18 Millionen für Modernisierung des Waldbröler Krankenhauses
Eine dicke Aufbauspritze gab es kürzlich für das Kreiskrankenhaus in Waldbröl. 18 Millionen werden in eine Modernisierung des auch für die Patienten in den Anrainer-Kommunen des Landkreises Altenkirchen und des Rhein-Sieg-Kreises wichtigen Krankenhauses gesteckt. Die Klinikum Oberberg GmbH freut sich über den Zusammenhalt der kommunalen Familie.
Waldbröl. "Es geht aufwärts", freute sich der Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum Oberberg GmbH, Landrat Hagen Jobi, kürzlich die Öffentlichkeit über
Investitionen in Höhe von 18 Millionen Euro für die Modernisierung des
Kreiskrankenhauses Waldbröl informierte.
"Das Kreiskrankenhaus Waldbröl ist ein angeschlagener Patient, der jetzt die notwendigen Aufbauspritzen bekommt“, sagte Jobi, der gemeinsam mit den Geschäftsführern und dem Bürgermeister der Stadt Waldbröl, Peter Koester, die Modernisierung des kompletten Bettenhauses, den Austausch sämtlicher Fenster sowie die Fassadensanierung ankündigte.
Fünf Millionen Euro investiert das Krankenhaus bereits in die Einrichtung einer
interdisziplinären Notaufnahme mit Aufnahmestation und Funktionsdiagnostik. "Ein
deutlicheres Bekenntnis zum Standort Waldbröl als die Gesamtinvestition von
23 Millionen Euro gibt es nicht", sagte Joachim Finklenburg, Hauptgeschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH. Er freue sich, dass alle Gesellschafter und Aufsichtsräte in ihrer Sitzung am Dienstag der Modernisierung des Bettenhauses zugestimmt hätten. "Die kommunale Familie steht geschlossen hinter dem Kreiskrankenhaus Waldbröl", bekräftigte Landrat Hagen Jobi.
"Wir werden die Patientenzimmer von Grund auf sanieren – und zwar von der Decke bis zum Fußboden", sagte Finklenburg. "Die Zimmer bekommen neue Fenster und Türen,
neue Einbauschränke, Fußbodenbeläge und neue sanitäre Einrichtungen." Die
vorhandenen Metallfenster werden in den Patientenzimmern gegen mehrfach
Isolierverglasung in einer Holz-/Alukonstruktion ausgetauscht.
"Der Austausch der Fenster wird durch die wärmetechnische Sanierung der Fassade ergänzt“, erklärte Finklenburg. Eine neue Wärmedämmverputzfassade wird für die bessere Isolierung des Gebäudes sorgen. Auf den Stationen entstehen nicht nur rundum erneuerte Zimmer, auch die Schwesternstützpunkte werden umgebaut, die Patientenrufanlage wird modernisiert und der Brandschutz verbessert. Die Be- und Entlüftung sowie Sanitär- und Elektroinstallationen als auch die medizinische Gasversorgung werden erneuert.
Finklenburg: "Die Stationen werden heller und freundlicher durch den Einsatz
entsprechender Materialien und durch eine neue Lichtgestaltung".
"Das Krankenhaus ist in die Jahre gekommen", sagte der Geschäftsführer des
Kreiskrankenhauses Waldbröl, Magnus Kriesten. Die Modernisierung sei längst
überfällig, sind sich die beiden Geschäftsführer Finklenburg und Kriesten einig.
Monatelange Verhandlungen seien dem Beschluss, 18 Millionen Euro zu investieren,
vorausgegangen. Während die energetische Sanierung in Höhe von rund vier Millionen
Euro über ein gefördertes Darlehen der KfW-Bank finanziert werden kann, muss die
Modernisierung im Innern des Gebäudes über einen Kredit finanziert werden.
"Während das Geld in vier bis fünf Jahren verbaut sein wird, muss das Krankenhaus die Investitionen über 25 Jahre abtragen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Von den besseren Arbeitsbedingungen werden neben Ärzten und Pflegepersonal vor allem auch die Patienten profitieren. Auf der zweiten bis vierten Etage bleiben die Stationen für die sieben Fachabteilungen des Krankenhauses bestehen, während die Geschosse fünf und sechs für die Psychiatrie umgebaut werden.
Teil des Zukunftskonzeptes für den Standort Waldbröl ist die Verlagerung von 45 vollstationären und 15 teilstationären psychiatrischen Betten von Gummersbach in den Kreissüden. "Wir hoffen, dass wir Ende des Jahres noch mit
der ambulanten und teilstationären Versorgung psychiatrischer Patienten in Waldbröl starten können", sagte Finklenburg. Doch noch warte er auf das Ergebnis des regionalen Planungskonzeptes, an dem das Land derzeit arbeite.
"Parallel läuft auch die personelle Weiterentwicklung", ergänzte Kriesten. Der Ausbau der hohen Kompetenz des Waldbröler Kreiskrankenhauses als Gefäßzentrum ist ihm ein zentrales Anliegen. Mit der Einstellung eines neuen Gefäßchirurgen baut das Kreiskrankenhaus Waldbröl seine Spezialisierung als Gefäßzentrum weiter aus.
Nachdem das Kreiskrankenhaus die Versorgung der Patienten im April bereits mit dem
Aufbau einer angiologischen Fachabteilung weiter verbessert hat, wird zum 1. Oktober ein neuer Chefarzt für Gefäßchirurgie in Waldbröl eingestellt (der AK-Kurier berichtete.
"Nachdem über 20 Jahre nicht in das Kreiskrankenhaus Waldbröl investiert wurde, ist uns die Verbesserung der Situation sehr wichtig. Diesen Weg gehen wir seit der
Holdinggründung vor vier Jahren und verfolgen ihn konsequent weiter", betonte
Hauptgeschäftsführer Finklenburg. "Gute Mitarbeiter brauchen ein gutes Arbeitsumfeld, und die Patienten brauchen eine angenehme Atmosphäre, um gesund zu werden".