weyerbusch und natürlich auch auf eine solche Infrastruktur. Ohne diese Sportanlagen wären unsere Vereine nicht in der Lage, ein solches hochqualifiziertes breites Sportangebot darzustellen“, freute sich Marco Schütz als Vorsitzender des Fußballkreises Westerwald/Sieg. Der SSV Weyerbusch sei ein Paradebeispiel dafür, wie ein Verein sich im Zusammenspiel mit der Kommunalpolitik weiterentwickeln könne. Schüler der Klassen 4a und 2c der Bürgermeister-Raiffeisen-Grundschule sorgten mit zwei Tänzen (Volker Rosin „Sportinator“ und Helene Fischer/Kerstin Ott „Regenbogenfarben-Tanz“) für ein wenig Kurzweil.



Alte Halle abgerissen
Die Maße der Spielfläche in der neuen Halle betragen 15 x 27, die des Gebäudes 23 x 35 Meter. Geplant wurde sie von Architekt Stefan Dietershagen, der in Diensten der VG steht. Von der ursprünglichen Kostenschätzung in Höhe von 2,7 Millionen Euro blieben jedoch „nur“ die realen in Höhe von 2,5 Millionen Euro übrig. Gebaut wurde zwischen November 2018 und Sommer 2021 mit der Inbetriebnahme. Nutzer sind neben dem örtlichen SSV auch die Kinder der Bürgermeister-Raiffeisen-Grundschule und die der Kindertagesstätte „Sonnenschein“, die jeweils auf der anderen Straßenseite zu Hause sind. Unter dem neuen Dach sind getrennte Umkleideräume für den Hallen- und Außensport sowie Schiedsrichter angeordnet. Darüber hinaus gibt es einen Außengeräteraum, Abstellmöglichkeiten und WC-Anlagen. Das Sportheim bietet Platz für die fachmännische Analyse der gespielten Partien in der dritten Halbzeit. Es ersetzte die hölzerne Vorgängerversion, die der Umgestaltung weichen musste. Sollte es einmal vonnöten sein, finden rund 300 Menschen bei Veranstaltungen und abgedecktem Sportboden Platz. Das Land steuerte als Zuschuss 230.000, der Kreis 56.900 Euro bei. Die alte marode Halle (Baujahr Ende der 1960er-Jahre) wurde für rund 150.000 Euro dem Erdboden gleichgemacht.

Bis einschließlich E-Jugend
Wer nicht unbedingt über die meiste Puste für eine sportliche Betätigung verfügt, muss sich nicht auf dem großen Kunstrasenspielfeld aus dem Jahr 2006 versuchen, sondern kann aufs neue Kleinspielfeld ausweichen. Auf einem Areal von 50 x 32 Meter sind Fußball-Meisterschaftsspiele bis einschließlich E-Jugend möglich. Zu den Baukosten in Höhe von 452.000 Euro kamen weitere 37.000 Euro für Planungsleistungen. Verwirklicht wurde das Projekt zwischen März und Juli 2022 (Inbetriebnahme). Nutzer ist natürlich der SSV (Bambini bis E-Jugend, Alte Herren und die Gruppe „Walking Football“). Auch die Kinder von gegenüber sind gern gesehen, wenn sie sich einmal abseits von Klassen- und Gruppenräumen austoben möchten. Gefördert wurde das Projekt nicht, aber die Ortsgemeinde und der SSV beteiligten sich mit jeweils 18.000 Euro an der Realisierung.

Rund 50 neue geschotterte Parkplätze
Für den Ausbau der Straße „Zum Sportplatz“ inklusive rund 50 neuer geschotterter Parkplätze, die auf einer Weide entstanden, zeichnete die Ortsgemeinde verantwortlich. Die ursprüngliche Fahrbahn wurde um einen Meter verbreitert und misst nunmehr fünf Meter. Zusätzlich wurde ein Gehweg (1,5 Meter breit) angelegt. Die Verbandsgemeindewerke erneuerten sämtliche Leitungen (Regenwasser- und Schmutzwasserkanal, Schmutzwasserdruck- und Wasserleitung). Die komplette Versorgung mit elektrischer Energie wurde vom Stromlieferanten EAM auf Vordermann gebracht, auch an Leerrohre für einen späteren Glasfaseranschluss der Kita wurde gedacht. Das komplette Auftragsvolumen betrug 772.000 Euro, für den Straßenbau und die Straßenbeleuchtung fielen 380.000 Euro an, die die Ortsgemeinde berappen musste. Die VG-Werke gaben 392.000 Euro aus. Hinzu kamen noch Planungsleistungen in Höhe von 60.000 Euro. Die Bauarbeiten starteten im September des Vorjahres und stehen kurz vor dem Abschluss, da noch Restarbeiten zu erledigen sind. Aus dem i-Stock des Landes wurden 23.000 Euro „zugeschossen“ Nach Fertigstellung der Sporthalle wurde ein erster Teil der Außenanlage gestaltet. Dazu zählten Pflasterarbeiten rund um die Sporthalle, die Treppenanlage und die Bepflanzung an den bereits modellierten Böschungen, was weitere 93.000 Euro verschlang. (vh)



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