Pressemitteilung vom 22.06.2023
30 Jahre fünfstellige Postleitzahlen: In Altenkirchen wurde aus der 5230 damals die 57610
Am 1. Juli vor 30 Jahren sind die fünfstelligen Postleitzahlen in Kraft getreten. In Altenkirchen wurde damals aus der 5230 die 57610, die heute so selbstverständlich zur Adresse gehört, als würde es sie schon ewig geben.
Altenkirchen. Mit einer breit angelegten Werbe- und Informationskampagne hatte die Deutsche Post in den Monaten vor dem 1. Juli 1993 die Bundesbürger über den Wechsel von der vier- zur fünfstelligen Postleitzahl informiert. Die Comicfigur Rolf verkündete mit der Stimme des Schauspielers Rolf Zacher: "Fünf ist Trümpf!". Rudi Carrell rührte die Werbetrommel für die neue Postleitzahl mit seiner Show "Die Post geht ab". Bekannte deutsche Regisseure wie Loriot, Doris Dörrie oder Helmut Dietl behandelten das Thema in humorvollen Fernsehspots. Dass die Umstellung zum 1. Juli 1993 dann so reibungslos verlief, war aber vor allem das Resultat einer generalstabsmäßigen und akribischen Vorbereitung durch die Deutsche Post.
Rund 40 Millionen Postleitzahlenbücher mussten gedruckt und verteilt, die Briefverteilmaschinen der Deutschen Post umprogrammiert und die Mitarbeiter eingearbeitet werden. Es galt vor allem, rund 60 Millionen Privatkunden "im schreibfähigen Alter" und rund drei Millionen Geschäftskunden den besonderen Stichtag zu vermitteln. Am 1. Juli 1993 trugen bereits 57 Prozent aller Briefe die neuen Postleitzahlen, nach einer Woche 78 Prozent, und nach zwei Wochen lagen bereits wieder weit über 90 Prozent aller Briefe am Tag nach der Einlieferung beim Empfänger.
Durch die Wiedervereinigung war eine Vereinheitlichung der Postleitzahl-Systeme der Bundesrepublik Deutschland und der DDR notwendig geworden. So existierten rund 800 Dubletten, die beseitigt werden mussten. Beispiel: 5300 Bonn und 5300 Weimar. Deshalb war zunächst den Ziffern ein "W" für West oder ein "O" für Ost vorangestellt worden.
Außerdem sollte mit Hilfe der fünfstelligen Postleitzahlen die Briefsortierung in neuen hochmodernen Briefzentren, die in den 1990er Jahren entstanden, wirtschaftlicher und effizienter gestaltet werden – mit einer feineren Abstimmung auf die neu aufgebaute Zustell-Logistik. Aktuell umfasst das Logistiknetz 82 Brief- und 38 Paketzentren sowie rund 2600 Zustellstützpunkte für die Brief- und Verbundzustellung und 300 Zustellbasen im Paketsektor.
Heute sind in Deutschland 27.048 verschiedene Postleitzahlen vergeben, davon 8.174 für Orte, 14.942 für Postfächer, 3.101 für Großkunden und 831 sogenannte „Aktions-PLZ“ (zum Beispiel für Gewinnspiele). Wer einmal rasch Hilfe bei der Adressierung braucht, wird im Internet bei der Postleitzahlensuche der Deutschen Post fündig. (PM)
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