Erster rein elektrisch betriebener Kleinbus im Kreis Altenkirchen wurde vorgestellt
Von Klaus Köhnen
Am Dienstag (1. August) wurde im Mercedes Autohaus Bald in Altenkirchen ein Fahrzeug aus dem Hause Tremonia vorgestellt. Es handelt sich um einen rein elektrisch betriebenen Kleinbus mit 13 Sitzplätzen. Das Unternehmen Tremonia ist aus der Bussparte von Daimler Benz entstanden und hat seinen Sitz in Dortmund.
Altenkirchen. Für den Testbetrieb, der zunächst einmal zwei Wochen umfasst, übernimmt die Firma Bischoff Touristik dieses neue Fahrzeug. "Dieser Kleinbus soll auf der Linie 127 zwischen Altenkirchen und Flammersfeld sowie auf der Linie 149 zwischen Horhausen und Krunkel jeweils für eine Woche eingesetzt werden", so Jonas Otto, Prokurist bei Bischoff Touristik. Alle Beteiligten hoffen natürlich auf positive Ergebnisse. Eine gewisse Skepsis war allerdings auf Seiten von Bischoff Touristik Geschäftsführer Uwe Bischoff und auch Stephan Pauly (Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Mosel GmbH) zu spüren. Für beide und auch den Beigeordneten des Landkreises, Tobias Gerhardus, muss, um diese Antriebsart auf "breite Füße" zu stellen, zunächst die Infrastruktur geschaffen werden.
Das Fahrzeug basiert auf der "Sprinter"-Baureihe von Mercedes-Benz und wird zu 100 Prozent mit Strom angetrieben. Es wird vom Autohaus Bald aus Altenkirchen für die Probefahrten zur Verfügung gestellt. Der Vertrieb der Produkte von Tremonia erfolgt über die Jürgens GmbH mit Sitz in Lüdenscheid. Durch die allgemeine Weiterentwicklung der Speicherkapazitäten von Fahrzeug-Akkus erreichen Elektro-Busse mittlerweile eine ausreichend große Reichweite, die den Einsatz auch im anspruchsvollen Überland-Linienverkehr der Mittelgebirge ermöglicht.
Bislang waren E-Busse eher auf dem flachen Land oder im reinen Stadtverkehr im Einsatz, da dort weniger Steigungen zu bewältigen sind. Bei verschiedenen Testeinsätzen an anderen Orten hat sich herausgestellt, dass bergab durch die Rekuperation (Stromrückgewinnung) einiges an Energie zurückgewonnen werden kann. Am Ende ist der Verbrauch selbst in den Mittelgebirgen in der Regel lediglich zehn Prozent höher als im Flachland. Trotz der höheren Anschaffungskosten von E-Omnibussen ist davon auszugehen, dass durch niedrigere Betriebs- und Wartungskosten der Einsatz von E-Omnibussen unter dem Strich kostengünstiger ist. Gerhardus sieht in dem Testbetrieb einen wichtigen Schritt in die Mobilität der Zukunft: "Die gesetzlichen Vorgaben sehen künftig die Ausschreibung und den Betrieb von emissionsfreien Fahrzeugen in Linienbündeln vor. Es ist ein bedeutender Schritt in Richtung der Dekarbonisierung auch des öffentlichen Personennahverkehrs und unterstützt so die Klimaschutzaktivitäten des Landkreises Altenkirchen", so Gerhardus.
Auch für den Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) ist dies ein wichtiger Schritt, so Geschäftsführer Stephan Pauly. "Die Entwicklung der neuen Technik im Bereich der Elektromobilität hat in den letzten Jahren einen großen Schritt getan. Der VRM beobachtet die aktuellen Weiterentwicklungen der Technik kontinuierlich und kümmert sich um die Prüfung von deren Einsatzfähigkeit im täglichen Betrieb. Neue Technologien bringen uns nur weiter, wenn sie auch ihren Weg in unseren Alltag finden. Und neben der verbesserten Klimaverträglichkeit ist der einzigartige Fahrkomfort dieser Fahrzeuge ein erfreulicher Nebeneffekt für unsere Kunden."
Nach dieser Testphase wird es eine gemeinsame Auswertung und Analyse geben, so die Beteiligten. Allerdings wird es noch geraume Zeit dauern, auch im Hinblick auf die noch fehlende Infrastruktur, bis solche Fahrzeuge auf den Straßen im AK-Land in größerer Zahl unterwegs sein werden. (kkö)
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