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Nachricht vom 17.09.2023    

Altenkirchen: Gruppe „Slowhand“ verneigt sich vor Eric Claptons Lebenswerk

Es war eine Reise weit zurück in die Musikgeschichte: „Slowhand - The Eric Clapton Tribute“ ließ während des Gastspiels im Kultursalon in Altenkirchen auch die Zeit aufleben, in der Frontman Lukas Schüßler „noch gar nicht geboren war“, wie er selbst bekannte.

Mit Leib und Seele bei der Sache (von links): Wolfgang Bode, Kirsty Alho und Lukas Schüßler. (Foto: vh)

Altenkirchen. Die Fußstapfen waren groß, sogar riesengroß. Aber sie wurden ausgefüllt, ließen rundherum fast keinen keinen Spielraum mehr zu: „Slowhand – The Eric Clapton Tribute“ füllte sie beim Auftritt am Samstagabend (16. September) aus. In dem rund zweieinhalbstündigen Gig unter dem Dach des Altenkirchener Kultursalons ließ das Sextett das Lebenswerk des nunmehr 78-jährigen Engländers an den Zuhörern vorbeiziehen – mit einer Professionalität, die wahrlich beeindruckte. Oder um die Homepage der Formation aus dem Großraum Saarbrücken zu zitieren: „Der Unterschied besteht darin, nicht etwas zu kopieren oder eins zu eins zu imitieren – was ohnehin unmöglich ist –, sondern die Songs so gut es eben persönlich möglich ist zu interpretieren. Ein Tribute ist eine Verneigung vor dem Original. Eric Clapton's größte Erfolge und Hits waren letztendlich oft Interpretationen von vorhandenem Songmaterial und nicht seine eigenen Kompositionen.“ So entstand dennoch eine Hommage an den Mann, der immerhin 17 Grammys jeweils sein Eigen nennen kann und als einziger Musiker gleich dreifach der „Rock and Roll Hall of Fame“ angehört. Der Abend war zugleich ein Blick weit zurück in das Schaffen Claptons, nämlich bis in die Zeit der britischen Gruppe „Cream“ und dem Titel „Pretending“. Dieses Trio, 1966 gegründet, löste sich schon wenig später (1968) wieder auf. Bandmitglieder waren neben Clapton Jack Bruce und Ginger Baker, der Sound stellte eine Mischung aus Blues, Hard- und Psychedelic-Rock dar. „Cream“ gilt als die erste Supergroup in der Geschichte der Rockmusik. Wie sagte es Schüßler so schön: „Es sind Titel, als ich noch nicht geboren war.“ So datiert „I shot the Sheriff“ (Reggae-Ikone Bob Marley and the Wailers mit Peter Tosh) gleichfalls in die frühen 1970er. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt der Welthit „Layla“ aus dem Album „Layla and other assorted Love Songs“, mit dem Clapton als Gründer der Band „Derek and the Dominos“ in die Charts für mehrere Wochen eingezogen war. In diese Abfolge passte natürlich auch „Can’t find my Way home“, ein Titel des britischen Quartetts „Blind Faith“, zu dem neben Clapton unter anderen noch Steve Winwood gehörte.

2019: Preis zurecht verliehen
Die Verbeugung vor der musikalischen Leistung ihres Idols komplettierten weitere Ohrwürmer, die teils für Momente zum Innehalten und Nachdenken sorgten: „Tears in Heaven“, eine Ballade, von Clapton und dem Songwriter Will Jennings 1991 als Filmmusik-Auftragskomposition für den Soundtrack des Films „Rush“ (1992) geschrieben, und das nur kurze Zeit später, nachdem Claptons vierjähriger Sohn Conor 1991 in New York City aus einem Fenster im 53. Stock eines Hochhauses gefallen und gestorben war. „River of Tears“, „Lay down Sally“, „Change the World“, „Forever Man“, „How long“, „After Midnight“, „Sunshine of your love“, „Cocaine“, „Old Love“ (Schüßler: „Mein Lieblings-Blues“) und natürlich „Wonderful tonight“ sind bis heute noch aus vielen Köpfen nicht mehr wegzudenken. Dass dieser Tatbestand auch so bleiben wird, dafür sorgten neben Schüßler, der nicht nur als Leadsänger, sondern auch als hervorragender Gitarrist glänzte, Schwerstarbeiter (wie das durchnässte Hemd beim Abschied von der Bühne bewies) Bernd Wegener am Schlagzeug, Florian Stein am elektrischen Klavier (Fender Rhodes) und Keyboard sowie Bassist Wolfgang Bode. Was wäre „Slowhand“ ohne die beiden Background-Sängerinnen Caro Fournelle und Kirsty Alho, die eine mit französischen und die andere mit finnischen Wurzeln? Nichts, denn die beiden glänzten jeweils auch mit einem Solo-Stück. So nahmen die rund 150 Zuhörer die Gewissheit mit nach Hause, dass die Band vor vier Jahren zurecht mit dem zweiten Preis in der Kategorie Cover/Tribute beim Deutschen Rock und Pop Preis ausgezeichnet worden war. Die Ehrung war damals ganz in der Nähe gewesen, in der Siegerlandhalle in Siegen.



Wie die Band ihren Namen festlegte
Wie Clapton an den Spitznamen „Slowhand“ kam und Namensgeber für Schüßler & Co. wurde, verriet der maßgebende „Entwickler“ des Bluesrock seit den 1960er-Jahren und inzwischen als einer der bedeutendsten Blues- und Rock-Gitarristen anerkannt in seiner Autobiografie „Mein Leben“ und über Wikipedia: Als Clapton zur Band „The Yardbirds“ gehörte, spielte diese unter anderem gecoverte Songs im CrawDaddy Club (Richmond/England), dessen Besitzer Giorgio Gomelsky war. Die Songs, die normalerweise drei Minuten lang waren, streckten sie auf bis zu fünf und sechs Minuten. Clapton spielte damals sehr dünne Saiten, weil Töne darauf besser gezogen werden können. Es passierte häufiger, dass eine Saite mitten in einem Stück riss. Während Clapton die neue Saite aufzog, verfiel das Publikum in ein langsames Klatschen (englisch: to clap). Dieser „Slow Handclap“ inspirierte Gomelsky dazu, Clapton fortan „Slowhand“ zu nennen. (vh)


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