Eine einmalige Atmosphäre: Freusburg feierte sein 975-jähriges Bestehen
Von Jennifer Patt
Am Wochenende (16. bis 18. Juni) fand in Freusburg ein besonderes Spektakel statt: Anlässlich des 975-jährigen Bestehens des Örtchens feierten Bewohner und Besucher das Jubiläum mit einem mittelalterlichen Festwochenende. Edelfrauen und Edelherren reisten aus weiter Ferne an, um dem Ort zu huldigen und gemeinsam ein unvergessliches Event zu zelebrieren.
Kirchen/Freusburg. Zum ersten Mal wurde die Freusburg im Jahr 913 unter dem Namen Fruodeesbraderofanc (Bifanc auf dem Fruodberg) erwähnt. Bifanc bedeutet Hofgut oder Herrensitz. Die erste urkundliche Eintragung stammt aus dem Jahre 1048.
Das Wochenende wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst begonnen, im Anschluss folgte die feierliche Eröffnung im Innenhof der Jugendherberge Freusburg. Allen Traditionen gemäß wurden die Festlichkeiten mit einem Fassanstich eingeläutet. Bereits am Freitag, 16. Juni, waren "Fiddler’s Green" der Hauptact beim Konzert im Innenhof der Freusburg. Dabei waren auch "Paddy goes to Holyhead". Am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Juni, fand rund um die Freusburg ein Mittelaltermarkt statt. Gaukler, Schaukämpfe und (Fanfaren-)Musik spiegelten eine längst vergangene Epoche wider. Das Wetter ließ die Besucher auch nicht im Stich: Sommerliche Temperaturen und strahlender Sonnenschein rundeten die Veranstaltung ab. Kirchens Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen lobte insbesondere die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, ohne die das Event in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.
Markttag wie im Mittelalter
Viele "Mittelalter-Fans" durfte man in historisch-authentischen Kostümen bestaunen. Das Wochenende bot somit nicht nur Einheimischen ein herausragendes Erlebnis. Ein Markttag im Mittelalter war ein aufregendes, aber kein chaotisches Spektakel. So wie heute war fast jede Kleinigkeit gesetzlich geregelt. Nur zu bestimmten Tagen und an festgesetzten Orten kamen die Kaufleute, Handwerker und Käufer zusammen, um zu handeln. Ein Gesetz bestimmte, dass an Markttagen Frieden in der Stadt zu herrschen habe. Sicherlich keine überflüssige Vorschrift, denn in jenen Zeiten gab es viele Überfälle, wurden private Streitigkeiten gewaltsam ausgetragen. Frieden und Freude herrschten auch in Freusburg. Die liebevoll aufgebauten Stände ließen den Besucher eine kleine Zeitreise absolvieren, so konnte man bei passender Musik neben Speisen auch unterschiedliche Waren erwerben, die an das Mittelalter angelehnt waren.
Mittelaltermärkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die "Mittelalterszene" gilt längst nicht mehr als reine Subkultur, deren Anhänger das Mittelalter mit allen Facetten rezipieren. Mittelaltermärkte lassen sich als Treffpunkt der "Szene" bezeichnen und bieten Anhängern sowie Interessieren einen Einblick in einen Tag im Mittelalter. (JP)
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