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Pressemitteilung vom 14.06.2023    

Vorbereitungen zum 54. Wissener Jahrmarkt laufen - Projekt in Nigeria wird unterstützt

54. Jahrmarkt am 7. und 8. Oktober in Wissen - das sind Daten, die sich jeder in seinem Terminkalender merken sollte. Und nach einem Treffen von Mitarbeitern, die an verantwortlicher Stelle den kommenden Jahrmarkt mitgestalten wollen, steht nun auch fest, welches Projekt unterstützt werden soll.

Der Rohbau am geplanten Ausbildungszentrum in Kubwa (Nigeria) ist bereits fortgeschritten. Mit dem Erlös des 54. Jahrmarkts sollen die Ausstattung der Klassenräume und Büros sowie Unterrichts- und Lernmaterial finanziert werden. (Foto: privat)

Wissen. Von zwei Projektanträgen entschied sich eine knappe Mehrheit für ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unter dem Arbeitstitel "Zukunftsperspektiven durch Ausbildung - Chancen für junge Menschen in Nigeria". Lokaler Träger des Projekts, das in Kubwa, einer Satellitenstadt mit rund 700.000 Einwohnern der nigerianischen Hauptstadt Abuja, angesiedelt ist, sind die Salesianer Don Boscos (SDB). Über den "Don Bosco Mondo e. V." mit Sitz in Bonn, der sich an der Mitfinanzierung dieses Projekts beteiligt, wurde der Antrag zur Unterstützung an den Jahrmarkt gestellt. Schon oftmals konnten Projekte von Don Bosco Mondo und den Salesianern durch die Unterstützung des Jahrmarkts realisiert werden und laufen seither sehr erfolgreich.

Dass eine gute Ausbildung Jugendlichen Zukunftsperspektiven eröffnen kann, ist eine Binsenweisheit. Dass es gerade in Nigeria und dem Projektort Kubwa so außerordentlich bedeutungsvoll ist, eine Einrichtung zu schaffen, die eine gute Ausbildung ermöglicht, belegen einige Informationen zu dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Die über 200 Millionen Einwohner verteilen sich auf rund 250 Ethnien. Zwar besitzt Nigeria eines der größten Erdöl- und Erdgasvorkommen weltweit, das Land ist dadurch aber auch stark abhängig vom jeweiligen Weltmarktpreis. Nigeria gehört zu den Ländern mit dem stärksten Menschenhandel, vor allem Richtung Europa. Besonders große Probleme im Land sind hohe Defizite in der Regierungsführung, eine weitverbreitete Korruption, der Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten, eine hohe Armutsrate, soziale und politische Unruhen, sowie eine prekäre Sicherheitslage, vor allem im Norden und am Nigerdelta.

Insbesondere für Mädchen und Frauen ist die Lebenssituation sehr prekär. Es herrscht eine hohe Geschlechterungerechtigkeit. 43 Prozent der nigerianischen Mädchen werden vor dem 18. Geburtstag verheiratet, 17 Prozent schon vor dem 15. Frauen sind besonders gefährdet von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung. Der Grad geschlechtsspezifischer Gewalt ist sehr hoch.

Der nigerianische Bildungssektor ist äußerst marode. Die staatlichen Schulen sind in einem äußerst schlechten Zustand. Gute Privatschulen stehen nur der Mittel- und Oberschicht offen, was die Bildungsungleichheit weiter vergrößert. 31,4 Prozent der Jugendlichen gehen weder zur Schule, noch absolvieren sie eine Ausbildung und haben auch keine Anstellung. Da es vor allem an Ausbildungszentren mangelt, fehlen auch qualifizierte Arbeitskräfte. Insbesondere im Projektort Kubwa ist der prozentuale Anteil arbeitsloser und unterbeschäftigter Jugendlicher, vor allem junger Mädchen, sehr hoch.



Mit dem Bau eines Ausbildungszentrums in Kubwa haben sich das BMZ und die Salesianer Don Boscos es sich zum Ziel gesetzt, die Zukunftsperspektiven junger Menschen aus armen Familien sowie der Migrationsrückkehrer nachhaltig zu verbessern. Insbesondere sollen junge Frauen sozial und wirtschaftlich gestärkt werden. Deshalb ist vorgesehen, dass weibliche Jugendliche 60 Prozent der insgesamt 575 Auszubildenden ausmachen sollen. In Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben wurde bereits eruiert, in welchen Bereichen besonderer Bedarf an Arbeitskräften besteht. Dabei zeigte sich besonderer Bedarf in den Bereichen Elektrik und Solar, Bauwesen, Fashion Design/Schneiderei, Catering/Gastgewerbe, Kosmetik und Frisörwesen, sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Ausbildung soll eng vernetzt mit den Betrieben erfolgen mit einem Praxisanteil von mindestens 80 Prozent. Auch die Anstellung und Weiterbildung von Lehrpersonal, die Entwicklung von kompetenzbasierten Curricula und Sensibilisierungskampagnen zum Wert beruflicher Ausbildung, insbesondere für Frauen, sind Bestandteile des Projekts.

Das finanzielle Gesamtvolumen des Projekts beträgt 2.299.578 Euro. Davon tragen das BMZ 1.549.346 Euro sowie die Salesianer Don Boscos als lokaler Träger 470.319 Euro. Don Bosco Mondo wird über private Träger den Restbetrag von 279,923 Euro finanzieren. An diesem Restbetrag möchte sich der 54. Jahrmarkt mit 48.402 Euro für Unterrichts- und Lernmaterial sowie 21.239 Euro für die Ausstattung der Klassenräume und Büros beteiligen. Um dieses Ziel zu erreichen und mitzuwirken, dass das Ausbildungszentrum in Kubwa bald Wirklichkeit werden wird und jungen Menschen durch eine gute Ausbildung Zukunftsperspektiven eröffnet werden können, müssen nun die Vorbereitungen für den 54. Jahrmarkt anlaufen.

Dazu sind viele Mitarbeitswillige eingeladen, die mit Herz und Hand mitwirken wollen. Wer an einem Stand oder einer Aktion mitmachen möchte, kann sich gerne auf der E-Mail-Adresse des Jahrmarkts info@jahrmarktwissen.de anmelden. Insbesondere der Platten- und CD-Stand, für den sich ein neuer Leiter gefunden hat, braucht junge Mitarbeiter, die sich in der aktuellen Musikszene auskennen. (PM)


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