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Nachricht vom 07.09.2023    

Oldtimer flott gemacht: 60 Jahre alter "NSU Sport Prinz" erstrahlt in neuem Glanz

Von Katharina Behner

Was Oldtimerliebhaber verbindet, ist die Leidenschaft für alte Fahrzeuge. So auch bei Friedhelm Heck und Sohn Manuel aus Katzwinkel. Die beiden schwärmen für ihren "NSU Sport Prinz", den sie in rund drei Jahren restauriert haben. Schon als Zwölfjähriger verliebte sich Heck in dieses besondere Auto. 1975 kaufte er das Schätzchen für 100 Deutsche Mark.

Vater und Sohn Heck aus Katzwinkel restaurierten ihren heute 60 Jahre alten NSU Sport Prinz mit Leidenschaft. (Foto: KathaBe)

Katzwinkel. Begeistert zeigen Friedhelm und Sohn Manuel Heck aus Katzwinkel ihren in liebevoller Klein- und Feinarbeit restaurierten "NSU Sport Prinz". Pure Leidenschaft versprühen die beiden Oldtimerliebhaber für das heute wieder schmucke Stück, was ein paar Jährchen auf seine Restaurierung warten musste. Stand es doch 45 Jahre fast unangetastet in der Garage. Im Mai 2020, während der Pandemie, wurde der NSU wieder hervorgezaubert. Bereits im Jahr 1975 hatte der heute 72-jährige Friedhelm Heck das Fahrzeug gekauft.

Quasi "verliebt" habe er sich in das tolle Auto aber schon mit jungen zwölf Jahren. Heck, der damals in Wehbach wohnte, hatte das Schmuckstück zum ersten Mal vor der Gaststätte "Hüttenschenke", die es auch damals schon gab, gesehen. Auch kann sich Heck daran erinnern, dass das schicke Fahrzeug, dessen Besitzer als Kranführer bei der damaligen Friedrichshütte in Wehbach arbeitete, immer wieder vor der ehemaligen Badeanstalt in Wehbach gestanden hatte. Schon damals wuchs in Heck der sehnliche Wunsch heran, genau diesen "NSU Sport Prinz" einmal sein Eigen zu nennen.

Schnäppchen für 100 Deutsche Mark
So sollte es auch kommen. Als 25-Jähriger hat er dann das Fahrzeug 1975 gekauft. Und das für eben einmal 100 Deutsche Mark. Seine Liebe zu Fahrzeugen wurde aber nicht nur hinsichtlich des NSU deutlich. Denn Heck arbeitete seit genau diesem Jahr als KFZ-Meister beim Autohaus Schneider in Weidenau und von 2000 bis 2012 im neu entstandenen Audi-Zentrum in Siegen. Als gelernter KFZler wollte er den total durchgerosteten Wagen wieder restaurieren.

Bis es dazu kam, musste das gute Stück rund 45 Jahre quasi unangetastet in der Garage stehen. Zwar hatte Heck schon nach dem Kauf angefangen, den Wagen mit kleineren Schweißarbeiten herzurichten. Doch erst einmal wurden andere Dinge in Hecks Leben wichtiger. Da kam die Familie, der Hausbau und politisches Engagement und der NSU Sport Prinz musste warten, berichtet Heck.

Heute so schmuck wie früher
Das Warten hat sich allerdings gelohnt. 2020 sollte es endlich soweit sein. Während der Pandemie machten sich Vater und Sohn ran an das Fahrzeug aus dem Baujahr 1963. Das Schätzchen feiert in diesem Jahr damit quasi nicht nur seine "Wiederauferstehung" sondern auch seinen 60. Geburtstag. Gebaut wurde das Automodel NSU Sport Prinz von der NSU Motorenwerken AG übrigens in verschiedenen Varianten von 1959 bis 1967. Das Model der Hecks hat 30 PS, 600 Kubik Hubraum und ist ein Zweizylinder.

In den letzten drei Jahren wurde an vielen Tagen von morgens bis abends gebastelt und mit Hingabe geschraubt und restauriert. "Einmal angefangen, dann gibt es kein Zurück", schwärmt Heck. Besonders freuen sich die beiden Oldtimer-Freunde, dass an ihrem NSU Sport Prinz "alles Original" ist. Selbst die Felgen und das Nummernschild ist ebenfalls noch das gleiche, wie zu seiner Erstanmeldung vor 60 Jahren. Getauscht wurden lediglich Verschleißteile wie Bremsen, Leitungen, Elektrik, Dichtungen und Räder.



Stundenlanges Stöbern im Internet führte auf der Suche nach Ersatzteilen zum Erfolg. "Das einzige was was noch fehlt, ist ein Original-Aschenbecher", grübelt Vater Heck. Den konnten die beiden Bastler bisher nicht finden, hoffen aber immer noch darauf, dass sich irgendwann auch dieses Teil finden lässt. Denn schließlich soll der NSU Sport Prinz ja komplett sein.

Noch mehr alte Schätzchen bei Hecks
Als Höchstgeschwindigkeit sind im Fahrzeugbrief 131 Kilometern pro Stunde angegeben. Die muss der "Porsche des kleinen Mannes", wie der heutige Oldtimer auch genannt wurde und mit gelaufenen rund 52.000 Kilometern nicht mehr fahren. Eher sind Vater und Sohn nach der Restaurierung zu beschaulichen kleinen Ausflugsfahrten rund um Katzwinkel unterwegs und genießen die Seele des Fahrzeugs sowie den Flair der alten Zeiten. Manchmal besuchen sie mit dem seit Juli wieder angemeldeten Fahrzeug auch Oldtimer-Treffen. Zuletzt das kürzlich statt gefundene in Birken-Honigsessen. Dass der restaurierte NSU Sport Prinz immer wieder viele begeisterte Blicke auf sich zieht, freut die beiden Katzwinkeler besonders.

Übrigens konnten die Hecks genau zu diesem Oldtimer-Treffen auch einen Preis abräumen. Zwar nicht mit dem Auto, aber mit ihrem "NSU 301T". Ein Motorrad aus dem Jahr 1929, welches als ältestes motorisiertes Zweirad ausgestellt und daher einen Gewinn wert war. Die Liebe von Sohn Manuel zu den alten Fahrzeugen, könnte übrigens genau hier begründet sein, berichtet Friedhelm Heck. Als sein Sohn gerade mal sieben Jahre alt war, hatte Heck das Motorrad um einen Sozius erweitert und jeden Sonntag unternahmen die beiden Ausflugsfahrten ins große weite Rund. Erinnern kann sich Manuel noch gut. Große Freude herrschte immer, wenn es hieß: "Komm, wir drehen eine Runde!"

Übrigens haben die Hecks noch mehr Schätzchen in ihrer Garage stehen. So auch einen alten VW-Bus T2 mit Baujahr 1971. Mit dem heute 45 Jahre alten Büschen fuhr die Familie früher immer in Urlaub. Nun wartet auch dieser Oldtimer darauf, wieder richtig flott gemacht zu werden. (KathaBe)


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