Vier Schafe in Mehren gerissen: War es ein Wolf?
Am Freitag (8. September) machte der Schafbesitzer Reinhard Kramer in Mehren eine schreckliche Entdeckung. Vier Schafe wurden über Nacht gerissen. Fest steht nach einer ersten Begutachtung, dass es sich um einen großen Beutegreifer gehandelt hat. Ob es ein Wolf war, wird eine DANN-Analyse zeigen.
Mehren. Es ist ein Schock für alle Tierbesitzer, wenn man nichts ahnend zu seinen Tieren kommt und statt friedlich grasender Schafe ein Schlachtfeld vorfindet. So erging es in der vergangenen Woche Reinhard Kramer, als am Morgen zur Weide kam. Wolfssicher eingezäunt sollten seine Tiere sein, geschützt durch einen 1,20 Meter hohen Weidezaun mit Doppellitze, welcher auf 8.000 Volt eingestellt war. Ein Überklettern hätte dies verhindern sollen, so sagt man. Nach einem Riss vor exakt zwei Jahren, welcher nachweislich durch einen Wolf ausgeführt wurde (Rüde GW1896), hat Kramer alles dafür getan, seine Tiere bestmöglich zu schützen, damit er einen solchen Schock nicht noch einmal erleben muss. Für ihn steht daher fest, dass es sich auch dieses Mal wieder um einen Wolf gehandelt haben muss.
Ob es ein Wolf war, welcher die vier Schafe tötete, oder ob es sich um einen anderen Beutegreifer wie einen Hund gehandelt hat, wird eine DNA-Analyse zeigen. Durch einen Gutachter des KLUWO (Koordinationszentrum für Luchs und Wolf) wurden bereits DNA-Proben genommen und an das Senckenberg Institut zur Analyse überstellt. Erst dann kann gesagt werden, wer die Tiere auf dem Gewissen hat. Dass ein solcher DNA-Nachweis notwendig ist, hat ein Fall in Soest im Juli gezeigt, bei dem insgesamt 38 Tiere gerissen wurden. Der Verdacht fiel auf den Wolf, allerdings zeigten die Ergebnisse, dass es sich bei dem Beutegreifer um einen Haushund gehandelt hat. Ein Fall von vielen, betrachtet man die aufgeklärten Risse, so halten sich Haushund und Wolf die Waage – eine Tatsache, die viele Tierhalter ungern hören.
Wie es der Beutegreifer geschafft hat, in die Weide in Mehren einzudringen, ist noch unklar. Ein Überklettern hätte durch den Weidezaun verhindert werden müssen, jedoch ist ein Wolf ohnehin eher ein Graber. Ob es Schwachstellen am Boden gab, die ein Eindringen unter dem Zaun hindurch ermöglichten, ist bislang ebenso unbekannt wie die Frage, um welches Tier es sich bei dem Angriff auf die Schafe gehandelt hat. Was jedoch unbestritten ist, ist die Tatsache, dass ein solches Erlebnis bei Tierhaltern und Anwohnern Spuren hinterlässt und das ganze Mitgefühl den Tierhaltern gehört.
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