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Pressemitteilung vom 06.06.2023    

Arbeitsmarkt in Neuwied und Altenkirchen: Energiekrise bremst Frühjahrsbelebung

Die Arbeitslosigkeit in der Region ist auch im Monat Mai nur leicht gesunken. Ende des Monats werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied, der die Kreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, 8.676 Männer und Frauen ohne Job gemeldet. Das sind nur 10 Personen weniger als vor einem Monat, und 1.477 Personen mehr als vor einem Jahr.

(Symbolfoto)

Neuwied / Altenkirchen. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber April um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent gesunken und liegt 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote wird in Bezug auf alle zivilen Erwerbspersonen errechnet, die in einem Gebiet leben. Diese Bezugsgröße wird jährlich im Mai angepasst. Die Veränderung der Arbeitslosenquote um -0,1 Prozentpunkte ist allein darauf zurückzuführen.

"Der Höhepunkt der Energiekrise scheint überwunden, aber die Folgen beeinflussen weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung", so Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Neuwied. "Im Frühjahr sinkt die Arbeitslosigkeit aufgrund der sogenannten Frühjahrsbelebung normalerweise deutlich. Dies bleibt in diesem Jahr aus."

Stärkster Anstieg bei Ausländern
Zum Vergleich: Im Jahr 2022 sank die Zahl der Arbeitslosen von Februar bis Mai um 693 Personen, im gleichen Zeitraum in diesem Jahr lediglich um 236. Auch die Zuwanderung der ukrainischen Flüchtlinge schlägt sich in den Zahlen nieder, da diese sich nach Absolvierung der Sprachkurse auf Arbeitssuche begeben und zu den Arbeitslosen zählen. "Wir haben im Bereich der Ausländer den stärksten Anstieg", erklärt Karl-Ernst Starfeld. "Allein im Mai haben wir ein Plus von 108 Personen, im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 1.209 Personen gestiegen."

Im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit verzeichnet die Statistik im Agenturbezirk allerdings Erfolge: Mit einem aktuellen Bestand von 2.632 Personen liegt die Zahl um 58 unter dem Wert des Vormonats und um 235 unter dem Vorjahreswert. "Hier zeigt sich, dass unsere Arbeit im Bereich der Qualifizierung und Weiterbildung und Maßnahmen wie dem Teilhabechancengesetz Früchte trägt", so Starfeld. Als Langzeitarbeitslose gelten diejenigen Personen, die am jeweiligen Stichtag der Zählung ein Jahr und länger bei der Agentur für Arbeit oder bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet waren. Aktuell werden 378 Langzeitarbeitslose von der Agentur für Arbeit und 2.254 von den beiden Jobcentern betreut.

Keine Belebung am Stellenmarkt
Am Stellenmarkt ist derzeit keine signifikante Belebung zu verzeichnen. In den vergangenen Wochen haben die Unternehmen 430 Jobs und damit 21 weniger als im April gemeldet. Im Vorjahresvergleich zeigt sich ein Minus von 10 Stellen. Derzeit können 2.759 Stellen vermittelt werden.

Auch 1.198 Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt. Da kam die Neuwieder Ausbildungsmesse Plus am vergangenen Freitag wie gerufen, bei der die Arbeitsagentur mit Berufsberatung und Arbeitgeberservice vor Ort war. Neben dem primären Anliegen, die Begegnung von Betrieben und Auszubildenden zu fördern und damit die Chancen und Möglichkeiten der Ausbildung in den Fokus zu rücken, war auch das Thema Weiterbildung in diesem Jahr Teil des Angebots. Die interessierten Besucher, darunter Schüler, Eltern und Berufstätige mit Weiterbildungsinteresse trafen auf rund 90 Aussteller mit einem bunten Angebot, welches vom Schnuppern in den Job mit Mitmachaktionen über angebotene Praktika bis hin zu konkreten Ausbildungsstellen reichte.



"Die Messe war sehr gut besucht und die Stimmung ausgesprochen positiv. Viele Besucher waren gut vorbereitet und hatten konkrete Fragen und Vorstellungen", sagt Wiebke Birk-Engel, die sich bei der Neuwieder Arbeitsagentur um Chancengleichheit am Arbeitsmarkt kümmert. "Die Veranstaltung ist ein wichtiger Baustein in der regionalen Netzwerkarbeit zur Förderung der Ausbildung", so Karl-Ernst Starfeld. "Das Thema duale Berufsausbildung wird in den Fokus gerückt, die Betriebe sind direkt ansprechbar, setzen häufig ihre eigenen Nachwuchskräfte als Botschafter ein, um die Vorteile des Betriebs sowie gute Karrieremöglichkeiten auf diesem Wege authentisch und nachvollziehbar darstellen zu können." Und mehr Enthusiasmus, aber vor allen Dingen mehr Bewerber für die Lehrberufe werden dringend gebraucht. Die Besetzung von Ausbildungsstellen bleibt eine wachsende Herausforderung. Aktuell kommen statistisch zwei unbesetzte Ausbildungsstellen auf einen Bewerber.

Arbeitsmarkt in Neuwied und Altenkirchen
Im Kreis Altenkirchen sind derzeit 3.702 Menschen ohne Job - 66 mehr als im April und 709 mehr als im Mai 2022. Die Arbeitslosenquote ist in den vergangenen Wochen um gleich geblieben bei 5,1 Prozentpunkten und liegt 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im Kreis Neuwied werden Ende Mai 4.974 Arbeitslose gezählt. Das sind 76 Personen weniger als im April und 768 mehr als vor einem Jahr. Die Quote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Sie liegt damit 0,7 Punkte über dem Vorjahreswert.

Während im Kreis Neuwied die Zahl der Arbeitslosen gesunken ist, ist sie im Kreis Altenkirchen gestiegen. Allerdings betrifft der Anstieg nicht den Bereich des SGB III, also den Personenkreis, der Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung aus der Sozialversicherung bezieht. Dessen Zahl ist in beiden Landkreisen um jeweils 2,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Lediglich im Bereich des SGB II, also dem Personenkreis, der vom Jobcenter betreut wird, ist die Zahl im Kreis Altenkirchen um 97 Personen gestiegen. (PM)


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