Dunkle Wolken über DALEX in Wissen: Antrag auf Sanierung in Eigenverantwortung gestellt
Von Klaus Köhnen
Aus einer Pressemitteilung des Unternehmens geht hervor, dass der Antrag auf Sanierung, aufgrund von Zahlungsunfähigkeit, nicht zu vermeiden war. Weiter teilt das Unternehmen mit, dass das Ziel der Erhalt und die Fortführung des Traditionsunternehmens sei. Es seien keine Maßnahmen geplant, die das Personal betreffen.
Wissen. DALEX ist nicht nur ein großer Arbeitgeber, sondern ein Unternehmen mit langer Tradition am Standort. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, waren die Unterbrechung der Lieferketten und Vorfinanzierungsprobleme Grund für diese Entscheidung. Als großes Unternehmen in der Herstellung von Schweißmaschinen und Sonderanlagen genießt die Firma national wie international einen sehr guten Ruf. Als Spezialist für Widerstandsschweißen und Systempartner entwickelt DALEX hochkomplexe Sondermaschinen und Fertigungszellen für unterschiedliche Branchen.
Betrieb soll stabilisiert werden
Mit dem am 15. Juni gestellten Antrag nutzt das Unternehmen die Chance auf eine nachhaltige Sanierung, um seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit solide und robust aufzustellen. Das zuständige Gericht hat dem Antrag am 16. Juni entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung für das Unternehmen angeordnet, so die Pressemitteilung weiter. Unterstützt wird die Geschäftsführung durch den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Markus Küthe als Generalbevollmächtigtem. Al Sachwalter bestellte das Gericht Rechtsanwalt Jens Lieser aus Koblenz.
Erhalt und Sicherung der Arbeitsplätze
Die Beschäftigten wurden auf einer Betriebsversammlung über die Situation und die weiteren Abläufe informiert. „Unser oberstes Ziel ist es, unser Unternehmen fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, so Olaf Kopitezki, geschäftsführender Gesellschafter von DALEX. Mitgeschäftsführer Georg Lichtenberg ergänzt: „Es sind keine Personaleinschnitte geplant. Ganz im Gegenteil. Wir brauchen unsere Mitarbeiter, sie sind die tragende Säule und der Motor unseres Unternehmens“. Der operative Geschäftsbetrieb läuft, wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, vollumfänglich und wie gewohnt uneingeschränkt weiter.
Gründe für die Schieflage
Nach guten Wachstumsjahren mit stabilen Umsätzen und positiven Erträgen befindet sich das Unternehmen, seit der Coronapandemie im Umbruch. Die Pandemie und der Ausbruch des Krieges in der Ukraine hatten die Lieferketten empfindlich gestört und damit die Wertschöpfungskette besonders beeinträchtigt. Durch die schwierige Lage bei der Materialverfügbarkeit konnten Kundenaufträge nicht fertiggestellt und ausgeliefert werden. Dies habe insbesondere ab 2021 zu erheblichen Umsatzeinbrüchen geführt. Die Engpässe, für die dringend benötigten Materialien waren zudem nicht nur von kurzer Dauer, sondern zogen sich über viele Monate hinweg, teilt das Unternehmen mit. Hinzu kommen Probleme bei der Vorfinanzierung. Eigentlich sind die Auftragsbücher sehr gut gefüllt. Allerdings muss DALEX in Vorleistung gehen und die Kundenzahlungen erfolgen nach Fertigstellung und Auslieferung. „Die eigentlich erfreulichen Neuaufträge erwiesen sich als Belastung, da die Vorfinanzierung zunehmend die Liquidität im Unternehmen band“, so Sanierungsexperte Küthe.
Sachwalter sieht positive Perspektive
„Ich sehe ein gutes, tragfähiges Geschäftsmodell, erfahrene, hoch motivierte Mitarbeiter und einen konkreten Bedarf am Markt, sodass es durchaus Chancen gibt, dass DALEX nach der Restrukturierung neu durchstarten kann. Dies liege auch im Interesse der Gläubiger“, sagt der vorläufige Sachwalter Jens Lieser. Zudem habe die Geschäftsführung Signale erhalten, dass die Kunden und Lieferanten DALEX weiter unterstützen und die bewährte Zusammenarbeit fortsetzen wollen. „Hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Vertrauen sind das Fundament unserer Geschäftsbeziehungen und die wichtigste Basis für das Gelingen der angestrebten Sanierung“, sagt Geschäftsführer Dr. Olaf Kopitezki, der da Unternehmen im Mai 2021 erwarb.
Die Geschäftsführung wird gemeinsam mit dem Generalhandlungsbevollmächtigten Markus Küthe in den kommenden Wochen einen Insolvenzplan erarbeiten, um das Unternehmen zu entschulden und neu aufzustellen. Das Eigenverantwortungsverfahren ist das passende Instrument, um eine finanzielle Sanierung des an sich tragfähigen Geschäftsmodell der DALEX GmbH zu erreichen. Vonseiten der Stadt Wissen gab es zu den Vorgängen keine Stellungnahme. (kkö)
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