Wirtschaft | Gastartikel
Mehr Geld für Ruheständler: Rentenerhöhung ab Juli 2023
Das Bundeskabinett hat es Ende April beschlossen: Ab Mitte des Jahres kommen Deutschlands Rentner erneut in den Genuss einer Rentenerhöhung. Allerdings gleicht dieses Plus die hohe Inflation nicht aus – und hilft deshalb gerade Bezieherinnen und Beziehern von kleinen Renten nur wenig.
Angleichung des Rentenwerts in West und Ost
Laut Kabinettsbeschluss steigen die Renten im Westen um 4,39 Prozent an, im Osten sind es 5,86 Prozent. Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist die Anpassung durch steigende Löhne und Gehälter sowie einen stabilen Arbeitsmarkt möglich.
Eine Rentenerhöhung wird jährlich von der Bundesregierung festgelegt und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören etwa die Lohnentwicklung, die Anzahl der Rentnerinnen und Rentner sowie die finanzielle Situation der Rentenversicherung.
Mit der Erhöhung geht auch die Angleichung des sogenannten Rentenwerts in den alten und neuen Bundesländern einher. Damit ist über 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung erstmalig die Angleichung dieses Werts in West und Ost gelungen, ein Jahr früher als geplant. Der Wert stieg in den alten Bundesländern von 36,02 Euro auf 37,60 Euro an, in den neuen Ländern von 35,52 Euro auf nun ebenfalls 37,60 Euro.
Die Erhöhung fängt die Inflation nicht auf
Für viele Ruheständlerinnen und Ruheständler bleibt die Freude auf etwas mehr Geld auf dem Konto nicht ungetrübt: Besonders, wer nur eine geringe Rente bezieht, leidet seit vielen Monaten unter der Inflation. Allein im März dieses Jahres betrug die Inflationsrate gegenüber dem Vorjahr 7,4 Prozent, im Februar waren es sogar 8,7 Prozent. Die diesjährige Rentenerhöhung kompensiert diese Teuerungsrate nicht.
Laut einer Mitteilung des Bundesarbeitsministeriums bleibt dieses Manko allerdings nur eine „Momentaufnahme“: Das Prinzip, dass die Renten der Lohnentwicklung folgen, habe sich im Hinblick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt. Aktuell abgeschlossene Tarifverträge würden beachtliche Lohnerhöhungen vorsehen, die sich dann voraussichtlich in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 positiv niederschlagen.
Stabilisierung des Rentenniveaus als Ziel
Langfristig verfolgt das Bundesarbeitsministerium unter Hubertus Heil das Ziel, die Rentenniveau nicht unter 48 Prozent sinken zu lassen. Damit soll die gesetzliche Rente auch in Zukunft eine stabile Altersversorgung sichern.
Derzeit liegt das Rentenniveau bei etwa 48 Prozent. Dies bedeutet, dass ein Rentner nach 45 Beitragsjahren bei durchschnittlichem Einkommen 48 Prozent des aktuellen Durchschnittslohns als Rente erhält. Im europäischen Vergleich ist das verhältnismäßig wenig.
Zudem ist in Deutschland das Rentenniveau in den letzten Jahrzehnten stetig gesunken – und es könnte weiter sinken, da die Anzahl der Rentnerinnen und Rentner in den kommenden Jahren stark steigen wird. Gleichzeitig gibt es immer weniger Angestellte und Arbeitnehmer: Ihre Beitragszahlungen werden nicht ausreichen, um die anfallenden Renten im Zuge des Generationenvertrags ausreichend zu finanzieren.
Private Vorsorge als zusätzliche Absicherung
Vor diesem Hintergrund wird die private Altersvorsorge gerade für junge Deutsche immer wichtiger. Wer zukünftig im Alter seinen Lebensstandard halten will, muss zusätzlich für später sparen.
Ein adäquates Finanzprodukt ist laut eines Beitrags auf der Website des Finanzdienstleisters Swiss Life Select die private Rentenversicherung. Je nach persönlicher Risikobereitschaft können Interessierte zwischen klassischen Verträgen mit hohen Sicherheitsgarantien und wenig Renditechancen oder fondsgebundenen Policen mit mehr Rendite, aber weniger Sicherheit wählen.
Zudem weisen die Finanzexpertinnen und -experten von Swiss Life Select auf weitere Vorteile der Privatrente hin: So lassen viele Verträge bei finanziellen Engpässen eine Sparpause zu, und es gibt verschiedene Optionen beim Vertragsablauf.
Ein weiteres Plus: Die Policen sind in der Regel vererbbar, übertragbar und verleihbar. Außerdem profitieren die Vertragsnehmer oft von Steuervorteilen, so die Berater von Swiss Life Select. (prm)
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