Pressemitteilung vom 15.08.2023
Examensfeier als Bekenntnis zum Gesundheitsstandort Kirchen
Seit 71 Jahren werden in Kirchen Fachkräfte in der Pflege ausgebildet, rund 1.400 Frauen und Männer dürften in dieser Zeit ihr Examen gemacht haben. Es gab gute Zeiten, es gab es schlechte Zeiten, doch nie zuvor gab es derartige Rahmenbedingungen und Begleiterscheinungen.
Kirchen. Erstmals absolvierte an der Schule für Pflegeberufe ein kompletter Kurs die neue generalistische Ausbildung mit zusätzlichen Vertiefungen. 24 nun ehemalige Azubis dürfen sich künftig Pflegefachfrau und Pflegefachmann nennen. Die Herausforderungen in diesen drei Jahren, großteils von den Einschränkungen der Pandemie begleitet, wurden mit Bravour gemeistert. Und als vor einigen Tagen die letzte Prüfung ins Haus stand, flatterte auch noch die Nachricht von der Insolvenz in Eigenverwaltung der DRK-Krankenhausgesellschaft ins Haus.
Doch die Examensfeier in den Räumen der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde an der Austraße erlebte alles andere als eine gedrückte Stimmung. Im Gegenteil: Nicht nur die Freude über das erreichte Ziel war unverfälscht und riesengroß, es war zugleich ein deutliches Bekenntnis zum Gesundheitsstandort Kirchen. Zehn der Pflegefachkräfte werden in den Dienst des DRK-Krankenhauses wechseln. Nicht nur die Schule sendet damit ein klares Signal an die Öffentlichkeit. "Ich habe an einem Tag drei Bewerbungen auf den Tisch bekommen", berichtete Pflegedirektorin Michaela Meinhardt. Sie sei der festen Überzeugung, dass das jetzt eingeleitete Verfahren die Chance biete, sich neu zu sortieren. An die Adresse der neuen Kollegen gerichtet, sagte sie: "Und wir sind froh, dass sie bei uns bleiben."
Schulleiterin Karola Jockel freute sich in ihrer Begrüßung, in viele glückliche und lachende Gesichter schauen zu können. Gesichter, die zu Beginn der Ausbildung hinter Masken verborgen waren. Die generalistische Ausbildung habe nicht nur die Azubis, sondern auch die Lehrkräfte vor große Herausforderungen gestellt. "Wir haben es gemeinsam geschafft, sie mit einem guten Grundwissen auszustatten", sagte Jockel. Das gelte auch für die externen Auszubildenden, unter anderem von Pflegediensten und Altenheimen, die in Kirchen die Schulbank gedrückt hätten. Sorgen um ihre berufliche Existenz müssen sich die Absolventen nach Ansicht der Schulleiterin nicht machen: "Ihr Beruf ist zu 150 Prozent krisensicher."
Margit Surwehme, Vorsitzende des Prüfungsausschusses, betonte die Bedeutung des lebenslangen Lernens: "Es endet nicht hier." Schließlich brauche man auch Praxisanleiter und Lehrkräfte. "Seien Sie offen für Neues", ergänzte auch Michaela Meinhardt. Von der Alice-Schwesternschaft (Mainz) als Trägerin der Ausbildung war die stellvertretende Vorsitzende Corinna Kronsteiner-Buschmann nach Kirchen gekommen. Ihr Rat an die Pflegefachleute: "Auch wenn Zweifel aufkommen, verlassen sie sich stets auf ihr Können. Seien sie stolz auf ihren Beruf." Von Kursleitrein Anna Maria Sauer wurde abschließend der große Zusammenhalt unter den Auszubildenden hervorgehoben. Wie ein roter Faden zog sich dabei durch die Grußworte, dass dieses Examen zum "schönsten Beruf auf der Welt" befähige.
Dass dieser Kurs wirklich eine echte Gemeinschaft war, verdeutlichten die kurzen Einblicke von Laura Schneider und Timo Sgodda. Letzterem wurde noch eine besondere Auszeichnung zuteil: Er wurde als Prüfungsbester von Corinna Kronsteiner-Buschmann und Karola Jockel geehrt. Und wem dankt man in so einem Fall? Ganz klar: Mama und Papa! Der würdige Schlusspunkt unter eine Examensfeier mit einer "Jetzt-erst-recht"-Botschaft. (PM)
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