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Nachricht vom 07.06.2023    

Brandserie in Alsdorf: Was steckt dahinter? Polizei bittet um Mithilfe

Von Katharina Behner

Welche Erklärung gibt es für die gehäufte Anzahl von Brandfällen in der Gemarkung Alsdorf und gibt es einen Zusammenhang zwischen den Brandfällen? Diesen Fragen geht die Polizei Betzdorf aktuell intensiv nach. Zum Glück gab es bisher keine Personenschäden. Mitten in den Ermittlungen steckend, bitten die Beamten die Bevölkerung um Aufmerksamkeit und Mithilfe.

Informierten über die Häufung von Brandfällen in der Gemarkung Alsdorf. Von links: Reinhard Baumgarten, Thorsten Schmidt, Markus Sander und Marcus Franke. (Foto: KathaBe) In Alsdorf hat es erst am 31. Mai das letzte Mal gebrannt. (Kleines Foto: Polizei Betzdorf)

Betzdorf/Alsdorf. Den Bewohnern von Alsdorf und der umliegenden Region wird kaum entgangen sein, dass es immer häufiger zu Sirenengeheul wegen Bränden in der Gemarkung Alsdorf kommt. Der letzte Fall vom 31. Mai ist gerade wenige Tage alt: Wieder brannte ein Waldstück aus ungeklärter Ursache. Wie in den anderen Fällen konnte durch rasches Eingreifen der Feuerwehr Schlimmeres verhindert werden, erläutern die Betzdorfer Polizeibeamten Markus Sander, Thorsten Schmidt, Marcus Franke und Reinhard Baumgarten im Pressegespräch am Dienstag (6. Juni).

Brandfälle: Mehr als verdoppelt
Insgesamt hat es im Bereich Alsdorf im Jahr 2022 bis dato aktuell etwa 20 Mal gebrannt. Sonst liegt die Zahl im vergleichbaren Zeitraum im einstelligen Bereich. Das lässt aufhorchen. "Wir haben eine Häufung seit 2022 festgestellt", so Kommissariatsleiter Thorsten Schmidt und der Leiter der Kriminalinspektion Markus Sander. Das führe natürlich zu der Überlegung, dass es einen Zusammenhang geben könne. Wenngleich es durch Trockenheit bundesweit insbesondere in den Sommermonaten häufiger Brandfällen kam, lässt sich in Alsdorf eine außergewöhnliche Häufung feststellen - auch in den recht feuchten Frühlingsmonaten. Hinzu komme, dass es sich um unterschiedliche Brände handelt: von brennender Mülltonne, Schwelbrand in einem abgestellten Imbisswagen bis hin zu Flächen- und Waldbränden. Oft in unwegsamem Gelände, wo eine Zündquelle, wie etwa ein Brennglas, insbesondere in Frühlingsmonaten normalerweise nicht zu finden sei, erläuterte Schmidt ausführlich mögliche Brandursachen.

Feuerteufel am Werk?
In Anbetracht der verschiedenen Fälle, der Häufigkeit als auch der Umgebungsumstände sind sich die Beamten einig, dass hier wahrscheinlich teilweise bewusst nachgeholfen wird. Daher seinen die Ermittlungsarbeiten in Betzdorf einer zentralen Stelle zugeordnet worden, sagt Reinhard Baumgarten, Leiter des Kommissariats Kriminaltechnik. Jeder Brandfall wird hier akribisch unter die Lupe genommen. Ebenfalls herrsche ein reger und konstruktiver Austausch mit der Feuerwehr zu jedem der Brandereignisse. Nicht nur die Wachleute der Inspektion, sondern alle Beteiligten sind höchst sensibilisiert. In der Aufklärung der Fälle gehe es um jede bemerkte Kleinigkeit.



Zum Glück kamen bisher keine Personen zu Schaden. Die Sachschäden der etwa 20 Brandfälle hielten sich im Vergleich etwa zu Gebäudebränden mit rund 50.000 Euro im Rahmen, so die Beamten. Wenngleich die Sachschäden bisher gering blieben, berge jedoch jeder Brand eine große Gefährlichkeit. Schnell könne ein recht kleines Feuer außer Kontrolle geraten. Gerade im stark bewaldeten Gebiet. Dabei steigt die Gefahr für Personen und Gebäude.

Polizei bittet um besondere Aufmerksamkeit
Mitten in den Ermittlungen bittet die Betzdorfer Polizei daher die Bevölkerung um ihre Mithilfe. Wenngleich bisherige Hinweise nicht zur Aufklärung führen konnten, sei jede kleinste Kleinigkeit wichtig. "Wir gehen jedem Hinweis nach", sagt Sander. Seien es Hinweise auf Personen, die etwa auf der üblichen Spaziertour noch nie in diesem Bereich gesehen wurden oder andere Auffälligkeiten, fügt Baumgarten an. Einen wichtigen Hinweis gibt Schmidt: Statistisch gesehen, agieren Brandstiftende in 90 Prozent aller Fälle im Umkreis von einem Kilometer um ihren Wohnort.

Hinweise zu den Brandfällen nimmt die Polizei Betzdorf unter 02741-9260 entgegen. Gleichzeitig wird um besondere Sensibilität im Umgang mit Feuer aufgrund der zunehmenden Trockenheit gebeten. Schon eine aus dem Auto geworfene brennende Zigarette kann verheerende Folgen haben. (KathaBe)


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