Pressemitteilung vom 08.09.2023
Hunger bekämpfen und Kürzungen verhindern: Weltladen Betzdorf schreibt an Bundestagsabgeordnete
Der Weltladen Betzdorf kritisiert heftig die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt im Bereich des Entwicklungsministeriums und des Außenministeriums für humanitäre Hilfe. "Ein absolut falsches Signal", so die Mitarbeiter des Weltladens. Sie haben die heimischen Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (CDU), Martin Diedenhofen (SPD) und Sandra Weeser (FDP) angeschrieben.
Betzdorf. Sie sollen sich im Bundestag dafür einsetzen, dass diese geplanten Kürzungen nicht umgesetzt werden. Noch ist das im Rahmen der Beratungen möglich. In dieser Woche wird der Haushalt 2024 im Bundestag eingebracht. Am Freitag, 8. September, wird der Etat mit seinen 25 Einzelplänen erstmals beraten.
So soll der Etat des Entwicklungsministeriums um 640 Millionen Euro schrumpfen. Die humanitäre Hilfe, angesiedelt im Auswärtigen Amt, soll sogar um eine Milliarde Euro gekürzt werden. "Angesichts des wieder zunehmenden Hungers in der Welt", so der Weltladen Betzdorf, "sind das die politisch falschen Entscheidungen". Denn laut der Vereinten Nationen (UN) hungern weltweit 735 Millionen Menschen. Im Jahr 2019 waren es noch 613 Millionen. Die internationale Gemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den Hunger bis 2030 vollständig zu besiegen. Die Vorgaben im Etat des Bundes für 2024 weisen da aber genau in die falsche Richtung, um diesem Ziel bis 2030 wenigsten noch näherzukommen.
Für die Mitglieder des Weltladens ist es aber auch besonders wichtig, dass jeder Einzelne mit seinem Handel zu einer besseren Welt beitragen kann. Gerade die Menschen am Anfang der Lieferketten gehören häufig zu den Verlierern der Globalisierung und des weltweiten Profitstrebens. Ob Textilarbeiterinnen in Bangladesch, Kaffeebauern in Honduras oder Milchbauern in Deutschland - gerade diejenigen, die die Produkte unseres Alltags anbauen und herstellen, leiden unter niedrigen Weltmarktpreisen, sehr schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung.
Im Bereich der Weltläden und des fairen Handels dagegen gibt es für die Produzenten langfristige Abnahmegarantien und Zahlung von Preisen, die über dem Weltmarktniveau liegen. So wird zum Beispiel auch ausbeuterische Kinderarbeit verhindert. Fairer Handel fördert ebenso den ökologischen Landbau und naturverträgliche Produktionsweisen. So arbeiten Weltläden und ihre Kunden mit an einer nachhaltigen, gerechten und dadurch friedfertigen Welt.
Und wenn die Menschen vor Ort von ihrer Arbeit leben können und Zukunftsaussichten haben, so verhindert das auch Flüchtlingsströme. (PM)
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