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Pressemitteilung vom 16.09.2023    

Erinnerung an die Hauptorgel in der Pfarrkirche Kreuzerhöhung

Eigentlich hätte die Pfarrgemeinde Kreuzerhöhung am Freitag, dem 15. September, das 50. Weihjubiläum ihrer Hauptorgel begangen. Fans sprechen gar von dem Geburtstag einer Königin, wenn sie sich das Instrument in Erinnerung rufen. Das Schicksal wollte es anders und kurz vor dem 5ß. Jubiläum wurde die Orgel durch einen Brand zerstört. Ein Nachruf:

Archivbild. (Fotoquelle: Erzbistum Köln)

Wissen. Eigentlich hätte die Pfarrgemeinde Kreuzerhöhung am Freitag, dem 15. September, das 50. Weihjubiläum ihrer Hauptorgel begangen. Wie damals, am 15. September 1973, so hätte auch in diesem Jahr der amtierende Domorganist aus der Bistumsstadt Köln die Orgel zum Klingen gebracht. So wie sie jeder kannte, mal aufbrausend, mal leise, in fröhlichem Dur, aber auch in verhaltenem Moll. Eine Orgel, die fast 50 Jahre die Menschen in Wissen durch gute und schlechte Zeiten begleitet hat. Und Fans hatte die Orgel viele, Spielende und Hörende, weil sie in diesem tollen Raum genauso toll klang.

Leider ist die Orgel in der Brandnacht vom 10. Februar so starker Hitze ausgesetzt gewesen, dass sie zerstört wurde und in ihrer alten Form nicht mehr erklingen wird.

1793 erschuf der Orgelbauer Johann Christian Kleine aus Freckhausen ein Orgelwerk mit acht Registern für die Franziskanerkirche in Attendorn. Diese Orgel wurde bereits 1829 nach Wissen verkauft und durch Georg Wilhelm Christian Roetzel in der Pfarrkirche
aufgebaut. Das Instrument konnte aber den großen Kirchenraum mit seinen acht Registern nicht adäquat beschallen.

Darum kaufte die Pfarrei 1849 die Lettner-Orgel aus dem Wetzlarer Dom. Orgelbauer Hermann Loos aus Siegen vereinigte diese dann mit der Wissener Orgel zu einem größeren Instrument mit 29 Registern auf zwei Manualen und Pedal.



Nachdem 1888 an der Mechanik der Orgel bereits größere Umbauten vorgenommen wurden, erstellte die Orgelbaufirma Edmund Fabritius aus Kaiserswerth 1912 in der kurz zuvor erweiterten Pfarrkirche ein pneumatisches Orgelwerk mit 39 Registern. Diese war in den Nachkriegsjahren sehr störanfällig, sodass 1963 schon Planungen für einen Orgelneubau gestartet wurden.

Die Geburtsstunde einer "Königin"
Am 15. September 1973 spielte der Kölner Domorganist Prof. Josef Zimmermann das Konzert zur Orgelweihe. Pünktlich zum Patrozinium war die neue Orgel aus der Hand von Franz Breil aus Dorsten fertig geworden. Er restaurierte das alte Gehäuse von 1793, fügte ein Rückpositiv in die Emporenbrüstung ein und fertigte ein mechanisches Orgelwerk mit 32 Registern auf drei Manualen und Pedal.

2016 wurde dann noch die alte Elektrik erneuert. Dieser Umbau sollte, so will es wohl die Tragik der Geschichte, die Orgel vor Brand schützen, denn veraltete Elektrik hatte viele Orgeln in Brand gesetzt.

Es bleibt zu hoffen, dass in nächster Zeit eine zukunftsorientierte Orgel-Lösung für die Pfarrkirche gefunden wird, damit die lange Orgel(-Um)baugeschichte von 1793 in heutiger Zeit einen krönenden Abschluss findet. (PM)


Mehr dazu:   Kirche & Religion  
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