Wissener sind sauer: Risse in gerade fertig gestellter Rathausstraße - Wie geht es weiter?
Von Katharina Behner
Das Einweihungsfest für die neue Rathausstraße in Wissen liegt erst wenige Tage zurück. Leider gibt es nun einen neuen Anlass, warum die Hauptmeile in der Stadt in aller Munde ist. Bisher unerklärbare Risse säumen die Straße. Den Ursachen soll nun auf den Grund gegangen werden. Was beruhigt: Die Lösung betrifft nicht die wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge.
Wissen. Seit Anfang Juni gibt es in Wissen ein großes Thema: Risse in der gerade fertig gestellten Rathausstraße. Noch während des Einweihungsfestes wurde festgestellt, wie schön sie geworden ist. Und das ist sie wirklich. Doch die Risse - Längsrisse sowie Querrisse auf befahrenen und nicht befahrenen Flächen -, die in verschiedenen Bauabschnitten auftauchen, sind mehr enttäuschend. "Das ist nicht nur unschön, sondern wirklich ärgerlich bei einer neuen schönen Straße", ärgerte sich Bürgermeister Berno Neuhoff in den Sitzungen des Bau- sowie des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Wissen am Mittwoch (5. Juli).
Hochemotionale Diskussionen wurden seit Juni innerhalb der Stadt, nicht zuletzt von den Bürgern, über das Phänomen geführt. Dabei ging es auch um die Kosten, die durch eine mögliche Behebung entstehen würden.
Entwarnung im Hinblick auf WKB
Dazu konnte Neuhoff allerdings Entwarnung geben. Der Oberflächenbelag, der seit Jahrzehnten auf Straßen und Autobahnen verbaut wird, ist ein üblicher Baustoff, für den man sich gemeinschaftlich entschieden habe. Nicht zuletzt die guten Erfahrungswerte am Beispiel des Parkplatzes Maarstraße trugen zur Entscheidung bei. Bei dem Belag in der Rathausstraße handelt es sich um ein aus dem Förderprogramm "Aktive Stadt" finanziertes "gestalterisches Element". Und das sei nicht mit den wiederkehrenden Straßenausbaubeiträgen (WKB) finanziert. Daher "betrifft auch die Lösung des Problems nicht die WKB", so Neuhoff weiter. Das dürfte die Bürgerschaft insgesamt beruhigen.
Wie geht es nun weiter mit den Mängeln?
Die Wissener Verwaltung hatte bereits eine entsprechende Mängelrüge an die beteiligten Bauunternehmen übersendet. Direkt nach der Eröffnungsfeier der Rathausstraße fand zudem eine gemeinsame Begehung mit den Baufirmen statt. Wie Neuhoff betonte, habe das Tiefbauunternehmen sowie die für den roten Oberflächenbelag zuständige Spezialfirma ein hohes Interesse, den Schaden aufzuklären. Alle Beteiligten seien sich zudem einig, dass zur Begutachtung der Risse ein unabhängiger Fachgutachter entsprechende Bohrungen an verschiedenen Stellen der Straße ziehen und diese untersuchen solle.
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Für die Begutachtung des Asphaltbaus sind anerkannte Prüfstellen in Rheinland-Pfalz gelistet. Die notwendigen Voraussetzungen zur Begutachtung erfüllt hier das Chemisch Technische Laboratorium Hart GmbH aus Neuwied.
So beschloss der Bauausschuss geschlossen, das Laboratorium Hart mit der Durchführung und Begutachtung der Bohrkerne zum Preis von rund 4.700 Euro zu beauftragen. Ebenso wurde die Verwaltung dazu beauftragt, einen anerkannten Fachgutachter zur Untersuchung des Oberflächenbelages zu beauftragen.
Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt gab ebenfalls geschlossen sein grünes Licht, die rechtliche Vertretung in der Angelegenheit durch einen Fachanwalt zu beauftragen. Da der Streitwert bis dato nicht ermittelt ist, sollen drei Honoraranfragen getätigt werden. Entsprechend wird die Vergabe anhand der Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit sowie der Fachkompetenz erfolgen.
Und nochmal Rathausstraße: Dritter Bauabschnitt
Seitens des Bauausschusses wurde ebenfalls einstimmig für die Ausschreibung des dritten Bauabschnittes (ohne Oberflächenbelag) der Rathausstraße gestimmt. Dieser Abschnitt betrifft den letzten Teil bis einschließlich Schulstraße (bis Einmündung Am Biesen). Ausgespart bleibt vorab der Rathausvorplatz. Die Ausschreibung soll noch im Juli erfolgen, um nach vorliegenden Angeboten sodann die Vergabe vorzunehmen.(KathaBe)
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