Kunstrasen-Spielfeld im Wissener Stadion: "Gemeinsam auf den Weg machen"
Von Katharina Behner
In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Verbandsgemeinde Wissen Anfang August wurde die Thematik rund um die Entwicklung der Sportstätten aufgegriffen. Eine zentrale Sportanlage mit Kunstrasen ist das Ziel. Um dies zu realisieren, fehlen der Verbandsgemeinde jedoch die finanziellen Mittel, daher kann dies nur in Gemeinschaft gelingen.
Wissen. "Es gilt, die sportliche Infrastruktur am Leben zu erhalten", so Bürgermeister Berno Neuhoff zum Thema der Sportstättenentwicklung in der VG. Insbesondere ging es um die Entwicklung des Dr. Grosse-Sieg-Stadions in Wissen, allgemein bekannt als Zentrale Sportanlage (ZSPA), für die die VG zuständig ist. Die übrigen Sportplätze in der VG befinden sich im Eigentum der jeweiligen Gemeinde. Mitte 2022 hatte der Haupt- und Finanzausschuss bereits über eine Fortentwicklung der Anlagen auf Basis des Sportplatzentwicklungskonzeptes beraten. Das Konzept wurde vom Institut für Sportstättenentwicklung in Trier (ISE) erstellt.
Das Ziel: Eine ZSPA mit Kunstrasenplatz
Nach damaligen Beratungen wurde beschlossen, hinsichtlich der ZSPA Investitionsbedarfe zu ermitteln. Zur Sprache kamen mögliche Planungen für Multifunktionsbereiche für den Breiten- und Schulsport. Auch sah man eine mögliche Umwandlung des vorhandenen Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz.
Außer Frage ließ Neuhoff auch auf der jüngsten Sitzung, dass der derzeitige Hartplatz der ZSPA für die Rheinlandliga "nicht gut" sei. Es sei ein überalterter Platz mit einer ebenso überalterten Flutlichtanlage. Wissen sei im weiten Rund die einzige VG ohne Kunstrasen, was zur Folge habe, dass etwa die Jugendspiele abwanderten. Leider sei in den letzten 20 Jahren eine gemeinsame Entwicklung hierzu nicht geschaffen worden, wenngleich vieles andere sich entwickelte. Dazu nannte er etwa das Siegtalbad und das Kulturwerk. Lediglich in Birken-Honigsessen gibt es ein Kunstrasen-Kleinspielfeld.
Unumstritten bleibe jedoch, dass der VG ein Kunstrasenplatz fehle. Wie Neuhoff verdeutlichte, sei das Ziel nach wie vor eine zentrale Sportanlage mit Kunstrasen in der VG zu haben. Diese solle von allen Sportvereinen der VG gleichberechtigt genutzt werden können, auch in den Wintermonaten.
Finanzielle Mittel fehlen
Doch der VG Wissen fehlen die finanziellen Mittel zur Umsetzung. Schon 2022 hatte Neuhoff daran keinen Zweifel gelassen. Fördergelder auf Kreis- und Landesebene sähen "nicht gut" aus. Nach kürzlicher Mitteilung aus dem zuständigen Bundes-Projektbüro existieren aktuell keine Förderprogramme auf Bundesebene. Untätigkeit kann der VG allerdings nicht vorgeworfen werden. Denn hinsichtlich der Finanzierungen reichte diese schon 2020 einen Plan für eine mögliche Bundesförderung ein. Der wurde allerdings seitens des Projektträgers abgelehnt. Den Zuschlag erhielt damals die SG Betzdorf.
Es gehe darum, einen Weg zu finden, die ZSPA, die laut ISE derzeit keine wirklich echte ZSPA sei, zu erhalten und zu verbessern. "Das ist kein leichter Weg, viele müssen mitmachen und zusammenstehen", damit eine Perspektive für die sportliche Jugend und alle anderen am Sport Interessierten gefunden werden könne. "Die sportliche Infrastruktur muss am Leben erhalten werden." so Neuhoffs Worte.
Wie bereits 2022 ins Visier genommen, ist es dazu unter anderem erforderlich, den bestehenden Vertrag zwischen der VG und dem VfB Wissen anzupassen. Der aus dem Jahr 1980 stammende Vertrag räumt dem VfB Wissen bis heute bevorzugte Nutzungsrechte der ZSPA ein. Bisher konnte sich dazu jedoch nicht verständigt werden, so die Information des Bürgermeisters. "Der VfB wird aufgrund seiner Größe und Jugendarbeit immer eine zentrale Rolle spielen", jedoch müssten die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nun sind für Ende September Gespräche mit dem Vorstand des VfB unter Moderation der ISE geplant.
Hin zum Kunstrasenplatz: Wie kann es weitergehen?
Neuhoff ist guter Dinge, dass die Gespräche gut verlaufen werden. Im nächsten Schritt werden alle Sportvereine der VG "auf Augenhöhe" an einem Tisch gesehen, um einen fiktiven Plan für eine Belegung aller zu schaffen. Dabei soll es auch darum gehen, mögliche Finanzierungsmodelle für ein Kunstrasenfeld zu finden. Die Gedanken gehen hier von Eigenleistung und Ehrenamt bis hin zu Sponsoren, Fundraising oder Einbindung von Stiftungen, um das Ziel gegebenenfalls auch ohne öffentliche Förderung zu erreichen.
Als ein gutes Beispiel für mögliche Finanzierungsmodelle nannte Neuhoff den für den 22. September anberaumten Sponsorenlauf der Wissener Schulen unter dem Motto "Spiel, Spaß, Sport - Mit uns in Wissen läuft's". Rund 500 Viert-, Fünft- und Sechstklässler werden für das Projekt "Kleinspielfeld" am Stadion in Wissen starten. Wir berichteten hier. (KathaBe)
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