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Nachricht vom 26.09.2011    

Jan Plewka zelebrierte die Musik Rio Reisers

Unvergessen sind die Lieder von Rio Reiser. Seit 2005 singt Jan Plewka die unsterblichen Lieder, die heute aktueller denn je sind. In der Stadthalle Altenkirchen sorgte das Konzert für stehende Ovationen und ein begeistertes Publikum. Jan Plewka gab sich publikumsnah und lud zum feiern ein.

Jan Plewka sang die Lieder Rio Reisers, und sorgte für ein restlos begeistertes Publikum. Fotos: Claudia Heinrich-Börder

Altenkirchen. Einmal mehr hatte das Jugend- und Kulturbüro Haus Felsenkeller am 24. September ein besonderes Schmankerl auf die Bühne der Altenkirchener Stadthalle geholt: Jan Plewka sang Rio Reiser; im Gepäck die Band "Schwarz-Rote-Heilsarmee" mit Lieven Brunckhorst (Klavier, Holz, Blech), Marco Schmedje (Gitarre), Dirk Ritz (Bass) und Marco Engelbach (Schlagzeug).
Einen bunten Mix durch die musikalische Thematik und Vielfalt des 1996 verstorbenen Rio Reisers bot die Hamburger Truppe mit und um den Schauspieler und Sänger von Selig, Jan Plewka.
Ob Liebeslied (Für immer und Dich), Aufruf zum Widerstand (Keine Macht für Niemand, Rauchhaus-Song), Gesellschaftskritik (Irrenanstalt), Hoffnung (Der Traum ist aus) oder Einsamkeit (Herbst) – stets wurde das mannigfaltige Repertoire mit Herz, Sinn und auch Humor vorgetragen und teilweise musikalisch neu interpretiert.
Plewka und seine vielfältig begabte Heilsarmee bezogen und nahmen das Publikum der gut gefüllten Stadthalle Altenkirchen mit und für sich ein. Der Sänger und seine Band waren mittendrin, liefen durchs Publikum und nahmen ihre Zuschauer praktisch und einmal so gar tatsächlich mit auf die rote Couch, die wohl wichtigste Requisite auf der Bühne.
Ob Wut, Trauer, Schmerz, Hoffnung oder Liebe – der authentische Plewka rührte und berührte sichtlich Herz und Verstand des Altenkirchener Publikums. Ob akustisch, elektrisch oder mit Videobegleitung – ein Extra, ein Witzchen und immer eine gute Performance waren inlusive.
Erst nach viel "Standing Ovation" und einigen Zugaben liess man die sympathische Truppe von der Bühne. "Wenn ihr noch weiter mit uns feiern wollt – wir haben eben in der Fußgängerzone eine tolle Bar entdeckt. Kommt einfach hin", verkündete der publikumsnahe Jan Plewka beim Abschied.



Bereits seit 2005 läuft das Projekt "Jan Plewka singt Rio Reiser". Reiser, im bürgerlichen Leben als Ralph Möbius geboren, gehörte in den 70er Jahren mit seiner Band "Ton, Steine, Scherben" zu einer der wichtigsten politisch-musikalischen Figuren der linken Szene und der Hausbesetzer. Dem wollten Rio Reiser und seine Band nicht gerecht werden, er und „Ton Steine Scherben“ wollten nicht Jukebox der Linken sein, und so folgten nach den anfangs links orientierten musikalischen Werken ein Umzug von Berlin nach Fresenhagen als Kommune mannigfaltige Stücke und Platten mit persönlichen und vielfach melancholischen Texten.
Plewka und seine "Schwarz-Rote-Heilsarmee" werden jedenfalls dem Anspruch gerecht, die Stücke des charismatischen aber auch innerlich zerissenen Rio Reisers in die heutige Zeit zu transferieren und den Zeitgeist lebendig aufleben zu lassen. Sie zeigen, dass manches Gedankengut einfach zeitlos, immer noch und immer wieder aktuell ist. (Claudia Heinrich-Börder)


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