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Nachricht vom 22.06.2023    

Umbau Kläranlage Mehrbachtal: Bei Auftragsvergabe hakt es ein wenig

Die Fortschritte sind deutlich sichtbar. Der Ausbau der Kläranlage im Mehrbachtal nimmt Konturen an. So sind beispielsweise die Betonumrandungen neuer Becken von der vorbeiführenden Kreisstraße aus zu sehen. Ein wenig hakt es aktuell bei der Vergabe weiterer Aufträge.

Von der Straße aus sind die Betonränder der neuen Becken der Kläranlage im Mehrbachtal zu sehen. (Foto: vh)

Altenkirchen/Flammersfeld. Bei diesem Projekt lässt sich die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld nicht lumpen. Rund 11,6 Millionen Euro investieren ihre Werke in den Um- und Ausbau der Kläranlage im Mehrbachtal. Die Arbeiten sollen bis Ende des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Wie der Werkausschuss erfuhr, läuft es ein wenig unrund bei der Vergabe weiterer Aufträge. Sieben Lose waren bereits vergeben worden, drei weitere sollten in der Zusammenkunft am späten Donnerstagnachmittag (22. Juni) hinzukommen. Für die technische Gebäudeausrüstung (Sanitär) lag keine Bieteranfrage vor (Kostenschätzung 45.828 Euro). Sie soll nunmehr beschränkt noch einmal ausgeschrieben werden. Die Dachdecker- und Zimmererarbeiten riefen nur eine Firma auf den Plan, obwohl acht Leistungsverzeichnisse abgerufen worden waren. Deren Angebot lag weit über der Kostenschätzung (51.700 Euro) und wird noch geprüft. Gleiches gilt für die Fliesenarbeiten, für die die Kostenschätzung in Höhe von rund 15.000 Euro nicht annähernd erreicht wurde. Auch diese Offerte wird noch gecheckt, so dass sich die Werkleitung vom Ausschuss einstimmig Ermächtigungen für die Vergaben der beiden Lose an den jeweils Mindestbietenden oder die erneute(n) (beschränkte/n) Ausschreibung(en) erteilen ließ.

Weitere Aufträge erteilt
Zudem informierte die Führung über weitere Aufträge, die erteilt wurden (in Klammern jeweils die Kostenschätzung): Aluminiumtüren an Bohle Dienstleistung GmbH in Gummersbach für 34.837 Euro (49.394 Euro), Tischlerarbeiten an Fensterbau Schneider GmbH in Riethberg für 15.410 Euro (18.465 Euro), Putzarbeiten an Meister Ünver GmbH in Rennerod für 16.716 Euro (15.199 Euro), Rüttelboden an L&D Rüttelboden GmbH in Bohmte für 26.459 Euro (25.825 Euro) und Malerarbeiten an Walter Weißenfels GmbH in Neustadt für 27.285 Euro (39.538 Euro). Unter dem Strich stehen 120.707 Euro (148.421 Euro). Ist das Projekt am Ufer des Mehrbachs Wirklichkeit geworden, stellt es eine Reinigungseinheit dar, die knapp 8000 Einwohnergleichwerten entspricht. Im Gegenzug wird die 1984 in Betrieb genommene Teichkläranlage in Hasselbach außer Dienst gestellt. Künftig werden die Ortsgemeinden Hasselbach, Weyerbusch, Werkhausen (bislang auf Hasselbach fixiert), Ersfeld, Fiersbach, Forstmehren, Hirz-Maulsbach, Kircheib, Kraam und Mehren jeweils „ihr" Abwasser in die erweiterte Säuberungsstation schicken, die seit dem Jahr 2000 arbeitet. Bereits im Jahr 2018 waren erste Planungen zur Optimierung der veralteten Anlagen in Hasselbach und Mehrbachtal aufgenommen worden. Im Ergebnis wurde die Zusammenlegung beider Einheiten favorisiert. Vorhandene Bauwerke und Gebäude sind in das neue Konzept eingebunden. Auch die Entsorgungskosten für den Klärschlamm können künftig minimiert werden. Dieser wird maschinell entwässert und so im Volumen reduziert. Die restlichen Mengen werden in der im Bau befindlichen thermischen Verwertung der Kommunalen Klärschlammverwertung Region Altenkirchen in Wallmenroth „bearbeitet".



Zwei Sammler in einer Trasse
Den Austausch des Kanals (Sammler) in Almersbach vom Spielplatz bis wenige Meter hinter den Sportplatz (rund 420 Meter) und den Bau des ersten Abschnitts des Verbindungssammlers zwischen Gieleroth-Amteroth und Almersbach (rund 755 Meter) in einer Trasse übernimmt die Firma WWB Tiefbau GmbH aus Krunkel für 704.523 Euro, wie einstimmig beschlossen wurde. Die Erneuerung ist notwendig, da die derzeitige Leitung stark beschädigt ist und eine erhebliche Menge an Grundwasser infiltriert wird. Darüber hinaus ist der Sammler hydraulisch überlastet. Zum neuen Verbindungssammler: In die Jahre gekommen, hatte sich der Werkausschuss mit Blick auf die Mischwasserpumpstation in Gieleroth-Amteroth im März für deren Aus und als „Ersatz“ für einen neuen, drei Kilometer langen Sammler bis nach Almersbach entschieden, um ihn an den vorhandenen anzuschließen. Nicht zu unterschätzender Nebeneffekt: Pro Jahr werden bis zu 100.000 Kilowatt Strom gespart.

Neue Leitungen in Horhausen
Die Ingenieurleistung für den Austausch der Wassertransportleitung „Tiefzone Horhausen“ wurde ohne Widerspruch Sache des Ingenieurbüros IGEO aus Flammersfeld, das das wirtschaftliche Angebot unter dreien in Höhe von 182.420 Euro eingereicht hatte. Das Areal „Tiefzone Horhausen“ betrifft rund 80 Prozent der Ortslage Horhausen, die Ortsteile Huf und Luchert sowie die Ortsgemeinden Pleckhausen und Niedersteinebach. Die Trinkwasserversorgung erfolgt über eine Transportleitung (rund 1000 Meter), die ihren Startpunkt am Hochbehälter Horhausen hat. Dieser Leitungsstrang stammt aus den Anfängen der 1970er-Jahre, das Rohrmaterial ist duktiles Gusseisen, ist schadhaft und weist Rohrfraß auf. Neben dieser Transportleitung sollen in einem Aufwasch auch die Ortsnetzleitungen (rund 1350 Meter) in den angrenzenden Straßen ausgetauscht werden, da sie ähnlich viele Jahre auf dem Buckel haben. Die Nettobaukosten belaufen sich auf rund 1,85 Millionen Euro. Bis zu zwei Bauabschnitte sind vorgesehen. Mit dem ersten vom Hochbehälter bis zur Kreuzung der Straßen „In der Hohl/Tannenstraße“ soll im nächsten Jahr begonnen werden, der zweite soll sich 2025 anschließen. (vh)


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