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Nachricht vom 09.07.2023    

Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen feierte Geburtstag – Geschäftsführer wurde verabschiedet

Von Klaus Köhnen

Am Freitag (7. Juli) hatte die Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen zu einem Festakt geladen. Der Verein feierte sein 60-jähriges Bestehen. Im Verlauf des Festaktes, der unter dem Motto "Lebenshilfe Altenkirchen 60+1“ stand, wurde der langjährige Geschäftsführer Jochen Krentel in den Ruhestand verabschiedet.

Die begleitende Hilfe hatte sich etwas besonderes ausgedacht (Bilder: kkö)

Wissen. Vorsitzende Rita Hartmann eröffnete den Festakt und begrüßte die Gäste, zu denen auch die Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, ehemalige Bundesministerin für Gesundheit, zählte. Neben der Bundesvorsitzenden waren zahlreiche Vertreter der kommunalen Familie erschienen. Aus der kommunalen Politik waren der amtierende Landrat Dr. Peter Enders sowie sein Vorgänger im Amt, Michael Lieber und mehrere Bürgermeister beziehungsweise Beigeordnete nach Wissen gekommen. Aus der Landespolitik waren die Abgeordneten Sabine Bätzing-Lichtentäler, Michael Wäschenbach und Matthias Reuber unter den Gästen. Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz und Saarland war vertreten.

In ihrer Rede ging Hartmann auf die Anfänge der Lebenshilfe im Landkreis ein. Im Jahr 1962 hatten sich Eltern von beeinträchtigten Kindern in Wissen im Jugendheim getroffen, um die Kinder zu betreuen. "Dies war der Anfang einer Erfolgsgeschichte, denn aus diesem kleinen Kreis entstand im Laufe Jahre eine große, kreisweit tätige und anerkannte Organisation“, so Hartmann. Auch heute noch, so führte Hartmann aus, gebe es Situationen, in denen die betroffenen Eltern ihre Kinder "versteckten". Dies dürfe nicht sein, denn Menschenwürde sei nicht teilbar.

Schmidt ging auf die Situation der Lebenshilfe im Kreis ein. "Die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen ist immer etwas Besonderes gewesen“ erklärte Schmidt unter dem Applaus der Besucher. Schmidt erinnerte an die Special Olympics in Berlin. Solch eine Veranstaltung zeige, was die Menschen mit Behinderungen leisten. "Es war eine Freude, rund 360.000 Besucher an den Sportstätten zu sehen." Weiter sagte Schmidt, dass dies nur mit Unterstützung der Ehrenamtlichen in örtlichen Gruppierungen möglich sei. Schmidt dankte den ehrenamtlichen und hauptamtlich Aktiven, die diesen großen Erfolg möglich machten. Schmidt ging unter anderem auf die Frage ein, wie die Pflege beeinträchtigter Senioren gestaltet werden könne. Hier nannte sie das Konzept des "Pflegedorfes", in dem beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Menschen versorgt werden.

Der Bundesvorsitzenden folgten dann weitere Grußworte aus Politik und den Verbänden. Enders ging auf darauf ein, dass diese Organisation für den Landkreis sehr wichtig sei: "Sie als Lebenshilfe sind einer der wichtigsten Partner des Kreises, wenn es um die Situation von Menschen mit Beeinträchtigungen geht". Die Lebenshilfe verfügt im Landkreis Altenkirchen über mehrere Standorte, darunter auch das neue Pflegedorf. Diese Einrichtung sei vorbildhaft für die Pflege und werde in Zukunft Nachahmer finden, so Enders weiter. Es folgten Grußworte der Sozialverbände, in denen die Lebenshilfe mitwirkt oder mit diesen eng zusammenarbeitet.



Die Kinder der Kita Schönstein hatten einen Tanz einstudiert, der die Gäste zu frenetischem Applaus reizte. Diesem Vortrag folgten die Grußworte aus dem direkten Umfeld, nämlich dem Betriebsrat und dem Werkstattrat. Nach einem musikalischen Beitrag der Gruppe "Schräglage“ trat dann der scheidende Geschäftsführer ans Mikrofon. Krentel ging in seiner Rede auf die "Gründergeneration“ der Lebenshilfe ein. "Es ist nicht immer einfach, in Zeiten selbstbestimmter Teilhabe, was unser aller Ziel sein sollte, das richtige Maß des Kümmerns und Sorgens zu finden“, so Krentel. Er dankte den Vertretern des Landkreises, Landrat Enders und seinem Amtsvorgänger Michael Lieber. Der Landkreis, so Krentel, sei immer ein verlässlicher Partner gewesen. "Darum werden wir von vielen Kolleginnen und Kollegen in der Lebenshilfe beneidet", so Krentel. "Es wird oft von Zeitenwende und Veränderung gesprochen, wir merken, dass sich unser Land verändert. Veränderungen hat es aber immer gegeben, es ist nur die Frage, wie wir als Lebenshilfe und natürlich als Bürgerinnen und Bürger diese Veränderungen gestalten. Ich wünsche meinem Nachfolger Herrn Perlepes und allen Mitarbeitenden die Kraft, diese Veränderungen anzunehmen und zum Wohle der uns anvertrauten Menschen zu gestalten“, sagte Krentel zum Abschluss.

Die offenen Hilfen hatten zum Ende eine Überraschung vorbereitet. Zur Musik von Udo Lindenbergs "Komet 07“, zeichneten sie, unterlegt mit Bildern, den Weg von Krentel nach. Bei den Bildern mussten viele Gäste, aber auch der scheidende Geschäftsführer, schmunzeln. Bei dieser Vorführung wurden die Worte von Krentel, "es hat immer Veränderungen gegeben“, nochmals unterstrichen. Als Geschenk erhielt Krentel die "Zeitkapsel". Die Akteure erhielten nach dem Vortrag den verdienten Applaus. Nach diesem Festakt wurde dann das Sommerfest der Lebenshilfe gefeiert. (kkö)


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