SPD-Kreisverband feierte 90-jähriges Bestehen
Die Sozialdemokraten im Landkreis feierten ihr 90-jähriges Bestehen im Rahmen des Herbstempfangs im Kulturhaus Hamm. Der Generalsekretär der rheinland-pfälzischen SPD, Alexander Schweitzer, war zu Gast und im Vortrag ging er auf die bewegte Geschichte der Sozialdemokratie ein. Der Herbstempfang war auch der Rahmen für zahlreiche Ehrungen, so wurde Eda Jahns aus Wissen mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.
Hamm/Kreisgebiet. Der Herbstempfang des SPD-Kreisverbandes hat seit vielen Jahren Tradition. Diesmal feierten die Sozialdemokraten im Kreis Altenkirchen zusätzlich ihr 90-jähriges Bestehen.
Viele Genossinnen und Genossen aus dem ganzen Landkreis waren der Einladung zum 90. Geburtstag ins Kulturhaus nach Hamm gefolgt, darunter auch der Generalsekretär der SPD in Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer. Als weitere Ehrengäste begrüßte SPD-Kreisvorsitzender Andreas Hundhausen neben MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler und MdL Thorsten Wehner auch die ehemaligen Landtagsabgeordneten Eda Jahns, Hans Helzer und Franz Schwarz sowie die Erste Kreisbeigeordnete Dr. Heike Johannes, Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen und den DGB-Kreisvorsitzenden Frank Näckel.
In den zurückliegenden 90 Jahren habe sich die Parteienlandschaft immer wieder verändert. Vom Verbot durch das NS-Regime abgesehen, sei die SPD in all’ der Zeit die einzige Konstante gewesen, erklärte Hundhausen zu Beginn. „Unsere Partei lebt nicht nur von guten Inhalten, sondern auch von Menschen, die sie glaubwürdig vertreten“, so der SPD-Kreischef, der damit den Ball an den prominenten Gastredner aus Mainz weiterspielte.
Alexander Schweitzer warf einen Blick auf die bewegte Geschichte der Sozialdemokratie in Deutschland, angefangen bei der deutschen Arbeiterbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts. "Die Partei kann stolz auf das Erreichte sein und mit diesem Stolz auch nach vorne schauen", erklärte der Generalsekretär. Die Ereignisse in Europa zeigten, dass die SPD heute mehr denn je gebraucht werde. Der Wahlspruch Willy Brandts "Mehr Demokratie wagen" habe nichts an Aktualität verloren. Schweitzer rief dazu auf, die "soziale Gerechtigkeit" als Markenkern der Partei zu stärken. Der Leitspruch Kurt Becks: "Nah bei den Menschen" sei dabei der richtige Weg.
"Parteihistoriker" Hubertus Hensel aus Kirchen, zugleich Vorsitzender des dortigen Heimatvereins, hatte den Abend mit einem Vortrag über die Geschichte der SPD im Kreis Altenkirchen eingeleitet. Dabei waren die Anfänge für die Partei in der heimischen Region alles andere als leicht, wie Hensel auf ebenso informative wie humorvolle Weise zu berichten wusste.
Manch einer im Saal war dann auch froh, dass die Zeiten, als Sozialdemokraten noch aus den Sälen verwiesen oder sogar Schläge angedroht wurden, längst der Vergangenheit angehören.
Offiziell beurkunden lässt sich die exakte Gründung des SPD-Kreisverbandes heute nicht mehr, erläuterte Hensel. Die Indizien sprechen jedoch für das Jahr 1921. Für diesen Zeitpunkt lässt sich auch erstmals eine SPD-Fraktion im Kreistag belegen. Hamm an der Sieg hatten die Genossen nicht ohne Hintergrund als Ort ihrer 90. Geburtstagsfeier gewählt, war hier doch der erste SPD-Ortsverein nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet worden.
Der Herbstempfang bot auch in diesem Jahr wieder einen würdigen Rahmen zur Ehrung verdienter Mitglieder aus den SPD-Ortsvereinen im Kreis. Eine Urkunde und ein Buchgeschenk erhielten (in Klammern der jeweilige Ortsverein):
Ulf Imhäuser (Altenkirchen), Dieter Czichy und Erwin Rickert (beide Betzdorf), Jutta Hermann (Friesenhagen), Rosemarie Furthner (Hamm), Erika Düber und Matthias Herrmann (beide Herdorf), Anne-Dore Frank (Wallmenroth) und Eda Jahns (Wissen).
Eda Jahns wurde außerdem vom Vorsitzenden der Wissener SPD, Thorsten Wehner, für ihre 40-jährige Mitgliedschaft und ihre Leistungen für die Partei mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.
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