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Nachricht vom 23.06.2023    

Integration durch Kommunikation: Der Weltflüchtlingstag in Altenkirchen im Dialog

Von Jennifer Patt

Am 20. Juni war Weltflüchtlingstag - ein Tag, der daran erinnerte, dass Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Die Vereinten Nationen würdigen diesen Tag allen geflüchteten Menschen. Aus diesem Anlass fand am Donnerstag (22. Juli) eine vom Caritasverband Rhein-Sieg e.V. angelehnte Veranstaltung in Altenkirchen statt.

Simon Mputu-Ngimbi und Kirsten Liebemann von der Caritas Rhein-Sieg
(Fotos: Jennifer Patt)

Altenkirchen. Mit welchen Herausforderungen werden Geflüchtete in ihrem Leben in Deutschland konfrontiert und wie geht die Gesellschaft damit um? Diese Fragen lassen sich nicht leicht beantworten. Am Donnerstag bekamen Besucher die Chance, Fragen zu stellen und in einen Austausch zu treten. Nicht nur an ehrenamtliche Mitarbeiter, sondern auch Geflüchtete kamen zu Wort.

"Hinter jedem Flüchtling steckt eine Geschichte", mit diesen Worten begrüßte Kirsten Liebmann vom Caritasverband die Gäste im Pfarrsaal. Der sogenannte "Tag des Flüchtlings" wurde zum Anlass genommen, eine eigene Veranstaltung zu organisieren. In einem Kurzfilm gaben Ehrenamtler Einblicke in ihre Arbeit, aber auch geflüchtete Menschen aus der Region stellten sich vor. Welche Chancen und Herausforderungen Integration mit sich bringt, wurde anhand einiger individueller Fragen thematisiert. "Integration ist ein schwieriges Feld", so Liebmann. Integration stellt immer einen Balanceakt zwischen Bürokratie und Menschenrechten dar. Besondere Schwierigkeiten der Integration bereite insbesondere die Wohnungssuche, die sich immer schwieriger gestaltet.

Der aus dem Kongo stammende Integrationsbeauftragte Simon Mputu-Ngimbi weiß um die Schwierigkeiten der Migration auf beiden Seiten. Mputu-Ngimbi lebt seit 2013 in Deutschland, er studierte Theologie und Philosophie in Sankt Augustin und promoviert zurzeit in Bonn zum Thema: "Menschenwürde im Zeitalter der Digitalisierung." Mputu-Ngimbis Tätigkeitsfeld bezieht sich auf das Betreuen der Ehrenamtler, er engagierte sich bereits in unterschiedlichen Einrichtungen.



Sprache ist das A und O
"Das absolute A und O der Integration stellt die Sprache dar", entgegnet er in einem Gespräch. Der Zugang zu Sprachkursen ist aufgrund personeller Kapazitäten begrenzt, sodass die Caritas Vorarbeit leistet. "Ohne Sprache haben Geflüchtete keine Chance, sich zu integrieren", so Mputu-Ngimbi. Eine Sprache lernt man durch alltägliche Routinen, so weist er auf die Dringlichkeit der Kommunikation in deutscher Sprache hin. "Viele Deutsche haben oft Angst, mit der Aufforderung Deutsch zu sprechen, Menschen zu verletzen, dieses Gedankenkonstrukt ist allerdings falsch", entgegnet er. Aus Höflichkeit beispielsweise auf Englisch oder mit einem Übersetzungsprogramm zu kommunizieren, mag anfangs hilfreich sein. Auf Dauer helfe man den Menschen aber nicht.

Integration muss auf beiden Seiten stattfinden: Mputu-Ngimbi appelliert an die Gesellschaft, den Geflüchteten die nötige Zeit einzuräumen. Asylsuchende gibt er die Notwendigkeit der Bereitschaft zur Integration mit: "Zur Integration gehören das Erlernen der deutschen Sprache, sowie die Akzeptanz der deutschen Kultur." Wenn alle an einem Strang ziehen, kann Inklusion gelingen. (JP)



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