Baumaßnahme Holschbacher Straße in Wissen: Schulbeginn als Feuerprobe für die Umleitung
Von Katharina Behner
Feuerprobe für die Umleitungsstrecke in der Wissener Hermannstraße: Sie dient während der Bauphase der Holschbacher Straße als Umleitungsstrecke und mit Schulbeginn rollen dort eine Vielzahl von Bussen. Wie der erste Tag hinsichtlich dessen angelaufen ist, da gehen die Meinungen auseinander. Im unteren Teil der Holschbacher Straße laufen gerade die Kanalbauarbeiten.
Wissen. Mit Beginn der Sommerferien hat die Straßenbaumaßnahme Holschbacher Straße/K66 begonnen. Hierbei handelt es sich um eine der größten Baumaßnahmen im Kreis und ein durchaus komplexes Projekt. Nicht zuletzt wegen der Schulen, die am Alserberg ansässig sind. In den vorangegangenen Wochen hat sich auf der Baustelle selbst alles eingespielt. Nach Information von Christian Willwacher (Strassenmeisterei Altenkirchen) und Bernhard Reuber (Örtliche Bauüberwachung im Auftrag des LBM) laufen derzeit in der Hauptsache die Kanalbauarbeiten im Auftrag der Verbandsgemeindewerke. Ab Kreuzung der Stadionstraße wird hierfür in der Holschbacher Straße den Alserberg bergauf gearbeitet. Bislang laufe alles gut, so die beiden Fachleute am Montag (4. September), wenn auch aufgrund des felsigen Untergrundes die Felsfräse häufig zum Einsatz komme.
Auch das Zusammenspiel mit den Anwohnern laufe prima. Zumal die bauausführende Firma Schmidt dafür bekannt sei, mit den Anwohnern stets für einen reibungslosen Ablauf im Gespräch zu sein. Etwa, wenn es um Zufahrten zu den Grundstücken geht.
Perfektes Chaos in der Hermannstraße?
Mehr Probleme sahen nicht zuletzt die Anwohner der Hermannstraße, insbesondere mit Schulbeginn. Die Hermannstraße dient als Umleitungsstrecke auch für die Busse, die die verschiedenen Schulen auf dem Alserberg anfahren. Insgesamt sind das rund 60 Busse an Schultagen, die die Hermannstraße während des ersten Bauabschnitts der Holschbacher Straße (Kreuzungsbereich zur Stadionstraße bis zum Abzweig Pirzenthaler Straße) passieren müssen. Mit Schulbeginn (4. September) nach den Sommerferien kann man hier durchaus von einer Feuerprobe sprechen.
Und diese Feuerprobe wird durchaus kontrovers diskutiert und bewertet. Schon am Morgen war in sozialen Netzwerken vom "perfekten Chaos in der Hermannstraße" zu lesen. Anwohner hätten teils längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um überhaupt aus ihren Ausfahrten zu kommen und auch Elterntaxis seien gesichtet worden.
Anwohner Andreas Neuhoff berichtet, dass die Einsicht seitens der Anwohner durchaus gegeben sei, dass der Verkehr ja irgendwo herrollen müsse und es auch gut sei, dass die Holschbacher Straße ausgebaut werde. Doch es gibt Punkte, die ihn stören. So etwa, dass in der Umleitung zu schnell gefahren werde. An die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h hielte sich kaum einer. Auch die Busse teilweise nicht. Insbesondere werde Gas gegeben, wenn die Fahrenden die grüne Ampel etwa ab Höhe der Lenzstraße erkennen könnten, was zusätzlich zur Lärmbelästigung führe.
Bitte keine "Elterntaxis"!
Zum Schulbeginn habe sich der Verkehr bis zur Lenzstraße, die leider oft als Abkürzung genutzt werde, zurückgestaut. Es sei sehr voll gewesen. Auch Neuhoff berichtet von "Elterntaxis" mit Kindern. Insgesamt hätte er erwartet, dass gerade zum Thema Geschwindigkeit und Abkürzung über die Lenzstraße mehr Kontrollen durchgeführt würden. "Vielleicht kann auch ein Geschwindigkeitsmessgerät mit Anzeige eine Hilfe sein", so seine Idee.
Demgegenüber lässt eine weitere Nutzerin der sozialen Netzwerke verlauten, dass sie die Situation schlimmer erwartet hätte, als sie am ersten Schultag gewesen sei. An Christian Willwacher und auch Bernhard Reuber sind bis dato keine Beschwerden zur Situation herangetragen worden. Vielmehr habe man in Sachen Verkehr nach Einrichtung der Baustelle nochmals nachjustiert und etwa die Beschilderungen angepasst. Auch seien weitere Probefahrten mit Bussen zur Optimierung in Zusammenarbeit mit Westerwaldbus durchgeführt worden.
Dennoch versucht auch Willwacher nochmal den Appell, unbedingt den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen und auf Fahrten mit "Elterntaxis" auf den Alserberg zu verzichten.
Seitens der Schulen war hierzu bereits vor den Sommerferien eine Information an alle Eltern verteilt worden. Wie Katja Weidt, Schulleiterin des Kopernikus-Gymnasium, zum ersten Schultag berichtet "lief alles reibungslos". Die Busse seien alle pünktlich angekommen und Elterntaxis habe sie bis auf begründete Ausnahmen keine beobachten können. Die Planungen zu der Baumaßnahme findet sie hinsichtlich des Schülerverkehrs optimal.
Bernhard Reuber gibt zu Bedenken, dass sich natürlich mit der Baumaßnahme der Verkehr mit seinen Auswirkungen, etwa Wartezeiten, letztendlich komplett auf die Hermannstraße verschoben habe. Christian Willwacher fügt an: "Gerade innerörtliche Baustellen" seien grundsätzlich hinsichtlich verschiedener Rahmenbedingungen herausfordernder als außerörtliche. Willwacher geht davon aus, dass sich auch der Schulverkehr innerhalb kurzer Zeit einspielt und damit auch weniger Eltern den Alserberg zu den Schulen anfahren, um ihre Kinder persönlich dort hinzubringen. (KathaBe)
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