Ortsgemeinde Hamm stellt Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) vor
Von Klaus Köhnen
Die Ortsgemeinde und das Büro für Städtebau und Stadtplanung Loth hatten am Freitag (14. Juli) zu einer Pressekonferenz eingeladen. Hier wurden die Ergebnisse der bisherigen Gespräche mit den Beteiligten, hierunter auch eine Online Befragung der Bürger, vorgestellt.
Hamm. Christine Loth stellte zunächst die Aufgaben von ISEK vor. Zu Beginn jeder Maßnahme sei eine Einschätzung des Ist-Zustandes erforderlich. Besonders im Bereich der dörflichen Entwicklung ist es wichtig, den Charakter eines Ortes zu erhalten, so Christine Loth. Im zweiten Schritt wird dann ein Ziel festgelegt. Die Teilnahme am Programm ISEK bildet eine der Grundlagen, um Fördergelder zu erhalten.
Die Planer und Fachleute vom Büro Loth haben, gemeinsam mit der Ortsgemeinde und den Bürgern, Schwerpunkte ermittelt. Ein solches Projekt ohne die Einbindung von Bürgern, so Loth, sei zum Scheitern verurteilt. Das Grundkonzept sei zunächst das "Verstehen“ des Ortes. Dies beinhalte auch, dass es immer nur um bestimmte Bereiche für die Entwicklung und Umgestaltung gehen könne. "Wir können und wir wollen einen Ort nicht verändern, sondern weiter entwickeln." Den Fachleuten des Büro Loth sei bewusst, dass jeder Ort eine gewachsene Struktur hat und die Bewohner diese gerne, soweit möglich erhalten wollen.
Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen stellte den im November letzten Jahres gewählten dritten Beigeordneten Jochen Seelhammer, vor. Seine Hauptaufgabe sei es, so Niederhausen, die Entwicklung des Ortes zu begleiten und als Ansprechpartner für Bürger, aber auch für Investoren, zur Verfügung zu stehen. Die Ortsgemeinde, so Niederhausen weiter, habe sich auf den Weg gemacht und habe mit dem Büro Loth einen kompetenten Partner an ihrer Seite. Ein besonderes Augenmerk legen die Fachleute auf die sogenannte demografische Entwicklung. Alle Maßnahmen müssen, so Loth, auch unter dem Aspekt der älter werdenden Gesellschaft geprüft werden, ohne die junge Generation zu vergessen.
Welche Ziele sollen mit diesem Konzept erreicht werden?
Bereits im Jahr 2019 hat die Ortsgemeinde Hamm (Sieg) einen Antrag auf Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm gestellt. Die Ortsgemeinde wurde 2021 in das Landesprogramm "Wachstum und nachhaltige Entwicklung – Nachhaltige Stadt“ aufgenommen. Damit war der Weg frei, um die Bestandsaufnahme durchführen zu können. Ein Strategiepapier für die integrierte städtebauliche Entwicklung, das zunächst auf einen Zeitraum von zehn Jahren angelegt ist, konnte in Auftrag gegeben werden.
Zu den Maßnahmen gehören neben der Sanierung von Gebäuden vor allem auch die Umgestaltung von sogenannten Freiflächen am Deutschen Raiffeisen Museum und im näheren Umfeld. Der Bereich hinter dem Kulturhaus soll ebenfalls neu gestaltet werden. Die Berücksichtigung baukultureller Aspekte bezeichnen alle Beteiligten als zentralen Punkt bei allen Maßnahmen. Die Aspekte Natur, Umwelt- und Klimaschutz sind wichtiger Bestandteil der Planungen. Eine Maßnahme im ISEK ist die Renaturierung des Masselbachs, angrenzend an den Bereich des ehemaligen Firmengeländes der Firma Hermes. Niederhausen ist es wichtig, dass das Firmengelände einer neuen Nutzung zugeführt werden kann. Hierbei sei die Ortsgemeinde auf Investoren angewiesen. Insgesamt sind rund 40 Einzelprojekte geplant, die mit einem Kostenaufwand von rund 4,5 Millionen Euro umgesetzt werden sollen. Von den Kosten sind, so Loth, 75 Prozent förderfähig, was ein Engagement von Investoren sicher erleichtert.
Die Umsetzung der im ISEK aufgeführten Projekte wird durch eine Managementgruppe für die nächsten Jahre begleitet. Das ISEK-Management versteht sich als Schnittstelle zwischen allen privaten und öffentlichen Akteuren. Die erfolgreiche und fristgerechte Umsetzung der Projekte wird so ermöglicht. Die Managementgruppe sieht in der Aktivierung der relevanten Akteure, Ortsgemeinde, Verbandsgemeinde, Investoren und Einwohnern eine wichtige Grundlage. Ansprechpartner für die Ortsgemeinde ist Jochen Seelbach und bei der Verbandsgemeinde Hamm Christoph Trapp. Zum Abschluss stellte Niederhausen fest, dass die Ortsgemeinde auf einem guten Weg zu einer modernen und lebenswerten Gemeinde sei.(kkö)
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