Großes Abenteuer für die Völkerverständigung: Zwei Radfahrer auf dem Weg nach Tarbes
Von Klaus Köhnen
Am 16. Juni starteten Dr. Michael Blees und Internist Helmut Grieger mit dem E-Bike am Bahnhof Altenkirchen in die Partnerstadt der Kreisstadt nach Tarbes (Südfrankreich). Die Ankunft ist für den 12. Juli geplant. Grieger als geübter Radsportler wird seinen Partner motivieren, sind sich beide sicher.
Altenkirchen. "Als 68-Jähriger in Teilrente befindlicher Arzt, der zehn Jahre in Altenkirchen praktizierte, habe ich etwas mehr Zeit als früher. Ich leite jetzt nur noch den EVIM-Stützpunkt für die Spezielle ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV) Westerwald und versorge Sterbende überwiegend im Raum Altenkirchen“, so Blees. Dessen Partner ist noch zwei Jahre älter, aber ein trainierter Radsportler. Der Internist Grieger war früher am Krankenhaus Hachenburg tätig. "Natürlich möchten wir als ältere Semester die dreieinhalbwöchige Fahrt nutzen, um die Deutsch-Französische Zusammenarbeit im Bereich des gemeinsamen Jugendwerkes und der France Velo Tourisme, deren ausgeschilderte Route Scandibérique/EuroVelo 3 wir überwiegend folgen, auf einem YouTube-Kanal bekannter zu machen. Zufällig fiel der am 22. Januar 1963 unterzeichnete Élysée-Vertrag auf meinen achten Geburtstag und da er die Grundlage für die deutsch-französische Zusammenarbeit und die Gründung des DFJW bildet, gedenke ich, den 60. Jahrestag mit dieser Herausforderung für mich zu feiern."
Wie Bees berichtet, hat er private Beziehungen in das Nachbarland: "In meinen Augen ergibt es wenig Sinn, fast vier Wochen quer durch Belgien und Frankreich unterwegs zu sein und dabei nicht auf die beste Prävention von Vorurteilen und aggressiven Auseinandersetzungen zwischen Völkern, den Jugendaustausch, hinzuweisen und für diesen Gedanken zu werben. Seit meiner Geburt haben belgische und französische Jugendliche in meiner Familie Sprachferien verbracht. Mein Vater, ein Lehrer, unterrichtete ihnen Deutsch und sie lebten wie Familienmitglieder mit uns. So wurde mein ältester Bruder Französischlehrer, der den Lehreraustausch forcierte, meine Schwester lernte zwei Jahre in Loeven und arbeitete vier Jahre in Versailles, ihr Sohn wurde in Frankreich Advokat, meine Frau schickte nach der positiven Erfahrung mit ihrer Austauschpartnerin ihre Tochter mit dem Erasmusprogramm für ein Jahr an die Universität in Lille und diese Tochter absolvierte einen Teil ihres praktischen Jahres in einer Klinik in Nimes. Mit den Au-Pairs und deren Familien unseres Jüngsten, der auch noch in der Wiege unserer Völker, in Aachen, lebt, haben wir einen regen Kontakt und jährlichen Austausch."
Verbandsgemeindebürgermeister Fred Jüngerich verabschiedete die beiden "Abenteurer“ am Bahnhof und bat um einen Reisebericht. Er sagte zu, dass die Delegation, die am 23. Juni nach Tarbes reist, die Radfahrer dort ankündigen werde. Die Rückfahrt wird dann komfortabel mit dem TGV nach Straßburg und der DB nach Au (Sieg) erfolgen. Geplant ist die Rückreise für den 14. oder 15. Juli. (kkö)
Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.
Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!