Arno Strobels neuer Thriller: Eine Wohnmobil-Tour mit dramatischem Ende
Am 3. September präsentierte der mehrfache Spiegel-Bestsellerautor Arno Strobel in der Buchhandlung Reuffel in Koblenz im Rahmen des Veranstaltungsprogramms „Literatur live“ vor ausverkauftem Haus seinen neuen Thriller "Der Trip".
Koblenz. Die Veranstaltung – geplant als „Lesen mit Aussicht“ im Innenhof vom Fort Konstantin mit einem grandiosen Blick über die Dächer Koblenz - musste (aufgrund der unklaren Wetterdiagnose) kurzfristig in das „Mutterhaus“ der Buchhandlung Reuffel verlegt werden.
Nach Begrüßung durch einen der Auszubildenden der Buchhandlung (ein Lob an Chantal Holzknecht, jungen Menschen bereits früh „eine Bühne zu bieten“) hatte Strobel mit seinem gewinnenden Lächeln den Zuhörerkreis schnell „im Griff“ – der Mann ist Profi, nicht nur was das Schreiben spannender Thriller betrifft.
Mit wachsamen Augen - stets freundlich lächelnd den Blickkontakt zu seinem Publikum suchend - pendelt Strobel geschickt zwischen real Erlebtem und seiner „grausamen“ Fantasie. Nachdem Strobel die Idee für seinen Thriller (bei der Hochzeitsreise mit Nina muss das Wohnmobil nach einem Wildunfall in einer einsamen Gegend in Frankreich in der Nacht abgeschleppt werden) verraten hat, liest er Textpassagen aus DER TRIP. Die letzten Zeilen erzeugen Gänsehautfeeling und wecken die Neugierde, denn man würde gerne wissen, was die Männer auf dem Hof des Abschleppunternehmens mitten in der Nacht „im Schilde führen“.
Aber Strobel weiß genau, wie man auch bei Lesungen das Publikum begeistert und an welcher Stelle er den Text beiseitelegt, um die Spannung auf einem hohen Niveau zu halten. Der Erfolgsautor pendelt geschickt zwischen der Schilderung wahrer Ereignisse und dem Erleben seiner Protagonisten. Er stellt seine Romanfigur Evelyn vor, deren Bruder nach dem Abschleppen seines defekten Wohnmobils spurlos verschwunden ist. Zwei Jahre später wird die forensische Psychologin um ihre Unterstützung bei den Ermittlungen in einer mysteriösen Mordserie gebeten: ein Unbekannter tötet – scheinbar wahllos – Menschen auf Campingplätzen. Als die Ermittler ein Phantombild erstellen und es Evelyn vorlegen, traut sie ihren Augen nicht und die Vergangenheit ist gegenwärtig wie nie zuvor.
Strobel bindet nach der „Lesezeit“ seinen Zuhörerkreis geschickt durch Fragen mit ein, verteilt bei richtigen Antworten „Arno-Strobel-Tassen“ und zum Schluss eine kleine Kühlbox für eine Zuhörerin, die sich an den nur einmal genannten Namen des Kommissars erinnern kann. Die neunzig Minuten vergehen „wie im Flug“.
Einen Tag zuvor hatte Strobel sein Wohnmobil vor dem „Mutterhaus“ der Firma Reuffel abgestellt und auf dem Campingplatz in Neuendorf übernachtet. Strobel ist ein Autor „zum Anfassen“ der bewusst die Nähe zu seinem Publikum sucht, in unserem Bundesland kennen alle den Begriff „nah bei de Leut!“.
Ich treffe das Ehepaar abends auf dem Campingplatz. Wir grillen, plaudern und Nina Strobel erklärt beiläufig, dass Peter Maffays Frau ein großer Fan von Arno sei und die beiden Paare sich erst kürzlich beim Soundcheck vor einem Konzert des inzwischen legendären Musikers getroffen haben. Sie zeigt mir einen Instagram-Post von Maffay, der ein noch druckwarmes Exemplar von DER TRIP in der Hand hält und kommentiert: „Sehr spannend! Für alle Camper und die, die es nach der Lektüre des Buches nicht mehr sein wollen.“ Ich das Buch empfehle Strobels neuen Thriller nicht nur Campingbegeisterten und Wohnmobilfahrer, sondern DER TRIP ist „ein Muss“ für alle Freunde spannender Psychothriller, aber keinesfalls eine Lektüre für schwache Nerven.
Arno Strobel DER TRIP, Fischer-Verlag, ISBN978-3-596-70802-4. Taschenbuch 16,99 Euro (PM)
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